Japaner-Route in der Eiger Nordwand erstmals frei geklettert
Zitat Roger Schäli

Ja, für mich geht mehr als ein Traum in Erfüllung: Es ist nicht irgend eine Route, sondern es ist die ultimative kombination aus so vielem, schweres Felsklettern an zweifelhafter Sicherung, sowie Eis und Mixedklettern in dieser wilden Kulisse, welche mir seit Jahren den Schlaf raubt. Fest davon überzeugt und mit einer gesunden Naivität hatte ich den ganzen Sommer 2003 nur ein Ziel: Die Japaner Direttissima.

Mit Simon gelang es uns dann auch die Rote Fluh frei zu klettern, die Schlüsselpassage umkletterten wir in einer riskanter 7b Variante, jedoch in der Gipfelwand, einige Tage später, war es dann an zwei weiteren exponierten Seillängen vorbei mit freiklettern. Wir waren einfach nur froh, heil aus der Wand entkommen zu sein und noch nicht reif für ein so grosses Projekt!

Dass Beste was mir dann passieren konnte, ist ein Seilpartner mit neuem Feuer von Robert zu finden. Mit Roberts alpiner Erfahrung und professionellen Art in dem schweren und heiklen Gelände, waren wir das perfekte Team um die Japaner Direttissima vollständig rotpunkt an einem Stück zu klettern. Wieder hing ich in der roten Fluh und Robert gelang es, die direkte Passage  als erster frei rotpunkt zu klettern.

Wow, jetzt steht unserem Erfolg nichts mehr im Weg. Denkste! Nun begann die grösste Geduldprobe meines Lebens. Die Sommer vergingen und entweder war es zu kalt oder zu warm und zu nass, oder zu wenig lang stabil und die Japaner – Direttissima war immer noch nie vollständig frei durchstiegen!

Zweifel wurden laut, auch aus den umliegenden Kletterkreisen. Es  mussten 40 Jahre vergehen, bis sich die Diva der Freikletterei beugte! Umso mehr freute es mich, dass es Robert und mir diesen Sommer gelang, dieses riesen-komplexe Projekt aus der ganzen Palette des Kletterns (Sport, Eis, Mixed) zu vollenden.

Toll dass die Ausdauer belohnt wurde.
1. Begehung am 15. Juli – 15.August 1969 durch Imai, Kato, Kato, Negishi, Kubo, Amano
6,A2; 1800 Meter.

1. freie Begehung, rotpunkt, durch Robert Jasper und Roger Schaeli am 28.-31.08.2009
8a, M5, (10- UIAA); 1800 Meter

Charakter
Ab dem 2. Eisfeld sehr Steinschlag gefährdet. In der Roten Fluh viele alte Haken und sehr guter Fels, in der Gipfelwand sehr brüchig und nur wenig schlechtes Material vorhanden. Sicherungen und Standplätze müssen selber eingerichtet werden. Sehr ernste alpine Unternehmung!

Material

  • 1 Satz Friends und Rocks
  • ca. 6 Felshaken incl. Messerhaken.
  • 2-3 Eisschrauben und Eisausrüstung
  • 60 Meter Doppelseil
  • Biwakausrüstung

Roberts Partner und Co-Partner

  • Mountain Hardwear
  • Adidas Eyewear
  • Lowa
  • Petzl
  • Natur Energie
  • Weick Executive Search
  • Red Chili
  • Leki
  • Krah
  • Beal
1
2
3
überwww.eigernord.ch
QuelleRobert Jasper, Fotos: Frank Kretschmann, Franz Walter