Auftakt nach Maß: Jonas Baumann 4ter beim Boulder-Weltcup in Kazo (JAP)

Das es dann damit so schnell ging, dürfte wohl am erfolgreichen Wintertraining gelegen haben: Gleich beim ersten Weltcup der Saison im japanischen Kazo konnte der Wuppertaler von Beginn an ganz vorne mitklettern.

Fotostrecke: Boulder Weltcup 2009 in Kazo, Japan

Fotos: © Heiko Wilhelm

Bereits in der Qualifikation, in der er lange die Rangliste anführte, landete er mit drei gekletterten Bouldern in vier Versuchen auf Rang fünf. Im Halbfinale, in dem nur drei der vier Boulder – und die auch nur von einem Kletterer, dem Russen Gelmanov -geklettert werden konnten, schob sich Baumann sogar noch auf den vierten Rang. Damit hatte er seine dritte Finalteilnahme bei einem Boulderweltcup sicher!

Im Finale warteten in der ausverkauften Venue vier knüppelharte Boulder auf die sechs Herren – Nur der Franzose Stephane Julien schaffte es, mehr als einen davon zu knacken: Mit zwei geflashten Bouldern holte er sich seinen ersten Weltcupsieg. Hinter Julien wurde nun das Ranking anhand der Versuche in einem Boulder entschieden: Mit einem Flash landete der bis dato im Weltcup völlig unbekannte Japaner Tatsuya Muraoka auf dem zweiten Rang.

Das Rennen um Bronze wurde spannend und aus deutscher Sicht leider unglücklich entschieden: Erst am letzten Boulder verdrängte der Russe Gelmanov Jonas vom dritten Platz – aber auch mit der Blechmedaille dürfte Baumann zufrieden gewesen sein, konnte er doch seine Form vom Weltcup-Abschluss 2008 in Moskau, bei dem er Fünfter wurde, weiter ausbauen. Die beiden weiteren Finalisten Loic Gaidioz (F) und Klemen Becan (SLO) mussten sich mit Null gekletterten Tops im Finale auf Rang fünf und sechs hinten einordnen.

Etwas weniger Glück wie Baumann hatten etliche andere Kletterer: Der zweite Deutsche im Bunde, Peter Würth (Ludwigshafen) verpasste als 21. denkbar unglücklich das Halbfinale der besten 20 und auch der Weltcup-Seriensieger Kilian Fischuber schrammt mit dem 23. Platz für ihn mehr als ungewöhnlich am Halbfinale vorbei. Auch für den starken Finnen Nalle Hukkataival und den Ukrainer Mykhailo Shalagin – sonst ebenfalls sichere Halbfinalkandidaten – war bereits nach der Qualifikationsrunde Schluss.

Die Damenkonkurrenz konnte die Lokalmatadorin Akyio Noguchi (JAP) für sich entscheiden – auch bei den Mädels konnten nur zwei der vier Finalboulder geklettert werden. Platz zwei ging an die Koreanerin Jain Kim knapp vor der Weltcup-Gesamtsiegerin Anna Stöhr (A). Die auch beim DAV Bouldercup für Immenstadt startende Schwedin Angelica Lind erreichte zwar ebenfalls das Finale, musste aber wie gleich zwei weitere Kolleginnen ohne einen gekletterten Boulder auf Rang sechs das Finale beenden.Aber auch für sie ist der Finaleinzug beim ersten Weltcup der Saison bereits eine gute Standortbestimmung und die Bestätigung, den Winter über richtig trainiert zu haben.

Ob Baumann und seine Teamkollegen auch beim zweiten Weltcup der Saison wieder ein Wörtchen mitzureden haben, wird sich am ersten Maiwochenende in Hall (A) zeigen – hier werden für den DAV auch noch einige Starter mehr antreten.

überwww.alpenverein.de
QuelleMatthias Keller, Fotos: Heiko Wilhelm