Sächsische Himalaya-Expedition 2012

Für die Dresdner Alpinisten Frank Meutzner (47) und Götz Wiegand (52), die schon über 20 Expeditionen in den Himalaya unternommen haben sowie ihre Begleiter Holger Lieberenz (43) aus Dresden und Constantin Lacatusu (51) aus Rumänien ist diese Erstbesteigung eine große Herausforderung und hat ihren ganz besonderen Reiz. Man kann sich vorher nicht zu belesen, keiner vorgegebenen Route folgen und muss vor Ort selbst entscheiden wo es lang geht.

Fotostrecke: Saechsische Himalaya-Expedition 2012

Fotos: © Frank Meutzner, Goetz Wiegand

Aber ganz ins Unbekannte starten das Quartett nicht. Das Bergmassiv nördlich des 8163m Dhaulagiri, an dem Wiegand und Meutzner 2003 ihre letzte Achttausender-Expedition unternommen haben, kennen die Beiden gut. Zweimal waren Sie schon dort.

Der Mukut Himal – als gewaltige Mauer aus schwarzem Fels, weißem Firn und blauem Eis erhebt er sich majestätisch zwischen Kali Gandaki Tal und Hiddenvalley nördlich des 8163m hohen Dhaulagiri. Das Bergmassiv weist zahlreiche Gipfel auf. Als im Herbst 2000 im Rahmen einer Erkundungsexpedition das Gebiet erreicht wurde, waren vier Gipfel noch unbestiegen. Im September 2002 wurden Sie durch das nepalesische Tourismusministerium zur Besteigung freigegeben.

In den Folgejahren besuchten Wiegand und Meutzner dieses Gebiet zweimal. Bei der Sächsischen Himalaya-Expedition 2003 zum Dhaulagiri konnten zwei dieser Gipfel, der Tashi Kang (6386 m) und einen namenslosen Gipfel mit 6199 m bestiegen werden. Dabei konnten sie auch den Tsartse näher in Augenschein nehmen und es war klar, diesen irgendwann zu versuchen.

Im Herbst 2006 wollten sie dann zusammen mit dem Rumänen Constantin Lacatusu, der u.a. als erster Rumäne auf dem Mount Everest war, erstmals den Tsartse besteigen. Die ursprünglich geplanten Aufstiegsrouten erwiesen sich aber vor Ort als unbegehbar. So stiegen sie noch einmal auf den Tashi Kang und wollten von dort direkt über einen ausgesetzten Verbindungsgrat direkt zum Tsartse.

Der Grat war aber so stark überwächtet, das sie auch diesen Plan aufgeben mussten. Dafür bestiegen das Trio den dritten Gipfel dieser Gruppe, einen namenslosen Berg mit 6403 m Höhe. Diesen benannten wir "Peak Europe" und reichten die Namensgebung beim nepalesischen Tourismusministerium ein. Bei der Erstbesteigung des Peak Europe waren sie dann durch einen Wettersturz gezwungen, in ein bis dahin unbekanntes Tal abzusteigen und entdeckten dabei eine mögliche Aufstiegsroute auf den Tsartse.

Da der Berg bisher allen Besteigungsversuchen verschiedener Expeditionen widerstand, hoffen die vier Bergsteiger, das die Erstbesteigung über diese Route nun beim dritten Anlauf im Frühjahr 2012 endlich gelingt und sein Geheimnis endgültig gelüftet wird.

Bevor es aber zur "Lösung des Rätsels" in das Basislager im verborgenen Tal, dem Hiddenvalley geht, hat sich das Team eine anstrengende Akklimatisationstour in der Umgebung des Annapurnamassivs vorgenommen. Dabei sollen unter anderem der selten besuchte Pass Mesokanto La oberhalb des Tilicholakes überquert und der 6059 m hohe Gipfel Chulu Far East bestiegen werden.

Gut akklimatisiert haben sie im Anschluss 10 Tage Zeit, um den Gipfel des Tsartse zu erreichen. Bei der Expedition die vom 12. April bis 18.Mai dauert, werden das Expeditionsteam nur fünf oder sechs Träger ins Basislager begleiten. Wie immer verzichten sie auf den Einsatz von Hochträgern und diesmal auch auf die Begleitung durch ein Küchenteam.

Ein weiteres Ziel ist es, einen Expeditionsfilm zu erstellen. Bergfilmer Frank Meutzner, der u.a. für das Abenteuermagazin BIWAK beim MDR dreht, hat schon bei den vorhergehenden Versuchen die Expeditionen dokumentiert und will nun Bilder vom Gipfel mitbringen. Wenn alles klappt soll der Streifen dann im November bei den 9. Bergsichten, dem Dresdner Berg+Outdoor Filmfestival aufgeführt werden.

Grußpostkartenaktion

Bei der mittlerweile schon traditionellen Postkartenaktion hat jeder die Möglichkeit, eine speziell für die jeweilige Expedition entworfene und von den Teilnehmern handsignierte Grußpostkarte, zu erwerben. Damit kann man die Expedition unterstützen und sich eine der Grußpostkarten sichern.

Mit einer Überweisung von 7 Euro, oder mehr, auf das Konto der Sächsischen Himalaya Gesellschaft e.V. (SHG), dieser Verein unterstützt die Expeditionen, nimmt man an der Aktion teil und die Karte wird an die gewünschte Adresse geschickt.

Bankverbindung:
Empfänger: SHG e.V.
Bank: Commerzbank
BLZ: 850 800 00
Konto: 01 999 801 00

Einzahlungen sind bis Anfang Mai möglich.

Wichtiger Hinweis: Bitte nur Überweisungen und unter "Verwendungszweck" nur Name und vollständige Adresse des gewünschten Empfängers angeben. Sonst ist eine Zusendung leider nicht möglich. Vielen Dank!

Infos zur Expedition und den Teilnehmern gibt es auch unter www.himalaya-saxonia.de

QuelleFrank Meutzner, Fotos: Frank Meutzner, Götz Wiegand