Jessica Pilz (c) KVÖ/Moritz Liebhaber
Jessica Pilz (c) KVÖ/Moritz Liebhaber

Die höchstgelegene Stadt Frankreichs (1300 MüM) im Departement Hautes-Alpes ist seit 2011 ein beliebter Stopp im Weltcup-Zirkus. Die Berge um Briançon erfreuen sich im Sommer großer Beliebtheit, dementsprechend gut besucht war auch der Weltcup mit mehreren tausend Zuschauern.
Comeback für Magdalena Röck

Für das KVÖ-Aufgebot war es innerhalb von vier Wochen der vierte bzw. sogar fünfte (Pilz) Wettkampf. Zum ersten Mal seit 279 Tagen war auch Magdalena Röck auf internationalem Parkett unterwegs. Seit Herbst hatte sie aufgrund einer Fingerverletzung keinen Wettkampf mehr bestritten. Sie zeigte in der Qualifikation, dass sie trotz nicht eines ganz schmerzfreien Fingers auf dem richtigen Weg ist und beendete den Wettkampf auf Platz 32.

“Natürlich bin ich mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden. Ich bin zwei Mal bei einem Einzelzug gefallen. Ich glaube, dass ich trotz Verletzung schon fitter bin. Aber beim ersten Wettkampf seit langem ist es schwer alles abzurufen. Ich habe mit meinem Finger grundsätzlich ein gutes Gefühl, obwohl er immer noch nicht ganz ausgeheilt ist. Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht wieder einmal bei einem Wettkampf mitzumachen und ich bin voll motiviert wieder mehr trainieren zu können um hoffentlich bald wieder vorne dabei zu sein”, so Magdalena Röck im Anschluss.

Die restlichen Damen zogen ins Halbfinale ein. Der 20-jährigen Laura Stöckler gelang dies zum ersten Mal in ihrer Karriere, sie beendete den Wettkampf auf dem guten 21. Rang. Ihre Augen sind nun auf die Junioren-WM Ende August in Innsbruck gerichtet. In der Mitte der Halbfinalroute wartete eine Stelle die nur schwer zu entschlüsseln war.

Wie Stöckler fielen hier auch Katharina Posch (Rang 18) und Hannah Schubert (Rang 19). Julia Fiser kletterte einen Zug weiter und erreichte mit dem starken 15. Platz das beste Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere. Jessica Pilz zog auf dem 4. Zwischenrang sehr souverän ins Finale ein.

Gute Leistungen von Schiestl und Rudigier

Nach einem schwachen Saisonbeginn in Villars und Chamonix zeigten die KVÖ-Herren in Briançon, dass sie es deutlich besser können. Matthias Schiestl und Max Rudigier zogen zum ersten Mal in dieser Saison in ein Weltcup-Halbfinale ein. Während Schiestl sich am Anfang der schwersten Passage geschlagen geben musste (Platz 23), kletterte Rudigier bis weit in die Schlüsselpassage, was ihm schließlich Platz 12 einbrachte.

Er zeigte sich zurecht zufrieden mit seinem Ergebnis: “Ich hatte gestern einen guten Lauf. In einer Vorrunde hätte es natürlich immer besser laufen können, ich bin aber grundsätzlich zufrieden. Vor allem im Semi-Finale passte die Vorbereitung und ich konnte alles umsetzen, auch wenn mich ein taktischer Raster unter Umständen noch weiter gebracht haben könnte.” Mathias Posch, der wie Stöckler bei der Junioren-WM an den Start geht, erreichte Platz 40.

Pilz im Finale auf Platz 5

Die Finalrunde der Damen war von Beginn an anspruchsvoll. Jessica Pilz fiel an gleicher Stelle wie drei Konkurrentinnen im Beginn zweiten Hälfte der Route. Das bedeutete am Ende wie schon bei den bisherigen Weltcups und den World Games letztes Wochenende Platz 5. Sie zeigte sich nach dem Wettkampf unzufrieden: “Ich bin nicht gut geklettert. Jetzt kommt eine kurze Wettkampfpause. Ich werde versuchen sie zu nutzen, um meinen Rückstand zur Spitze zu verkleinern!”

Romain Desgranges (FRA) holte den Sieg vor Sean McColl (CAN) und Stefano Ghisolfi (ITA). Bei den Damen setzte sich Janja Garnbret (SLO) vor Anak Verhoeven (BEL) und Jain Kim (KOR) durch.

Nächste Station: Arco (ITA)
Am 25. und 26. August geht es für die Lead-Kletterer in Arco (ITA) mit dem nächsten Weltcup weiter. Katharina Posch und Jessica Pilz werden davor schon am 18. und 19. August in München bei der EM im Bouldern an den Start gehen.

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QuelleBen Lepesant, Fotos: KVÖ/Heiko Wilhelm, Moritz Liebhaber