Jakob Schubert bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm
Jakob Schubert bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm

Bei kühlen Temperaturen und vor zahlriechen Zuschauern fochten die besten 8 Athleten und Athletinnen das Finale im Lead aus. Bei den Damen und bei den Herren hatte sich der Stil der Route im Vergleich zu den Ausscheidungsrunden davor drastisch geändert. Viele Volumen und unübersichtliche Passagen warteten auf dem Weg zum Top.

Bronze für Pilz, Rang 7 für Posch

Katharina Posch hatte ihre gute Form im Halbfinale bewiesen, fiel aber leider an der ersten schwierigen Stelle, wodurch sie sich mit dem 7. Rang zufriedengeben musste: “Schade, dass ich mein Bestes nicht zeigen konnte, da ich ein paar Fehler gemacht habe. Insgesamt kann ich aber sehr zuversichtlich für die kommenden Weltcups sein und die Chancen auf eine EM-Medaille in der Kombination sind nach wie vor vorhanden!”

Jessica Pilz bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm
Jessica Pilz bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm

Für Jessica Pilz lief das Finale besser, sie meisterte die erste schwierige Stelle und konnte die bis dahin mit Abstand beste Leistung aller Athletinnen im Finale zeigen. Erst im letzten Drittel fiel sie als ihr der Fuß abrutschte. Am Ende wurde ihr Vorstellung mit Bronze belohnt.

Sie wollte sich über ihre Finalleistung aber nicht so recht freuen: “Ehrlich gesagt, bin ich mit meiner Leistung im Finale nicht zufrieden. Es wäre noch deutlich mehr möglich gewesen. Deshalb habe ich auch nicht gedacht, dass sich die Medaille ausgeht. Nach der langen Verletzung ist es ein gutes Gefühl, gleich mit einer EM-Medaille in die Weltcup-Saison zu starten. Die Form passt halbwegs, es ist aber noch deutlich Luft nach oben!”

Anak Verhoeven (BEL) sicherte sich den Europameistertitel vor Mina Markovic (SLO), die aufgrund des besseren Halbfinalergebnisses vor Pilz lag.

Mina Markovic, Anak Verhoeven und Jessica Pilz bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm
Mina Markovic, Anak Verhoeven und Jessica Pilz bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm

Schubert holt im Finale Bronze

Im Herrenfinale stellte sich Jakob Schubert eine Route entgegen, die technisch wie physisch höchste Anforderungen stellte. Schubert meisterte die ersten schwierigen Passagen mit Bravour. In einem komplexen Quergang musste er sich schließlich geschlagen geben. Nur der Franzose Romain Desgranges kletterte weiter und sicherte sich Gold. Der Tscheche Adam Ondra egalisierte Schuberts Wertung und lag damit aufgrund des Countbacks vorn.

Schubert war mit seiner Leistung sehr zufrieden: “Mit einer Medaille im Vorstieg bei dem Starterfeld nach Hause zu fahren ist ziemlich geil. Durch die Spezialisierung heuer auf die Bouldersaison und quasi ohne Vorbereitung hier in allen Runden ganz vorne mitzuklettern ist schon etwas Spezielles. Es wäre eigentlich sogar der Sieg möglich gewesen, aber mit Platz 3 bin ich natürlich zufrieden. Als Führender in der Kombination zur Boulder-EM nach München zu fahren ist das Sahnehäubchen und gibt noch zusätzliches Selbstvertrauen!”

Lead-Coach Martin Hammerer freute sich über das sehr gute Ergebnis: “Kathi Posch hat schon im Halbfinale gezeigt, dass sie bereit ist für die Lead-Saison. Im Finale konnte sie nicht alles zeigen. Jessica Pilz ist sehr stark geklettert, leider ist sie abgerutscht, sonst wäre sicher noch mehr drin gewesen. Obwohl er für den Vorstieg aufgrund der Bouldersaison fast nicht spezifisch trainieren konnte, hat Jakob eine super Leistung gezeigt. Jessica und Jakob haben sich ihre Medaillen mehr als verdient!”

Adam Ondra, Romain Desgranges und Jakob Schubert bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm
Adam Ondra, Romain Desgranges und Jakob Schubert bei der Lead-EM 2017 (c) KVÖ / Heiko Wilhelm

Jakob Schubert nach 2 von 3 Disziplinen auf Medaillenkurs in der Kombination, Pilz zurück im Rennen

In der Kombination steht das KVÖ-Aufgebot nach zwei von drei Disziplinen mannschaftlich sehr gut da. Insbesondere liegt Jakob Schubert nach zwei von drei Disziplinen auf dem ersten Platz. Matthias Erber und Georg Parma, die ihre größten Stärken im Bouldern haben, liegen auf dem 6. beziehungsweise 10. Zwischenrang.

Bei den Damen machte Jessica Pilz ihr schlechtes Speed-Ergebnis (Fehlstart und somit Wertung auf dem letzten Platz) wieder wett und liegt aktuell auf Rang 5. Katharina Posch liegt auf Platz 7. Die Zukunftshoffnungen Eva Maria Hammelmüller (9.), Laura Stöckler (11.), Franziska Sterrer (12.) und Hannah Schubert (14.) liegen bei ihrem ersten Antreten in einer EM-Kombination allesamt im Mittelfeld und haben gute Chancen, in München noch ein paar Plätze gut zu machen.

Die Entscheidung in der EM-Kombination fällt bei der Boulder-EM in München (GER) am 18./19. August 2017.

www.austriaclimbing.com

QuelleBen Lepesant, Fotos: KVÖ / Heiko Wilhelm