SALEWA Cube: Ein Highlight für die Kletterszene in Bozen

Bozen ist immer schon eine Stadt der Kletterer gewesen. Das unterstreicht die Tatsache, dass die weltweit erste Kletterhalle 1974 in der Bozner Trieststraße eröffnet wurde.

SALEWA Cube Eröffnung  Zwar gab es eine künstliche freistehende Struktur in Paris – doch ein überdachter Klettergarten, das war vor 40 Jahren weltweit ein absolutes Novum. Am 13. Mai 2011 wurde in Bozen der SALEWA Cube eröffnet. Die Kletterhalle ist ein Highlight für den Bergsport in der Talferstadt und gibt den Kletterern das Gefühl, als ob sie im Freien Klettern würden: climbing indoor, feeling outdoor.

SALEWA ist ein Bergsportunternehmen und deshalb liegen der Marke die Anliegen und Bedürfnisse der Alpinisten und Kletterer besonders am Herzen. Da war es eine logische Konsequenz, dass bei der Planung des neuen Firmensitzes im Bozner Süden eine Kletterhalle vorgesehen wurde. Sie wird nun, nach nur 15-monatiger Bauzeit seit der Grundsteinlegung, als erstes ihrer Bestimmung übergeben.

“Mit dem Bau der Kletterhalle wollen wir den Kletterern etwas zurück geben. Die Kletterhalle ist ein Ort für die Kletter-Community, an dem alle Bergsportbegeisterten aus Südtirol, aber auch aus den benachbarten Regionen und aus dem Ausland ihren Platz finden werden. Wir sind erfreut und auch ein wenig stolz, dass wir vor allem den jungen Menschen eine Möglichkeit geben, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten”, sagt Heiner Oberrauch, Präsident der SALEWA-Gruppe.

Klettern wie im Freien

Beim Bau der Kletterhalle war der architektonische Anspruch besonders hoch, weshalb im SALEWA-Cube keine Wünsche offen bleiben. Absolutes Highlight der derzeit größten Kletterhalle Italiens ist das große Tor am Eingang der Kletterhalle, welches bei günstigen klimatischen Bedingungen geöffnet ist und so dem Kletterer dein Eindruck vermittelt, als ob er in der freien Natur klettern würde.

Bei mehr als 300 Sonnentagen in der Südtiroler Landeshauptstadt und dem milden mediterranen Klima darf davon ausgegangen werden, dass man den Großteil der Zeit mit dem geöffneten Tor klettern wird. Außerdem kann so bei natürlichem Licht geklettert werden und auch die Staubbelastung durch die Verwendung von Magnesia bleibt gering – mit weniger technologischem Aufwand und ohne die Umwelt zusätzlich zu belasten.

Auf mehr als 2000 Quadratmetern Kletterfläche können sich die Vertikalsportler an 180 verschiedene Routen vom Schwierigkeitsgrad 4 bis 8c wagen. Die Höhe der Kletterwände beträgt 18, bzw. 13,5 Meter. Neben einem 9,5 Meter langen Überhang gibt es drei Speed-Routen im Innen- und Außenbereich, welche 15 Meter hoch sind.

In den vergangenen Jahren hat die Kletterdisziplin Bouldern weltweit einen großen Aufschwung erlebt. Auch hier setzt der SALEWA Cube neue Maßstäbe mit seinen insgesamt 420 Quadratmetern Boulderfläche (200 Indoor, 220 Outdoor). Die Boulderblöcke weisen einen Schwierigkeitsgrad von A bis E auf. Vorhanden ist auf dem Gelände auch ein Klettersteig, der den Einstieg in den Klettersport für Anfänger erleichtert. Insgesamt können sich auf der gesamten Anlage zeitgleich 250 Kletterer auf den verschiedenen Routen versuchen.

Auf was sich die Athleten besonders freuen ist die Dry-Tooling-Wand an der Außenfassade, die zum Training mit dem Eispickel verwendet werden kann. Hier werden die Produktingenieure von SALEWA auch neue Geräte und Materialien testen.

