Andi Hofmann in 'Elektrischer Sturm in der Hölle' (9+), Nördlicher Frankenjura (c) Martin Joisten
Andi Hofmann in "Elektrischer Sturm in der Hölle" (9+), Nördlicher Frankenjura (c) Martin Joisten

Training und Anspruch

Bereits die aktuelle Fitnesswelle, welche das Land erfasste, ist ein wichtiger Grund für die aktuelle Beliebtheit des Kletterns. Immer mehr Menschen erkennen es als gute Möglichkeit, um Kraft und Koordination zu verbessern. Während das Training im Fitnessstudio, das diesen Effekt ebenfalls erzielen kann, oft eintönig wirkt, bietet das Klettern dafür eine vielseitige Grundlage.

Wer regelmäßig klettert, wird schnell die ersten Trainingseffekte merken, die der Sport nach sich zieht. Passagen, die zu Beginn noch kaum zu bewältigen waren, werden auf diese Weise plötzlich zu machbaren Aufgaben. Aus gesundheitlicher Sicht lohnt es sich in jedem Fall, sich dem aktuellen Boom rund um den Sport anzuschließen. Dies beschreibt auch ein Mitarbeiter eines großen Sportartikel-Anbieters und selbst passionierter Kletterer, als die große Anziehung des Sports. Das komplette Interview ist unter SportScheck.com zu finden.

Die perfekte Herausforderung

Gleichzeitig bietet das Klettern die Möglichkeit, die Schwierigkeit des Kurses stets den eigenen Fähigkeiten anzupassen. Denn es gibt immer die Möglichkeit zu einer adäquaten Steigerung und selbst Profis sind dadurch in der Lage, immer wieder neue Seiten des Sports für sich zu entdecken. Da zunächst auf einem sehr geringen Niveau begonnen werden kann, sinkt die Frustrationsschwelle auf der Seite der Kletterer stark ab.

Wer durch den erfolgreichen Aufstieg das Gefühl vermittelt bekommt, wieder eine neue Herausforderung gemeistert zu haben, zieht daraus unter Umständen neue Motivation. Auf lange Sicht kann sich daraus eine regelrechte Aufwärtsspirale entwickeln, welche die Vorteile des Sports klar in den Mittelpunkt stellt und sie noch einmal betont.

Die Vielfalt des Sports

Weiterhin beschreibt der Begriff Klettern einen sehr weitläufigen Bereich, der sich kaum mit wenigen Worten fassen lässt. Bereits die Frage, ob draußen im Freien oder in einer Halle geklettert wird, sorgt für eine völlig andere Dynamik des Geschehens. Weiterhin geht es um die individuelle Zielsetzung, mit der ein Sportler an die Wand herantritt.

Nicht immer muss die Steigerung von Kraft und Leistungsfähigkeit im Mittelpunkt der Aktion stehen. Auf der anderen Seite ist für viele bereits die Aktivität an sich ein wahrer Genuss. Durch die große Bandbreite, die sich in dieser Frage präsentiert, gibt es entsprechend viele Facetten, die selbst erfahrene Kletterer im Laufe der Zeit noch für sich entdecken können.

Die große Vielfalt, die der Sport in sich trägt, kommt auch beim aktuellen Trend deutlich zum Ausdruck. In dessen Mittelpunkt befindet sich zum Beispiel das Bouldern, das bis vor wenigen Jahren noch als klare Randerscheinung gewertet wurde. Inzwischen begeben sich allerdings immer mehr Menschen auf diesen Pfad, der das Klettern in geringen Höhen ohne Sicherung in den Fokus rückt. Obwohl das Verletzungsrisiko durch die entsprechenden Vorkehrungen, welche im Vorfeld getroffen werden, vergleichsweise gering ist, bietet der Sport doch den gewünschten Nervenkitzel.

Am Ende gibt es also keine pauschale Antwort auf die Frage, warum das Klettern aktuell bei vielen Menschen so hoch im Kurs steht. Angesichts der vielseitigen Vorteile und Möglichkeiten, die der Sport mit sich bringt, ist die Beliebtheit umso leichter nachzuvollziehen.

QuellePatrick Tomforde, Foto: Martin Joisten