Ueli Stecks No2 Limits Expedition: Ein erster Bericht

Das wird der Hauptfokus sein in den nächsten Wochen: Sich an die dünne Luft zu gewöhnen. Wie immer kann ich nicht nur herumsitzen. Deshalb nutzte ich diesen Extratag und bin nach Tame gerannt. Ein perfekter Lauf, nicht zu steil, ein eher flacher Trail, so dass es auch in dieser Höhe möglich ist, zu rennen. Meine Gedanken schweifen zurück auf meine Vorbereitungen für diese Expedition vor ein paar Wochen. Ich übernachtete auf der Mönchshütte auf 3600 Meter über Meer. Dort gibt es nur Gletscher und Schnee.

Fotostrecke: Ueli Stecks No2 Limits Expedition: Teil 1

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Mehrere Male bin ich von dort auf den Mönch geklettert. Auf dem Gipfel herrschten Temperaturen von minus 30 Grad Celsius. Hier renne ich in Shorts und T-Shirt nach Tame und befinde mich dabei auf der fast gleichen Höhe. Es ist einfacher sich hier zu akklimatisieren in diesem wunderschönen Khumbu Tal als zu Hause!

Auf dem Rückweg begegnete ich Dendi und Tenji. Sie machten die Puja-Zeremonie. Für mich ist das mittlerweilen ein wichtiger Teil der Expedition. Es ist mir wichtig, die Kultur und den Ort, den ich bereise, zu respektieren. Zu Beginn nahm ich an dieser Zeremonie mehr für die Einheimischen teil als für mich selbst. Das hat sich inzwischen geändert. Heute mache ich es für mich selbst und ich hoffe, dass das Glück uns begleiten wird.

Simone Moro kam einen Tag nach uns in Namche Bazar ein. Nun ist das Team komplett. Er kam mit seinem Helikopter, da er noch zu tun hatte in Kathmandu. Der Flug bescherte ihm Kopfschmerzen, so dass er einen Tag länger in Namche Bazar bleiben musste während wir weiter talaufwärts zogen. Simone wird heute noch folgen und dann werden wir die Reise zusammen fortsetzen. Dann können wir uns auf die bevorstehende Kletterei konzentrieren.

Morgen geht es weiter nach Lobuche. Heute verbrachten wir den Tag in Dingboche. Natürlich werde ich nicht nur im Lodge herumsitzen und mir Zeit mit essen und trinken vertreiben sondern erneut das Tal hinauf rennen.

Ich fühle mich gut. Eigentlich besser als in den vergangenen Jahren. Da ich diesen Winter keine Vortragsreihe durchführte, konnte ich mich ganz auf das Training konzentrieren. Ich denke das zahlt sich nun aus. Die Vortragsreihen waren doch jeweils sehr anstrengend und ermüdend und ich brauchte immer eine Zeit, um den Rhythmus zu finden. Jetzt fühlt sich das ganz anders an.

Es ist dennoch wichtig zu schauen, dass man nicht schon ausgebrannt ist, bevor sich das gute Wetterfenster für unser Vorhaben ankündigt. Das wird aber nicht vor Mitte Mai sein. Bis dahin müssen wir motiviert und gesund bleiben! Ueli Steck

QuelleUeli Steck