Offener Boulderwettbewerb im Kletterzentrum Coburg mit hoher Resonanz

118 Teilnehmer, davon 51 Gäste, angereist von Kassel bis Erlangen, fanden den Weg ins Kletterzentrum, das an den Vortagen mit viel Mühe und Einsatz zum Bouldertempel umgebaut worden war.

Fotostrecke: Offener Boulderwettbewerb im Kletterzentrum Coburg

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Nicht nur in den beiden eigentlichen Boulderbereichen sondern auch in der mit Weichbodenmatten ausgelegten Kletterhalle hatten das Schrauberteam Markus Härtl, Daniel Wilhelm (beide Profi-Schrauber aus Augsburg), Tommi Schuster, Bernd Leuthäusser und Simone Kaupert ganze Arbeit geleistet und weit über 30 Boulderprobleme aller Schattierungen kreiert: Quergänge, Sprünge, Dächer, Mantle, Kratzer, Blockierer mit Leisten, Löchern und Slopern – von ganz leicht bis richtig schwer. Die Hallenwände waren bis auf 4 Meter Höhe ausgeschraubt und mit neuen Volumenstrukturen bestückt worden.

Gestartet wurde in drei Alterklassen, Kinder bis 11 Jahre, Kinder von 12 bis 15 Jahre und ab 16 Jahre, jeweils getrennt in weiblich und männlich. Den unter-16-jährigen war es dabei freigestellt auch bei den Erwachsenen zu starten, was für das Gesamtergebnis hohe Bedeutung gewinnen sollte.

Zunächst waren, nach der Begrüßung durch den 2. Bürgermeister Uhlmann, die Kinder dran. Sie hatten in der Hauptrunde für 12 unterschiedliche Boulderprobleme knapp 2 Stunden Zeit und ab kurz nach halb 11 wurden eifrigst Punkte gesammelt.

Die Schrauber hatten sich bemüht auch für die Kleinsten – es waren einige 7-jährige am Start – lösbare Aufgaben zu setzen. Am anderen Ende der Skala mussten sich die starken 12 bis 15jährigen dann auch schon mit den mittelschweren Erwachsenenbouldern auseinander setzen. Alle kamen also auf ihre Kosten. Die Differenzierung hat super funktioniert und die Auswahl der jeweils 5 Finalisten war eindeutig.

Im Finale der Kleinen erwiesen sich insbesondere die Jungs als überraschend stark und gleich 4 Teilnehmer konnten alle Probleme klettern, allerdings mit doch deutlich unterschiedlicher Anzahl an Versuchen, was in die Wertung eingeht. Der Titel bei den Mädels ging an Sonja Einfeld aus Jena und bei den Jungs an Yul Fischer aus Erlangen.

Bei den 12 bis 15-jährigen war die Boulderauswahl deutlich selektiver, trotzdem wurden die 3 Aufgaben von mindestens einem Starter getoppt. Auch hier eindeutige Ergebnisse: Den Sieg bei den Mädels holte sich Sophie Arnold aus Erlangen und bei den Jungs Christof Stier aus Coburg.

Ab kurz nach 15.30 Uhr waren die Erwachsenen dran. 3 Stunden standen für den Parcours aus 22 Bouldern zur Verfügung. Bis zur Nummer 15 hatten die Damen und Herren die gleichen Aufgaben, danach mussten die Herren dann doch etwas härter ran.

Schnell stellte sich heraus, dass das Starterfeld der 38 Herren wirklich hochkarätig war. Neben der Coburger Boulder-Elite fand sich auch unter den Gästen (20 an der Zahl, allein bei den Herren) eine Reihe ganz starker Jungs. 8 Teilnehmer konnten alle Probleme lösen, zwei davon alle im 1. Versuch, was volle Punktzahl bedeutete. Über Differenzierung und Finalauswahl musste also die Anzahl der Fehlversuche entscheiden.

Max Dorscht,17 , einer der Lokalmatadoren und bekannt für den ein oder anderen unkonzentrierten Versuch, hatte Glück und rutschte mit drei Fehlversuchen gerade noch ins Finale. Dort drehte er dann richtig auf und erreichte nach einer tollen Vorstellung Platz 3. Blieb letztlich die spannende Frage ob es dem 15-jährigen Coburger Nachwuchsstar Joachim Tensing (im vergangenen Jahr Deutscher Meister im Bouldern bei der Jugend B) gelingen würde, die Gäste in Schach zu halten.

Im Finale haben die Teilnehmer jeweils 5 Minuten Zeit für ein Problem, dann 5 Minuten Pause. Jeder Teilnehmer hat also insgesamt 40 Minuten. Gestartet wird mit 5 Minuten Zeitversatz, der Punktbeste aus der Hauptrunde am Ende. Zeitweilig wird auf allen Bouldern gleichzeitig geklettert. So entsteht ein für die Zuschauer transparenter und sehr spannender Wettkampf,

Das Herrenfinale bot tollen Sport und echte Hochspannung. 3 der 4 Finalboulder wurden getoppt und zwar von unterschiedlichen Teilnehmern. Die Entscheidung war lange offen. Und auch wenn es nach dem ersten Boulder noch nicht so aussah, am Ende setzte sich Joachim Tensing mit einer absolut überzeugenden Leistung doch deutlich von der Konkurrenz ab.

Er konnte die Probleme 2 und 3 klettern und scheiterte an Nummer 4 nur ganz knapp. Zwischen den beiden Coburgern platzierte sich Peter Göpel aus Pettstadt. Amer Suleimann aus Forchheim und Philipp Kessler, der dritte Coburger im Finale, belegten die Plätze 4 und 5.

Auch bei den Damen siegte mit Sophie Paulus eine erst 15-jährige Coburgerin. Die Entscheidung war denkbar knapp, die ersten 3 Damen lagen nur einen Punkt auseinander.

Leider hatten die Routenverantwortlichen das Leistungsspektrum der Damen nicht optimal getroffen. Es wurde keine der 4 Aufgaben getoppt. Die Entscheidung fiel über das Erreichen der Zonegriffe. Sophie erreichte die Zone in allen 4 Bouldern, ihre schärfsten Konkurrentinnen Jördis Schröder aus Forchheim und Uli Kraft aus Erlangen nur in 3.

Insgesamt war der 1. offene Coburger Bouldercup eine rundum gelungene Veranstaltung und die Sektion Coburg ist stolz, sowohl auf die unerwartet hohe Teilnehmerzahl als auch auf das sehr positive Feedback aus dem Kreis der Akteure und von den zahlreichen Zuschauern.

QuelleBernd Leuthäusser (DAV Sektion Coburg)