Therapeutisches Klettern: Ängste überwinden und Depressionen bekämpfen

Die positiven Auswirkungen des Kletterns sind allen aktiven Freunden des Klettersports nur allzu gut bekannt. Seit noch nicht so langer Zeit gibt es einen interessanten Ansatz, diese positiven Effekte auch in der Therapie von Ängsten und Depressionen einzusetzen: Therapeutisches Klettern hilft von solchen Erkrankungen Betroffenen durch das Gefühl, beim Klettern persönliche Grenzen überwunden zu haben, hinweg.

Therapeutisches Klettern: Ängste überwinden und Depressionen bekämpfen Klettern ist Balsam für Geist und Körper

Natürlich scheint es auf den ersten Blick etwas abenteuerlich: Jemand, der sowieso schon an starken Ängsten leidet, soll sich zusätzlich auch noch dem mit dem Klettern verbundenen Stress aussetzen. Die Idee dahinter ist aber ebenso simpel wie effektiv: Durch das gezielte Auslösen von leichten Ängsten sollen die Patienten lernen, mit diesen besser umgehen zu können. Dies ist der Ansatz der sogenannten Expositionstherapie: Der Patient wird seinen Ängsten ausgesetzt und merkt so, dass die Welt eben nicht untergeht, wenn er einmal vor einer Angst nicht zurückschreckt. Klettern ist dabei ein Sport, der für geeignet dafür ist, sich selbst in alten Gewohnheiten zu überwinden und neu kennenzulernen.

Der Volksmund spricht dabei davon, dass man beim Klettern über sich hinauswachsen kann. Dies kann dem Patienten bei der Therapie von Ängsten und Depressionen das Gefühl der Hilfslosigkeit nehmen oder ihm zeigen, dass er in der Lage ist, sich seinen Ängsten zu stellen und es oftmals sogar nur dann gelingt, ein gesetztes Ziel zu erreichen. Eine Erfahrung, die dann später auch im Leben abseits des Klettersports Mut macht.

Eigene Grenzen beim Klettern überwinden

Das Klettern bleibt dabei in seiner therapeutischen Wirkung nicht bloß Jungspunden und Vollblut-Sportlern vorbehalten: Oftmals ist diese Therapie auch für Menschen geeignet, die sonst noch nie mit dem Klettersport Kontakt gehabt haben.

Anders, als viele Menschen glauben, kann der Klettersport dabei auch noch im mittleren Alter gut erlernt werden, wenn die sonstige körperliche Leistungsfähigkeit stimmt. Wenn es keine zwingenden körperlichen medizinischen Gründe gibt, die der Aufnahme des Kletterns widersprechen, steht neuen spannenden Erfahrungen in der Wand also nichts mehr im Weg. Wer sich dabei aufgrund körperlicher Beschwerden oder einfach so unsicher ist, ob er für den Klettersport geeignet ist, sollte natürlich immer zuerst seinen Arzt fragen, der stets in allen Gesundheitsfragen das letzte Wort haben sollte.

Auch Menschen jenseits der 40 und darüber betreiben den Klettersport noch äußerst erfolgreich. Unabhängig vom Alter gilt dabei jedoch: Die Sicherheit geht immer vor. Dies gilt ganz besonders für Menschen, die das Klettern erst noch kennenlernen müssen und denen es noch an sportlicher Konstitution mangelt. Dies sollte einem professionellen Therapeuten aber bekannt sein, sodass er hier stets darauf achten wird, dass der Sport in einer Schwierigkeitsstufe begonnen wird, die für absolute Anfänger geeignet ist. Somit birgt das Klettern dann für Menschen mit Depressionen oder Angststörungen die Chance nicht nur im Sport, sondern auch im Leben deutlich vorwärtszukommen. Psychotherapeuten, die diese Methode praktizieren, geben normalerweise gerne über die Klettertherapie Auskunft.

QuelleN.N., Foto: BRONX ROCK Kletterhalle