Katharina Posch - Team Austria (c) KVÖ
Katharina Posch - Team Austria (c) KVÖ

Im an den Genfer See grenzenden schweizerischen Kanton Waadt befindet sich der Kurort Villars. Auf 1300 Metern Höhe maßen sich dort am Freitag und Samstag die besten Lead- und Speed-Kletterer der Welt. Besonders im Fokus standen die Leadkletterer, weil sie in Villars ihren Weltcup-Auftakt 2017 feierten.

In Abwesenheit von Jakob Schubert, der sich in Südarika auf die Boulder-EM im August vorbereitet, hatte das Herren-Team vom KVÖ in der Qualifikation einen schweren Stand. Nachdem Max Rudigier nach Route 1 auf Platz 8 lag, kostete ihn ein Fehler in Route 2 – er übersah einen Griff – das Halbfinale: das bedeutete den 28. Rang. Mario Lechner (Platz 52) und Matthias Schiestl (Platz 46) schieden ebenso aus.

Besser lief es bei den Damen, wo sich alle Österreicherinnen für das Halbfinale der besten 26 qualifizierten. Im Halbfinale kletterten die ersten Starterinnen in der Sonne, darunter auch Julia Fiser und Katharina Posch. Dadurch hatte sie mit höheren Temperaturen und dementsprechend schlechteren Bedingungen zu kämpfen. Posch beendete den Wettkampf auf Rang 18. Fiser wurde 22., ein ordentliches Ergebnis nach einer für sie enttäuschenden EM vor zwei Wochen. Hannah Schubert und Jessica Pilz gelang der Finaleinzug.

Hannah Schubert und Jessica Pilz stark im Finale

An der nicht sehr hohen Wand und dementsprechend kurzen Route konzentrierten sich die Schwierigkeiten auf die zweite Hälfte. Hannah Schubert stieg als erste in die Finalroute ein und kletterte in beeindruckender Manier bis in die erste Schlüsselpassage. Jessica Pilz zeigte ebenfalls eine starke Leistung und kletterte einige Züge weiter.

Das bedeutete den guten 5. Platz, über den sie sich freute: “In den Vorrunden bin ich nicht richtig ins fighten gekommen, das ist im Finale viel besser gewesen, von dem her bin ich ganz zufrieden. Was die Fitness angeht, so weiß ich, dass insbesondere Janja Garnbret, Mina Markovic und Anak Verhoeven ein bisschen weiter sind, weil mich meine Verletzung in der Vorbereitung behinderte. “ Vom vierten Platz trennte sie am Ende nur der Countback.

Hannah Schubert sicherte sich in ihrem zweiten Weltcup-Finale den 7. Platz: “Ich bin sehr froh, dass sich das Finale ausgegangen ist! Ich habe ein paar kleine Fehler gemacht und bin deshalb mit meiner Leistung nicht zu 100% zufrieden. Aber es war eine sehr gute Erfahrung und ich hoffe, dass ich davon etwas nach Chamonix mitnehmen kann. Dort hoffe ich aufs Finale und dass ich mein Bestes zeigen kann!”

Lead-Nationaltrainer Martin Hammerer zeigte sich nach dem Finale zufrieden: “Im Halbfinale konnten Katharina Posch und Julia Fiser leider nicht alles zeigen. Hannah Schubert zeigte in ihrem zweiten Weltcup-Finale eine gute Leistung! Wenn sie ein paar kleine Fehler abstellt wird noch mehr drin sein. Jessica Pilz ist sehr gut geklettert, es fehlt nicht mehr viel auf die Besten. Jetzt gilt es gut zu regenerieren. In nur 4 Tagen steht in Chamonix schon wieder der nächste Weltcup an.”

Den Sieg sicherte sich Janja Garnbret vor Mina Markovic (beide SLO) und Anak Verhoeven. Bei den Herren gewann Romain Desgranges (FRA) vor Domen Skofic (SLO) und Fedir Samoilov (UKR).

Im Speed gelang es weder Lukas Knapp (27.) noch Alexandra Elmer (23.) und Nina Lach (21.) in die Finalrunden einzuziehen. Bei den Herren gewann Reza Alipourshenazandifar (IRI) vor Stanislav Kokorin und Vladislav Deulin (beide RUS). Bei den Damen holte Anouck Jaubert (FRA) den Sieg vor Iuliia Kaplina und Mariia Krasavina (beide RUS).

Nächste Station Chamonix

Der zweite Lead Weltcup findet schon am kommenden Mittwoch und Donnerstag (12./13.07.) in Chamonix (FRA) am Fuße des Mont Blanc statt. Das KVÖ-Aufgebot reist direkt von Villars weiter nach Chamonix, wo der erst 16-jährige Nachwuchskletterer Nicolai Uznik zum Team hinzustoßen wird. Der junge Kärtner, der für den SV St. Johann startet, feiert in Frankreich sein Weltcup-Debüt. Er bekommt seine Chance aufgrund sehr guter Leistungen im Europacup.

www.austriaclimbing.com

QuelleBen Lepesant, Foto: KVÖ