3. Rotpunktbegehung der "Direkten Pfeilersüdwand" 7c am Untersberg

Untersberg / Berchtesgadener Hochthron

“Direkte Pfeilersüdwand” 7c   (Schertlepfeiler)

3. Rotpunktbegehung von Ines Papert am 1.Juli 2004

Im zentralen und höchsten Wandteil der Untersberg- Südwestwand erhebt
sich der markante Schertlepfeiler, der mit einer Wandhöhe von 270m
durch ein markantes Dach und Rißsystem führt und von Schertle und
Steinkötter 1962 überwiegend hakentechnisch erstbegangen wurde
(Schwierigkeiten A3, 5+).

In den letzten Jahren entstanden durch aufwendige Sanierungsarbeiten
von Richard Koller mehrere moderne alpinen Sportklettereien am
Untersberg. 1999 sanierte er in 10- tägiger Alleinarbeit den
Schertlepfeiler und machte ihn somit zu einer der schönsten und
längsten Freiklettereien in Berchtesgaden.

Während einer Begehung (2001) von mir und Renate Schertle, der Tochter
des Erstbegehers, entstand in mir der Wunsch, diese Route eines Tages
rotpunkt (freikletternd- d.h. die Bohrhaken nur als Absicherung, und
nicht zur Fortbewegung zu verwenden) zu durchsteigen.

Aber erst seit meiner Rotpunktbegehung der “Symphonie de Liberte” 8a an
der Eigernordwand (2003) wußte ich, daß ich der anhaltenden
Schwierigkeit des Schertlepfeilers gewachsen war.

Ende Juni diesen Jahres stand ich bereits das sechste Mal (über mehrere
Jahre verteilt) vor dieser hohen Wand. Aber erstmals mit der
notwendigen Entschlossenheit, es rotpunkt zu schaffen. Und ich war nur
wenig entfernt von meinem Ziel, denn die Schlüssellänge 7c
(8.Seillänge) gelang mir sofort, jedoch beim 4. Versuch in der 12.
Seillänge (7b+) verließ mich endgültig die Kraft.

Nur drei Tage später

am 1. Juli 2004 gelang mir in 6 Stunden die 3. Rotpunktbegehung des
Schertlepfeilers und gleichzeitig die erste Damenrotpunktbegehung J

Pünktlich mit einer Schlechtwetterfront und 2- tägigem Dauerregen
erreichte ich gemeinsam mit Flo Hänel um 16.30 Uhr den Ausstieg.

Die Schwierigkeiten bewegen sich  vorwiegend im achten und neunten Grad.

Der Untersberg war für mich eine optimale Vorbereitung auf die
bevorstehende Alpinsaison, die wettertechnisch hoffentlich mehr
verspricht. So möchte ich bis zum Winter noch das ein oder andere
Projekt verwirklichen.

Dank der Unterstützung meiner Sponsoren

  • Black Diamond
  • Arcteryx
  • Lowa
  • Ortovox
  • Julbo
  • Gore-Tex
  • Five Ten
  • Renault-Autohaus Benischke

stehen mir neben der notwendigen Zeit auch die optimale Ausrüstung zur Verfügung.

Link:
Seite von Ines Papert

QuelleText: Ines Papert, Fotos: Andi Hechenberger