Weltpremiere des Films “Cerro Torre – A snowball's chance in hell” in San Sebastian

Am vergangen Freitag gipfelte die erste freie Begehung der Südostkante des Cerro Torre durch David Lama und Peter Ortner in einer umjubelten Filmpremiere auf dem Filmfestival in San Sebastian/Spanien. Dort wurde der Dokumentarfilm - "Cerro Torre - A Snowballs Chance in Hell" - über die Begehung erstmals einem begeisterten Publikum von 2.500 Besuchern präsentiert.

Weltpremiere des Films Cerro Torre - A snowball's chance in hell in San Sebastian Viel Kletterprominenz, darunter die baskischen Kletter-Profis Iker und Eneko Pou sowie der Kletter Weltmeister Patxi Usobiaga, hatte sich im ausverkauftem Velodromo Antonio Elorza eingefunden, um gemeinsam mit den Protagonisten David Lama, Peter Ortner, Toni Ponholzer und Markus Puchner, dem Regisseur Thomas Dirnhofer sowie mit Produzent Philipp Manderla die Uraufführung des Films zu feiern.

"Cerro Torre – A Snowball's Chance in Hell” begleitet den sportlichen und persönlichen Prozess, den David Lama und sein Team über drei Jahre durchliefen, bis im Jahre 2012 schließlich die "Befreiung" der "Kompressor-Route" gelingt. Unter der Regie von Thomas Dirnhofer entstand ein packender Film über Kontroversen im Alpinismus und einen mythenumwobenen Berg, der seit seiner Erstbesteigung Nährboden für Kontroversen und menschliche Hybris zu sein scheint. Eine Filmproduktion im Kreuzfeuer ethischer Differenzen und die Dokumentation des persönlichen Reifeprozess David Lamas vom Sportkletterer zum Alpinist.Dabei war die Produktion des Films alles andere als einfach: Kaum ein anderes Projekt hat in der Kletterszene über die vergangenen Jahre für derartige Kontroversen gesorgt. Dies hatte auch Einfluss auf das finale Werk: "Der Film ist ehrlich" so David Lama, "das war unser Anspruch. Hosen runter war die Devise. Die Bilder sind genial, auch ich hatte immer wieder Gänsehaut. Ich hoffe dass 'Cerro Torre' die Bühne bekommt die ihm gebührt."

Das Publikum entlohnte diesen Anspruch mit minutenlangem Applaus. Viele Gäste ließen es sich nicht nehmen, David Lama nach dem Film persönlich anzusprechen. Die schonungslose Ehrlichkeit über begangene Fehler, die Entwicklung in Davids alpinistischer Philosophie, die beeindruckenden Bilder sowie der fesselnde Plot hatten die Erwartungen des Publikums bei Weitem übertroffen.
 
O-Töne:

"Wirklich beindruckend was das Team vom Red Bull Media House in Produktion und Schnitt des Films geleistet hat! Was David geleistet hat ist sensationell und einfach unbeschreiblich Vielen Dank für diese große Leistung für das Freiklettern." (Patxi Usobiaga, Climbing World Champion 2009)

"Rein äußerlich sieht David nicht aus wie Reinhold Messner. Betrachtet man seine Fähigkeiten, seine Entschlossenheit, seine stille Hartnäckigkeit gepaart mit Respekt vor dem Alpinismus, ist er jedoch aus demselben Holz geschnitzt. Ihn auf der großen Leinwand seinen Traum verwirklichen zu sehen, war ein vielschichtiges Erlebnis. In einer Zeit, in der Stil und Inhalt eines Projektes sich oft gegenseitig ausstechen, beweist David, dass ernsthafter Alpinismus immer noch Relevanz hat." (Peter Gwin, National Geographic Magazin)
 
Das Festival:

In San Sebastian wurde "CERRO TORRE – A snowball's chance in hell" innerhalb der Sektion "Savage Cinema" aufgeführt, einer neuen Initiative des Festivals, die sich speziell auf Actionsport- und Abenteuerfilme fokussiert. Das Festival de San Sebastián fand erstmals ab dem 21. September 1953 statt. Es wurde durch die Fédération Internationale des Associations de Producteurs de Films (FIAPF) als sogenanntes A-Festival eingestuft.

QuelleFlorian Riedel