Rock Master 2009: Die deutsche Sicht

Und vor allem Baumann war es, der einer ohnehin schon sehr gut verlaufenen Saison mit einem zweiten Platz in Arco noch die Krone aufsetzte: Bei hochsommerlichen Temperaturen und einer Bombenstimmung in der “Weltstadt des Klettertourismus und der Kletterwettkämpfe” musste Baumann nur dem österreichischen Rivalen Kilian Fischhuber den Vortritt lassen.

Fotostrecke: Rock Master 2009: Galerie Torsten Wenzler

no images were found

Fotos: © Torsten Wenzler (www.augenblicke.tv)

Im KO-Modus überstanden Fischhuber und Baumann sowie Gabriele Moroni (I) die ersten drei Boulder, bevor die letzten Drei der ehemals acht Starter am letzten Boulder den Sieg unter sich ausmachten.

Überraschend: Weltmeister Alexey Rubtsov (RUS) war bereits am ersten Boulder ausgeschieden. So schrammte Baumann nur knapp am begehrten Titel “Rockmaster” vorbei, den vor ihm mit Stefan Glowacz und Christian Bindhammer erst zwei Deutsche tragen durften – auch mit dem zweiten Platz schließt Baumann damit eine äußerst erfolgreiche internationale Saison ab: Weltcupsieg in Vail (USA), Platz 5 im Gesamtweltcup und Platz 6 in der Weltrangliste – damit hat sich der Wuppertaler endgültig in der Weltspitze etabliert.

Nicht ganz so erfolgreich lief es leider für die Deutschen im Lead-Wettbewerb: Während Baumanns Freundin Juliane Wurm sich mit einem achten Platz und vor allem einer guten After-Work-Leistung noch halbwegs im stark besetzten Feld behaupten konnte, reichte es für Teamkollege Thomas “Shorty” Tauporn leider nicht zu mehr als dem undankbaren vorletzten Platz.Bei den beiden hart geschraubten Routen im After Work & Onsight  musste der aktuell beste Deutsche im Weltcup dann doch unerwartet früh die Segel streichen. Zumindest war er damit nicht alleine im Teilnehmerfeld: Auch für Jorg Verhoeven (NED, 10. Platz), Patxi Usobiaga (E, 7. Platz) oder Tomas Mrazek (CZE, 6. Platz) lief es eher suboptimal. So stand dem wiederholten Sieg des Spaniers Ramon Julian Puigblanque nichts im Wege – er holte sich zum vierten Mal in seiner Karriere den begehrten Titel.Hinter ihm landete ein wiedererstarkter David Lama (A) auf dem zweiten Platz vor dem eigentlichen Topfavoriten Adam Ondra (CZE), dem man vor allem im After Work mehr zugetraut hatte.

Die Damenkonkurrenz sah eine neue alte Bekannte ganz oben auf dem Treppchen: Nach langer Verletzungspause fand Angela Eiter (A) erstaunlich schnell wieder den Weg zurück an die Weltspitze: Hauchdünn und nach einem Patzer ihrer bis dahin führenden Teamkollegin Johanna Ernst sicherte sie sich ihren mittlerweile fünften Rockmaster-Titel  vor Mina Markovic (SLO) und Jain Kim (KOR).

Die besten vier Damen und Herren duellierten sich danach noch einmal in einer nicht ganz so schweren Route (immer noch 7c+ bei den Herren und 7b+ bei den Damen) auf Zeit: Cedric Lachat (SUI) holte sich hier den Sieg hauchdünn vor Adam Ondra und Ramon Puigblanque, bei den Damen siegte souverän Jain Kim vor Angela Eiter und Mina Markovic. Beim “echten” Speedklettern an der Standardwand gewannen Edyta Ropek (POL) und Libor Hroza (CZE) die Rockmastertitel.
 
Für die deutschen Weltcupstarter und alle die, die nicht zum Rockmaster eingeladen wurden, geht es schon am 25./26.9. mit dem Weltcup im belgischen Puurs weiter im internationalen Terminkalender.

überDigital Rock Seite zum Rock Master
QuelleMatthias Keller, Fotos: Torsten Wenzler