Dezember 2010 -Vietnam

Setzten also ersteinmal unsere Reise wie geplant fort und flogen nach Vietnam. Jede Gelegenheit wurde genutzt um Mails zu checken. Jeden Morgen und jeden Abend ins Internetcafe, jedesmal die Hoffnung, Neuigkeiten von Vianney zu erhalten. Er spannte uns ganz schön auf die Folter.

Fotostrecke: Green Climbers Home in Laos

Fotos: © Tanja Weidner

In Mui Ne mal eben unseren Lebenslauf erstellt. Muss man haben, wenn man in Laos arbeiten möchte. Erstmal schauen, wie ein englisches CV überhaupt aussieht, kurz den eigenen Lebensweg aufgeschrieben. Passbilder mit der eigenen Kamera vor der Bambushütte geknipst, mit Bildbearbeitungsprogramm zurechtgeschnitten. PDFtiert und an Vianney gesendet. Schon mal Speisekarte, Internetauftritt und Visitenkarten und Flyer geplant, alles auf Zetteln festgehalten.

In Hoi An unser Logo erstellt. Als Vorlage diente das Tattoo von Uli. Adobe Photoshop gabs im Internetcafe natürlich nicht, haben mühselig mit Word und Paint das Climbers Home-Logo gebastelt. Mit einem Ausdruck davon zum nächsten Schneider (Hoi An ist berühmt für seine vielen Schneiderlein): Kapuzenpulli und T-Shirt für Uli und 2 Tops für Tanja nähen lassen. Logo und Internetadresse, deren Domain wir noch nicht einmal besaßen, ließen wir mit draufsticken.

In Hue ein Zimmer mit Computer gebucht. So kann man auch nachts noch mal checken. Nutzte aber nix, wir mussten weiter warten. Kauften eine Kladde für unsere Zettelwirtschaft. Ordnung ist das halbe Leben.

Auf Cat Ba Isand wieder unter Kletterern. Gab einem das Gefühl, dass man das richtige vorhat. Haben jedem von unserer Idee erzählt, es musste nun endlich mal raus. Sammelten kräftig Emailadressen für den späteren Werbeverteiler. Trafen hier 2 Freunde aus Köln und konnten endlich mal jemandem aus den eigenen Kreisen berichten.

Tat richtig gut, sich auszuquatschen. Danke an Leif und Daniel, ihr wart uns eine große Hilfe! Immer noch keine Mail von Vianney, rufen ihn an. Reise von ihm und Inthy nach Thakhek musste verschoben werden, sie fahren erst am folgenden Tag. Na toll, haben wochenlang umsonst täglich Mails gecheckt. Telefonieren also übermorgen. Resultat: Bei viel Lao Lao (Whiskey) wurde nochmal verhandelt und schließlich waren alle betrunken und zufrieden mit dem Ergebnis. Was nun noch fehlt: die Erlaubnis der Regierung, das ursprünglich als Farmland eingetragene Grundstück in Bauland umzuschreiben. Das könnte ein paar Wochen dauern. Ergo: weiter warten.

Wir konnten also erstmal unsere Reise fortsetzen, was bis 2 Tage vor dem Flug in die USA noch nicht klar war.
<br />Anfang Januar 2011 -USA

So, nun also ein kurzer Abstecher nach Kalifornien. War ein komisches Gefühl, uns so weit vom "unserem Business" zu entfernen. Aber wir hätten vor Ort noch nichts machen können. Internetcafe in Los Angeles: mindestens Death Valley / Kalifornien 4 Dollar pro Stunde, das machte keinen Spaß. Kauften erstmal ein Netbook.

Gar nicht so einfach, ganz L.A. scheint ausverkauft. Im 4. Geschäft wurden wir fündig, die günstigen waren aber auch hier nicht zu haben, also 329 Dollar, plus Adapter 20 Dollar, plus Einrichtung des Computers 50 Dollar. Na super.

