Zwei Jugend-Vizeweltmeister aus Deutschland

Mit zwei Silbermedaillen für Juliane Wurm (Juniorinnen) und Thomas Tauporn (Jugend A) kehrt das DAV-Team von der Jugend WM in Sydney (AUS) zurück. Damit erreicht die Truppe das beste Ergebnis bei einer WM seit dem Weltmeistertitel von Johannes Lau im Speed 2001.

Team Germany
Bei den Junioren konnte Matze Conrad leider nicht über den 22. Platz hinaus klettern und auch die beiden A-Damen Isabell Haag (26.) und Ines Dull (10.) mussten zum Finale zuschauen. Dabei war Ines denkbar knapp am Finaleinzug vorbeigeschrammt: Sie hätte einen Griff weiter kommen müssen und wäre damit unter den besten 8 gewesen.

Thomas Tauporn machte bei den A-Jungs deutlich, wo die Reise hingehen soll: In Richtung Medaillenränge! Er holte sich den vierten Platz im Halbfinale und zog als Zweiter aus dem DAV-Team ins Finale ein. Dabei sollte es leider auch bleiben, denn der weitere Finalkandidat der Jugend A, Jan Hojer, kletterte eine technisch anspruchsvolle Stelle, an der Körperspannung gefragt war, mit zuviel Schwung und Coolness und tropfte folglich ab: Nur Rang 15 für ihn und damit das erste internationale Finale seiner Karriere ohne ihn.

Auch Sammy Adolph reichte es nur für Rang 15 im Halbfinale, aber für den jungen Münchner war dies bei seiner ersten Jugend-WM trotzdem ein hervorragendes Ergebnis: Er ließ sein Potential aufblitzen und kann hoffentlich bei den noch ausstehenden EYS-Wettbewerben in Imst, Annecy und Kranj noch einmal ins Finale einziehen.

Wurm und Tauporn holen Silber!

Damit hieß es für das Team Germany Daumen drücken für die beiden Finalisten Wurm und Tauporn, die sich in den langen Finalrouten der Crew um Jacky Godoffe beweisen mussten. Trotz eines eher abwechslungslosen Wandprofils hatten die Routenbauer für die letzte Runde tolle Finals geschraubt.

Zuerst waren die A-Jungs an der Reihe und Shorty durfte als Vierter an die Wand. Hier lief es zuerst locker für den Schwäbisch-Gmünder bis zu einen weiten Zug im letzten Teil der Route, den er zuerst einarmig wegblocken wollte, sich dabei aber im Seil verhedderte und neu ansetzen musste. Mit noch zu viel Strom aber eben nicht mehr genug davon setzte er erneut einarmig an, ohne den entscheidenden und entlastenden Hook zu setzen oder mit der anderen Hand zum Griff dazu zu gehen und musste daraufhin die Reise nach unten antreten. Trotzdem hatte er alle bisher Gestarteten weit hinter sich lassen können, so dass er zuerst einmal auf Rang eins lag. Aber es kamen ja noch weitere vier starke Jungs…

Aber weder der nach ihm kletternde Franzose Kevin Aglae noch der Russe Arman Ter-Minasyan konnten auch nur annähernd so weit wie Shorty klettern, so dass vor den letzten beiden Startern bereits feststand, dass Shorty zumindest wieder wie schon 2007 in Ecuador Bronze sicher hat. Als vorletzter Starter ging der Doppel-Jugendweltmeister von 2006, Eric Mateos-Lopez (E) an die Wand, der sich sichtlich angestrengt und weniger entspannt als von ihm gewohnt, bis zur Stelle an der Shorty abgetropft war vorkämpfte.

Hier fiel er am gleichen Zug wie Shorty, bekam aber von den Schiedsrichtern noch ein “Gnaden-Minus” für einen höchstens angetatschten Griff. Damit wäre Eric aufgrund des besseren Halbfinals Zweiter gewesen. Die deutschen Trainer wühlten schon in ihren Geldbörsen nach den 70 EUR Einspruchgebühr, mussten sich jedoch noch gedulden, bis die offiziellen Ergebnislisten aushingen.

Nach 5 abgewiesenen Einsprüchen in der Qualifikation hatten Gäbel und Touchi aber kaum noch Hoffnung auf ein Durchkommen mit einem weiteren Einspruch, setzten aber sicherheitshalber schon mal das entsprechende Papier auf. In der Zwischenzeit hatte der Österreicher Mario Lechner mit einer eindrucksvollen Vorstellung souverän den Weltmeistertitel erklettert – er war noch einmal dreieinhalb Züge weiter als Shorty und Eric gekommen – hatte allerdings auch den entscheidenden Hook gesetzt.

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QuelleMatthias Keller, DAV