Die Kletterhalle in der Bozner Industriezone ist von öffentlichem Grün umgeben, das von SALEWA konzipiert wurde und künftig gepflegt wird. Der Park kann auch von jenen Menschen genutzt werden, die in den umliegenden Betrieben arbeiten und eine erholsame Pause im Freien einlegen möchten.

Ideale Trainingsstätte, aber auch Austragungsort für internationale Wettkämpfe Der Klettersport hat sich in den vergangenen Jahren dahingehend entwickelt, dass heute Routen in Minuten und Stunden geklettert werden, für die die Athleten in der Vergangenheit noch Stunden und Tage benötigten. Möglich sind diese sportlichen Höchstleistungen, weil die Spitzenkletterer das ganze Jahr über trainieren. Die Kletterhalle ist zu jenem Ort geworden, an dem sich Alpinisten und Kletterer auf ihre sportlichen Topleistungen vorbereiten, wenn es die klimatischen Bedingungen nicht erlauben, dass draußen geklettert werden kann.

Der SALEWA Cube eignet sich aber nicht nur ideal für den Trainingsbetrieb. Die Anlage ist so konzipiert worden, dass auch internationale Wettkämpfe innerhalb und außerhalb der Halle stattfinden können – und werden. Der Fokus ist aber auf die Öffentlichkeit gelegt: Schulklassen sind ebenso willkommen, wie Senioren, die sich an den Kletterwänden hochziehen. Es gibt auch eine Kletterwand für therapeutische Zwecke.

Bozen unterstreicht mit der Kletterhalle seine Rolle als Berghauptstadt Europas Als vor 40 Jahren die erste Kletterhalle der Welt in Bozen eröffnet wurde, waren echte Felsblöcke aus Dolomit mit den Lastkraftwagen des Militärs vom Sellajoch nach Bozen transportiert worden, bis eine 20 Meter lange und sieben Meter hohe Wand entstand. Sie bot den Alpinisten und Kletterern die Möglichkeit, auch im Winter zu trainieren.

“Maßgeblich am Bau dieser ersten Kletterhalle beteiligt war der Bozner Alpinist Erich Abram. Er war das Bindeglied zwischen dem AVS, dem CAI und dem Heer, die gemeinsam für den Bau einer Kletterhalle in Bozen eingestanden sind, obwohl die Skepsis unter den Bergsteigern damals relativ groß war. Weil Abram die treibende Kraft war, ein Visionär und seiner Zeit voraus, möchten wir ihm den SALEWA Cube widmen”, erklärt Heiner Oberrauch.

Den Großteil der Kosten zum Bau der Kletterhalle – zwei Drittel – hat SALEWA getragen. An der Errichtung beteiligt hat sich auch die öffentliche Hand, das Land Südtirol und die Gemeinde Bozen, mit einem Drittel der Ausgaben. Geführt wird die Kletterhalle von Martin Knapp, der gleichzeitig auch ehrenamtlicher Vorsitzender des AVS Bozen ist.

Facts zum SALEWA Cube:

  • Kletterpanele aus kunstharzbeschichteten Birkensperrholzplatten auf Stahlstrukturen angebracht
  • Ostseitige Kletterwand aus glasfaserverstärktem Kunstharz; dabei handelt es sich um die Nachbildung einer real existierenden Felswand
  • 11.000 Klettergriffe in 35 verschiedenen Farben von 13 diversen Herstellen wurden in 1000 Arbeitsstunden montiert
  • Kletterfläche innen: 1855 Quadratmeter
  • Kletterfläche außen: 200 Quadratmeter
  • Höhe der Kletterwände: 18 Meter (Challenge-Bereich), 13,5 Meter (Leadbereich)
  • 3 Speedrouten (15 Meter Höhe)
  • Überhang: 9,5 Meter
  • Boulderfläche innen: 250 Quadratmeter
  • Boulderfläche außen: 200 Quadratmeter
  • Klettersteig auf der Südseite (14 Meter hoch, 25 Meter lang)
  • Schwierigkeitsgrad Kletterrouten von 4 bis 8c
  • Schwierigkeitsgrad Boulderrouten von A bis E
QuelleStephanie Pott (SALEWA)