Erstmal die Domain www.climbershome.com gekauft (später kam wegen Namensänderung noch www.greenclimbershome dazu), sicher ist sicher. Schon nach 2 Tagen war uns klar: nach 10 Tagen Kalifornien mussten wir zurück nach Asien, hier waren uns irgendwie die Hände gebunden. Also zwei Flüge storniert, zwei neue gebucht: L.A. -Bangkok, Bangkok -Krabi. In Tonsai (größtes Klettergebiet in Südostasien) könnten wir wenigstens unter Kletterern schon mal ordentlich Werbung machen. Heißt, wir mussten ein Plakat erstellen.

Auf nach Las Vegas, San Diego und wieder L.A. Es ist verflixt mit dem WiFi. Kurz vorm Durchdrehen. Nirgendwo war es so schwer ins Internet zu kommen wie in den USA. Also gut, wieder ohne Bildbearbeitungsprogramm und sogar ohne Word (Office ist natürlich nicht auf dem neuen Netbook, haben nur "WordPad", eine Art kleiner Bruder von Word, mit drauf) ein Plakat erstellt. Weitere Schwierigkeit: die Speicherkarte mit den Bildern von Thakhek, die wir für das Plakat bräuchten, hat einen Virus. Können also nur auf Bilder, die wir auf unseren Blog (weidnerworldwide.blogspot.com) gestellt haben, zurückgreifen. Wenn da nicht immer das Problem mit dem Internet gewesen wäre…

Ob auf der Autofahrt nach Las Vegas, durch Death Valley, durch Joshua Tree oder auf dem Ocean Coast Highway Number 1, das Netbook immer auf dem Schoß um Plakat und Texte zu erstellen. Waren nervlich schon ziemlich angespannt. Trotz allem: der kleine Abstecher nach Amerika war richtig geil! Nicht zu vergessen: in Joshua Tree zwei Skyhooks gekauft, Material zum Routenbohren! Panama, Costa Rica und Kuba müssen also ohne uns auskommen.

Mitte Januar 2011 -Thailand

Rückflug nach Bangkok. 12 Stunden Aufenthalt auf dem Airport, bevor es nach Tonsai (Krabi) weitergeht. Nutzten die Zeit, um unsere Eltern endlich von unserem Vorhaben zu berichten. Sie wussten bisher noch gar nicht, dass wir nach Thailand zurück sind. Oje…

Tonsai, die Kletterhochburg schlechthin (ca. 500 bis 1000 Kletterer auf einem Haufen), wurde für uns zum reinsten Werbeparadies. Also schnell ein paar Flyer und Poster in viel zu teurem Internetshop ausgedruckt, mit dem Boot nach Ao Nang, Poster laminieren. Nun hieß es, auf sie (die potentiellen Kunden) und Werbung machen. An jedem Kletterspot allen Leuten ein Flyer in die Hand gedrückt. Natürlich waren wir selbst auch klettern. Haben in Tonsai zufälligerweised noch zwei Kölner getroffen (Mascha und Micha) mit denen wir wunderbare Tage verbrachten. "Nebenbei" wieder stundenlange erfolglose Versuche, eine Website zu erstellen. Micha konnte schon ein wenig weiterhelfen, aber online ging noch immer nichts.

Ende Januar 2011 -Vientiane / Laos

Nach einer Woche Kletterei und Werbung machen ging es in 2 Nachtzugfahrten wieder auf nach Vientiane, wieder GD aufsuchen. Erlaubnis der Regierung ließ immer noch auf sich warten. Kamen aber überein, dass wir schon mal weitere Kletterrouten in Thakhek bohren, wie geil ist das denn…die eigenen Routen bohren! Haben hier wieder 3 Tage (völlig unnötige) Wartezeit. Nutzten diese, um Ulis Bruder mit dem Onlinestellen der Website zu nerven, endlich die Fotospeicherkarte zu entwurmen, Laotisch zu lernen und Material zum Bohren zu bestellen. 3 Tage unter dieser einen einzigen Schatten spendenden Palme.

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QuelleTanja Weidner