2. offener Coburger Bouldercup: Hochspannung und toller Sport

An den Vortagen hatte das Schrauberteam (Markus Härtl, Daniel Wilhelm aus Augsburg und Christoph Reichert aus Fürth) unterstützt von vielen Helfern aus der Sektion ganze Arbeit geleistet. Nicht nur die beiden Boulderbereiche, sondern auch die, für diesen Tag komplett mit Weichbodenmatten ausgelegte Hauphalle, waren mit neuen Boulderproblemen aller Schattierungen bestückt.

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Vor allem die große Anzahl der nicht zuvor gemeldeten Kinder brachte die Organisatoren zu Beginn des Wettkampftages doch einigermaßen ins Schwitzen. Statt geplanter 55 standen drängten sich plötzlich fast 80 Kids vor den Hauptrundenbouldern. Die Akteure waren kaum zu Bremsen und die Halle übervoll. Das Zeitfenster musste gleich zwei Mal verlängert werden.

Beim nächsten Mal werden wohl keine coachenden Eltern mehr an den Bouldern mehr zugelassen sein, diese waren ganz offensichtlich – in vielerlei Hinsicht und in zu großer Zahl – hinderlich.

Nach knapp zwei Stunden standen die Finalteilnehmer in den beiden Kinderklasssen (bis 12 und 13 bis 15) fest. Bei den Mädels bis 12 konnte sich mit Enya Hunger eine der Lokalmatadorinnen aus Coburg durchsetzen, vor Charlotte Hahn und Ida Söldner, beide aus Bamberg. In den anderen drei Jugendklassen musste die Coburger Jugend den Gästen den Vortritt lassen. Bei den Jungs bis 12 siegte überlegen und eindeutig der Favorit Guillermo Urzua aus Bamberg vor den punktgleichen Levin Kraft aus Neunkirchen am Brand und Urs Leuthäusser aus Coburg.

Die 13 bis 15-Jährigen mussten im Finale schon im wettkampf-üblichen 4-Minuten-Rhythmus ran und hatten sichtlich Spaß dabei. Emilia Kempert holte den Sieg bei den Mädels nach Jena und bei den Jungs kam es zu einem spannenden Zweikampf zwischen Christof Stier aus Coburg und Jonas Buba aus Bamberg. Hier wurde sogar ein Superfinale nötig, dass Jonas für sich entscheiden konnte.

Mit einer Stunde Verspätung durften dann um 15 Uhr die Großen (ab 16) ins Rennen. Die Damen hatten 24 Aufgaben zu lösen, die Herren am Ende gar 27, nachdem die Organisation zwei Probleme ergänzt hatte, um eine ausreichende Differenzierung sicherzustellen. Die jeweils 5 Finalstartplätze waren extrem hart umkämpft. Vor allem die erste Zusatzaufgabe, ein heikler Aufsteher auf einem Volumen, begeisterte die Zuschauer.

Bei den Herren waren 76 von 81 möglichen Punkten fürs Finale nötig. Armin Bestvater aus Weimar sicherte sich mit diesem Ergebnis den letzten Startplatz im Herrenfinale vor Lars Wolf mit 73 Punkten. Bei den Damen reichten Steffi Paulus 59 von 72 möglichen Punkten.

Das Finale im 4-Minuten-Modus bot absolute Hochspannung und begeisternde Leistungen. Bei den Damen lieferten sich Alma Bestvater aus Weimar und das Coburger Top-Talent Sofie Paulus (beide 15) einen spannenden Zweikampf. Zunächst sah Sofie etwas stärker aus und konnte die ersten beiden Boulder schneller klettern. Sie scheiterte dann knapp am Boulder 3 und aufgrund der vielen Versuche reichte es auch bei 4 nicht mehr zum Top. Alma konnte beide Boulder souverän klettern, der Sieg war am Ende dann doch eindeutig.

Bei den Herren gab es einen ebenso spannenden Dreikampf – allerdings um Platz 2 – zwischen Peter Göpel aus Bamberg, Max Dorscht und Philipp Kessler, beide Coburg. Die Entscheidung war denkbar knapp, alle drei konnten zwei der vier Final-Boulder toppen. Letztlich gab die geringere Anzahl der Versuche den Ausschlag für Max, vor Philipp und Peter. Der Sieg bei den Herren ging nach einer absolut überzeugenden Vorstellung eindeutig an Joachim Tensing aus Coburg, der alle Finalboulder im 1. Versuch klettern konnte.

Die zahlreichen Zuschauer sahen großen Klettersport und die Atmosphäre war wirklich perfekt. Alle Teilnehmer wurden begeistert angefeuert. DJ Timo Weiss und Moderator Markus Weidner taten das ihre, um die Stimmung anzuheizen.

Auch bei der anschließenden Party bewies die Sektion Coburg ihr großes Organisationstalent. Die ungewöhnliche Verpflegungsidee, selbst zu belegende Pizzas, vor Ort gebacken, kam gut an. Viele Gäste machten sich erst lange nach der Siegerehrung (schweren Herzens) auf den Heimweg und einige durften bzw. mussten auch in der Halle übernachten. Wie lange die Party gedauert hat ist nicht bekannt. Aber am Sonntag, zur Öffnungszeit um 13 Uhr war das Kletterzentrum wieder im Originalzustand.

QuelleBernd Leuthäusser