Jakob Schubert auf dem Weg zu seinem ersten Weltcup-Sieg 2017 (c) KVÖ/Heiko Wilhelm
Jakob Schubert auf dem Weg zu seinem ersten Weltcup-Sieg 2017 (c) KVÖ/Heiko Wilhelm

Der Befreiungsschlag von Jakob Schubert und Max Rudigier beim Vorstiegs-Weltcup in Arco schlug hohe Wellen am Gardasee! Erster Weltcupsieg in dieser Saison für Österreich und erstes Weltcup-Podium für den 23-jährigen Pongauer Max Rudigier. Dabei verlief gerade das Halbfinale für den Vorstiegweltmeister von 2012 Jakob Schubert nicht optimal, denn die Hitze verlangte dem Innsbrucker alles ab:

“Es war brutal heiß, da war es schon im Halbfinale ein richtiger Fight. Ich ging dann ohne allzu großen Erwartungen in das Finale. Eigentlich war meine Finalroute nicht mega gut, aber auch den Gegner passierten Fehler. Im Gegensatz zur Boulder-EM in München, wo ich am Ende das Kombi-Gold nur um einen Punkt verpasste, hatte ich gestern das Glück auf meiner Seite. Im Vorjahr war es hier in Arco schon extrem knapp. Ich freue mich riesig, dass ich gestern endlich das Glück auf meiner Seite hatte!”

Der 26-jährige Ausnahmekönner Jakob Schubert ist zurück auf der Siegerstraße. Nachdem er die ersten drei Lead-Weltcups nicht bestritten hatte, liegt in der zweiten Saisonhälfte der Schwerpunkt klar auf seiner Paradedisziplin. “Das war alles so verrückt gestern. Ich war nicht 100%ig fit und hatte im Halbfinale wirklich zu kämpfen. Nur als Sechster qualifizierte ich mich für die Endrunde und dann gewinne ich den Weltcup”, zeigte sich Schubert beinahe fassungslos.

Überraschungscoup von Max Rudigier

Max Rudigier im Finale in Arco 2017 (c) KVÖ/Heiko Wilhelm
Max Rudigier im Finale in Arco 2017 (c) KVÖ/Heiko Wilhelm

Der 23-jährige Max Rudigier aus Eben im Pongau überzeugte gestern mit dem dritten Platz. “Schon das Halbfinale lief sehr gut, ich kam so weit wie Adam Ondra. Die Vorbereitung auf Arco lief perfekt und ich konnte meine Taktik gut umsetzen. Die Routen habe ich gut besichtigt und ich kletterte zwei Mal ohne zu Stocken durch. Das war gestern mein Tag, es ist alles so perfekt aufgegangen”, jubelte der Salzburger, der als bestes Weltcup-Ergebnis bisher einen achten Platz aus dem Jahr 2015 zu Buche stehen hatte.

Schon im Vorjahr lieferte Max in Arco eine Top-Leistung ab, “dieser Wettkampf ist ganz speziell und ich war auch vom Kopf her so frei. So kann es weitergehen beim nächsten Weltcup in Schottland, Edinburgh am 23. und 24. September. In der Jugend war ich dort immer gut, die Wand taugt mir.”

Jessica Pilz holt Rang sieben

Bei den Damen lief es weniger gut. Die gebürtige Haagerin Jessica Pilz schaffte als einzige KVÖ-Athletin den Einzug in das Finale, wo sie mit Rang sieben ihre Erwartungen nicht erfüllte. Für Jakob Schuberts Schwester Hannah war im Halbfinale Endstation. Den Weltcupsieg sicherte sich die Koreanerin Jain Kim.

Großes Lob vom Sportdirektor

KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm war nach dem Weltcup in Arco voll des Lobes:

“Max Rudigier absolvierte ein extrem starkes Halbfinale und kletterte dieselbe Höhe wie Superstar Adam Ondra. Jakob hatte im Halbfinale zu kämpfen. Im Finale hat er dann eine starke Performance hingelegt. Ich bin echt sprachlos, und freue mich für Jakob! Er zeigte wieder einmal sein Ausnahmetalent! Auch Max hat sich das Podium mehr als verdient, dafür hat er lange und intensiv gearbeitet. Bei den Damen in der Finalroute gab es in der Mitte eine unangenehme Stelle, der mehrere Athletinnen zum Opfer fielen, leider auch Jessica.”

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QuelleMartin Roseneder, Foto: KVÖ/Heiko Wilhelm