Österreichische Wettkletterer blicken auf ihre erfolgreichste Saison zurück

Nach einer anstrengenden Saison war für Österreichs Kletterer beim Abschlusstrainingslager in Obergurgel Entspannung pur angesagt. Nach Ski- und Winterausflügen ließen die Vertikal-Athleten noch einmal die Höhepunkte des erfolgreichsten Wettkampfjahres Revue passieren...

Kletterteam im SchneeDer einzige Wehrmutstropfen dieser erfolgsgekrönten Saison war die schwere Verletzung von Angela Eiter. Die zweifache Weltmeisterin stürzte im September diesen Jahres beim Lead-Weltcup in Bern nach einer schweren Kletterstelle verletzt ins Seil. Mit einem Abriss der Knorpellippe an der Schultergelenkspfanne und einem Einriss der Bizepssehne musste Angela die Saison frühzeitig beenden und sich einer Operation unterziehen.  

Aber auch die Jugend konnte in dieser Saison wieder einmal ein deutliches Zeichen setzen. Schon bei den fünf Stationen der Jugendkletterserie (EYS) zeigte Österreichs Kletternachwuchs eine konstante Leistung an den Kletterwänden Europas. Mit drei Gesamtsiegern (Jakob Schubert/ Junioren, Mario Lechner/ Jugend A und Katharina Posch/ Jugend B,) drei Podestplätzen und stellte der rot-weiß-rote Nachwuchs die Konkurrenz in den Schatten. Aber bei der Jugend-WM legte der Nachwuchs noch eins drauf und bewies mit jeweils einer Goldmedaille von Jakob Schubert, Mario Lechner, und Johanna Ernst und zwei Silbermedaillen von Berit Schwaiger und Max Rudigier, dass Österreich auch im Jungendbereich die Nase vorne hat.

Mit diesen sensationellen Endergebnissen sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbereich kann man auf das kommende WM-Jahr nur gespannt sein.     

ZITATE zur heurigen WELTCUP-SAISON:

Johanna Ernst:
"Für mich war die gesamte Saison überraschend. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so gut laufen würde, weil ich nicht wusste wo ich bei den Großen stehe. Meine Träume sind in Erfüllung gegangen. Höhepunkte waren für mich der WC in Chamonix, wo trotz des schlechten Wetters über 7000 begeisterte Zuschauer waren und mich anfeuerten. Auch der Rockmaster war ein unvergesslicher Bewerb. Und unglaublich war auch die EM in Paris: tolle Atmosphäre, im Scheinwerferlicht vom Publikum bis zum Top getragen!! Auch unser Team war sehr stark. Ich glaube wir können alle stolz auf die Ergebnisse dieser Saison sein.

Angela Eiter:

"Nun sind bereits zehn Wochen nach meinem Unfall vergangen. Obwohl ich immer noch nicht klettern darf, geht es mir den Unständen entsprechend recht gut. Langsam aber sicher machen sich die Therapien positiv bemerkbar. Natürlich wird es sich noch eine Weile in die Länge ziehen, bis ich wieder klettern kann, aber ich habe mich bereits mir der derzeitigen Lage abgefunden und schaue nach vorne.

Neben dem Beistand meiner Familie und meines Freundes, werde ich auch von unserem österreichischen Wettkletterverband nicht im Stich gelassen.
Da ich bezüglich der Wettkampfresultate am laufenden bin, weiß ich über die Erfolge der österreichischen Klettermannschaft bescheid und möchte ihnen dazu gratulieren.”

Kilian Fischhuber:
"Ich denke, dass es Österreich geschafft hat von der Außenseiter- in die Vorzeigrolle zu schlüpfen. Aber unser Team glänzt nicht nur mit Weltleistungen sondern auch im Teamspirit sind wir weltmeisterlich. Vor ein paar Jahren galt ein Finaleinzug beim Weltcup noch als kleine Sensation. Heute bist du als österreichischer Staatsmeister schon fast Weltcupsieger. Die Trainingsmöglichkeiten in Österreich aber auch die Förderung der Athleten wird immer besser. Ich hoffe, dass wir diesen Trend halten können um den zukünftigen Stars die besten Voraussetzungen zu bieten.

Heuer war ein hartes Jahr für mich. David hat sich auf das Bouldern spezialisiert und hat mir mit seinem Talent und Können schwer zugesetzt. Dieses Duell habe ich gewonnen. Ich bin aber schon gespannt, wie lange ich die Stellung noch halten kann…;-)

2008 wurde ich Staatsmeister, Rockmaster, Vize-Europameister und Gesamtweltcupsieger. Die Frage nach den Zielen und der Zukunft ist nicht so leicht zu beantworten. Aber warum sollte ich aufhören? Ich kann es meinen Freunden und Konkurrenten ja nicht so leicht machen, oder?"

Rupert Messner (Nationalteamcoach Jugend)
"Es ist schon immer wieder eine freudige Überraschung welche starke und konstante Leistung das Jugendnationalteam bei den Wettkämpfen an den Tag legt. Die Konkurrenz schläft nicht und in jeder Altersklasse gibt es Favoriten aus vielen verschiedenen Ländern. Trotzdem gelingt es der Mannschaft in den entscheidenden Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren und so stehen wir auch in diesem Jahr als überragende Gesamtsieger fest"

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QuelleWettklettern.at, Fotos: Heiko Wilhelm