Markus Hoppe und Juliane Wurm sind die neuen Deutschen Meister

So sahen dann rund 800 Zuschauer bei Bombenstimmung im erst vor einem halben Jahr eröffneten DAV-Kletterzentrum zuerst eine spannende Qualifikation, die gleich mit einem Paukenschlag begann: Andreas Bindhammer hatte den Isolationsschluss verpasst und musste deshalb unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren – ein herber Schlag für den erfahrenen Wettkampfkletterer.

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Fotos: © Torsten Wenzler (www.augenblicke.tv)

So blieben noch 11 Herren übrig, die sich in der Halbfinal-Kreation des Routenbauerduos Ole Herrenkind und Christoph Zöh versuchen durften.  In der eher technischen Route mit kleingriffiger Ausstiegsverschneidung hatten die beiden Favoriten Thomas Tauporn (Schwäbisch Gmünd) und Cupgewinner Stefan Danker (Landshut) erwartungsgemäß keine Probleme – sie kletterten beide bis knapp unter den Ausstiegsgriff.

Sehr stark auch Altmeister Christian Bindhammer (Allgäu-Kempten), der kurz vor Top sogar noch die Muße fand, dem Publikum zuzuwinken – er war sichtbar heiß auf seinen zehnten Deutschen Meistertitel. Er schob sich mit seiner Leistung knapp hinter Tauporn, der die höchste Halbfinalhöhe erreicht hatte, und vor Danker, gefolgt von Markus Hoppe (SBB) und Vorjahresmeister Jan Hojer (Frankfurt).Größte Überraschung in der Herrenqualifikation: Markus Jung (Siegerland), Zweiter des Sportklettercups von Kempten, musste unerwartet früh die Segel streichen und verpasste als Vorletzter deutlich das Finale – er hatte sich sicherlich wesentlich mehr erhofft. So zogen neben den fünf erwartungsgemäßen Favoriten noch Johannes Lau (Frankenthal), Matthias Conrad (Zweibrücken) und Florian Böbel (Schwaben) ins Finale ein.

Bei den Damen hatten im Halbfinale gleich zwei Starterinnen schon früh Probleme mit der athletischen Route: Für Birte Loichen (Koblenz) und Lokalmatadorin Luise Raab (Frankfurt) bedeutete dies leider schon am vierten Haken Endstation. Besser lief es da schon für eine weitere Dame aus Frankfurt: Lisa Weisensee, die nach einer Verbrühung am Vortag gehandicapt ins Rennen gehen musste, kam deutlich höher als ihre Kolleginnen zuvor, verletzte sich allerdings bei einem Hook und musste im Anschluss zum Finale leider zuschauen – großes Pech beim Jahreshöhepunkt.Die anderen  Damen qualifizierten sich mehr oder weniger so, wie man es erwartet hatte, allen voran Favoritin Juliane Wurm (Wuppertal), die als einzige die Halbfinalroute durchsteigen konnte. Knapp dahinter folgte Ines Dull (Allgäu-Kempten) vor Luisa Neumärker (SBB) und der überraschend starken Frankfurterin Irina Mittelman, der der athletische Stil der Halbfinalroute sehr entgegen kam. Als fünfte Dame komplettierte Anna-Katharina Böhm (SBB) die Runde der Finalistinnen.

Finale: Harte Routen in rappelvoller Hütte

Am Abend ging es dann im Darmstädter Hexenkessel bei gefühlten 30 Grad so richtig rund: Die dicht besetzte Halle, in der kaum noch ein Stehplatz zu ergattern war, brodelte unter der musikalischen Untermalung des perfekt agierenden DJ-Duos und die 800 Zuschauer boten den Akteuren einen wahrhaft meisterlichen Rahmen. Stefan Dankers Kommentar zur Stimmung in der Halle: “Wahnsinn!”.Für Danker und die anderen sieben Herren stand eine lange, lange Linie bis fast zum weitest ausladenden Punkt der 15 Meter überhängenden und 17 Meter hohen Wand an und auch die Damen mussten durch steiles Gelände in die Abschlussplatte, in der schließlich ein Seitsprung zum Topgriff wartete.

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QuelleMatthias Keller (DAV), Fotos: Torsten Wenzler (augenblicke.tv)