Breite Unterstützung für die Konzeption "Kletterarena Hochsauerland"

Licht am Horizont – Breite Unterstützung für die Konzeption “Kletterarena Hochsauerland” der IG Klettern

Keine
4 Monate sind seit der NRW-Landtagswahl und dem damit verbundenen
Regierungswechsel vergangen, da tun sich bereits ungeahnte Perspektiven
für den Klettersport auf. Worum es geht erfahrt Ihr im
nachfolgenden Artikel, der am 13. August in der Westfalenpost abgedruckt war.

Westfalenpost, 13.08.2005 (Abschrift)

Altkreis. (rah)  Klettern in Nordrhein-Westfalen?

Noch
Anfang der 90er Jahre war diese Frage zumindest in Kletterkreisen
über die Landesgrenzen hinaus schnell beantwortet: Die Bruchhauser
Steine sind der ideale Ort. Im Jahr 1992 verschwand dieses beliebte
Ziel allerdings ganz von der Bildfläche. Die Landesregierung
verbot das Klettern.


Jetzt
plant die mit rund 50 000 Mitgliedern bundesweit agierende
“Interessengemeinschaft Klettern” eine Wiederbelebung des
Outdoor-Sportes im Hochsauerland. Mit dem Konzept “Kletterarena
Hochsauerland” soll er eine Renaissance erleben. Mitinitiator und Motor
dieses Projektes ist der Koordinator NRW der IG Klettern, Paul H.
Steinacker. Er ist zurzeit damit beschäftigt, neben den
Bruchhauser Steinen mögliche neue Klettergebiete im Hochsauerland
zu finden.


Heiße
Kandidaten neben den Bruchhauser Steinen sind insbesondere der
Steinbruch am Iberg sowie der laut Steinacker für Jugendgruppen
ideale Bruch an der Bundesstraße 236 zwischen Züschen und
Hallenberg. Um diese Gebiete, die die Bruchhauser Steine unter anderem
entlasten sollen, zu öffnen, seien aber noch die Gespräche
mit den jeweiligen Eigentümern erforderlich.


Export in die Pfalz

“Zurzeit
sind in Nordrhein-Westfalen fast alle Felsen für das Klettern
gesperrt. Die Folge ist, dass die Kletterer aus ganz
Nordrhein-Westfalen jedes Wochenende in andere Regionen wie die Pfalz
exportiert werden. Dies wollen wir wieder ändern. Insbesondere die
sinnvolle Jugendarbeit in den Kletter-Sektionen könnte wieder
aufgebaut werden”, sagt Paul H. Steinacker, der bis vor wenigen Monaten
kaum Chanen für das Klettern im Sauerland gesehen hatte.


Jetzt
spürt er aber Rückenwind. Schließlich habe er positive
Rückmeldungen von den Städten Olsberg und Winterberg bekommen
und auch der politische Wechsel in Düsseldorf sei ein wichtiger
Schritt. “Die Städte und Tourismus-Organisationen sind von der
Kletter-Idee begeistert. Auch die Politiker in Düsseldorf, denen
die Konzeption vorliegt, haben ihre Unterstützung zugesagt.
Natürlich muss auch die Bevölkerung dahinter stehen.” Das
Klettern sei “die ideale Abrundung des touristischen Angebotes im
strukturschwachen Hochsauerland und in einem touristischen
Gesamtkonzept eine wichtige Komponente”.


Kein Konfrontationskurs

Bewusst
ist Paul H. Steinacker schon, dass es durchaus Gegenwind aus den
Umwelt- und Naturschutz-Organisationen mit ernst zu nehmenden
Argumenten geben könnte. Einen Widerspruch zwischen Naturschutz
und Klettern sieht er aber nicht. “Im Gegenteil, die Kletterer haben
von sich aus ein hohes Interesse am Naturschutz. Freiwillige
Müllsammel-Aktionen in den Klettergebieten oder die Übernahme
von Patenschaften durch alpine Verbände sind beste Beispiele
dafür.”


Auf
Konfrontationskurs zu den Naturschutz-Organisationen möchte man
ohnehin nicht gehen. Man setzt vielmehr auf gemeinsame Gespräche
und Konzepte, um ideale Lösungen zu finden. Steinacker betont:
“Alle Gebiete müssen durch ausgewiesene Zustiege,
Rucksackplätze und Beschilderungen gesichert werden. Trittsensible
Felsköpfe, Ausstiege und Wandzonen dürfen nicht beklettert
werden und können entsprechend markiert und gesichert werden. So
können auch erosiongefährdete oder mit empfindlichen Pflanzen
bedeckte Areale geschützt werden.” Ein Beispiel seien die
Bruchhauser Steine. “Selbst wenn dort 80 Prozent der Felsen gesperrt
würden, könnten rund 90 Prozent der ausgewiesenen Touren
dennoch beklettert werden.”

Und seit Erscheinen des
Artikels konnte das Projekt von den Aktiven bereits weiter
vorangebracht werden. Zur Zeit laufen Gespräche auf allen Ebenen
und die nähere Begutachtung von einigen der in Betracht kommenden
Objekte auf ihre klettersportliche Eignung.

Siehe auch:
www.ig-klettern.de/free-nrw.htm

 

QuelleText: IG Klettern NRW