Die Tour wurde 1961 von Beppi De Francesch und Freunden in technischer Kletterei erstbegangen und ist auch heute noch ein beliebter Techno-Klassiker. 2002 konnte Mauro “Bubu” Bole die Tour erstmals frei klettern. Einer Reihe von markanten Dächern folgend und teils an einer Kante verlaufend könnte die Kletterei ausgesetzter nicht sein.
Fotostrecke: Angelika Rainer in “Via Italia”
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Nachdem ich 2007 den Italiencup im Schwierigkeitsklettern gewonnen hatte beschloss ich meine fast zehnjährige Wettkampfkarriere im Sportklettern an den Nagel zu hängen und mich mehr dem Fels und dem Klettern längerer Routen zu widmen. Ich stieg also im Frühjahr das erste Mal ein um mir die Route anzuschauen.
Die steile, teils überhängende Kletterei beeindruckte mich sofort aber die gesamte Route erschien mir sehr sehr schwer. In einem weiteren Veruch konnte ich aber tatsächlich für alle Stellen für mich kletterbare Lösungen finden: Es ging also doch!
In der 8a Seillänge fühlte ich mich sofort wohl. Am Ende einer relativ leichten Platte warten fünf Meter waagrechtes Dach. Hier findet man Züge und Bewegungen, die man sonst eher in der Boulderhalle erwarten würde, mit dem Unterschied 150 m Luft unter dem Hinterteil zu haben.Mehr Probleme hatte ich hingegen in der Seillänge darunter, mit 7c+ bewertet war diese Länge technisch schwierig und erforderte langes Auschecken, doch schließlich konnte ich zunehmend auch diese Züge aneinander reihen.
Endlich überwand ich die komplette Schlüsselstelle und hielt die Seillänge für geschafft, doch es sollte noch nicht sein. Die Ausstiegsleisten pumpten mich zu, sodass ich geistesabwesend nach der rettenden Expressschlinge griff um einen Sturz zu verhindern – dieser Versuch war somit zu Ende.
Ich musste noch mal kommen, und das tat ich auch. Bei wolkenlosem Herbstwetter stieg ich wieder ein und nun lief es: Eine Seillänge nach der anderen lag hinter mir, die Schlüsselstelle der 7c+, dann die Platte. In der 8a erreichte ich mit einem letzten dynamischen Zug die rettende Sanduhr und es war geschafft.Die folgende Seillänge war kein Problem und auch die 7a+ in der ich anfangs Schwierigkeiten gehabt hatte ging super. Nach nur 2,5 Stunden erreichte ich das Gamsband, es war geschafft.
Überglücklich über meine Premiere im Gebirge stand am Ausstieg und genoss das herrliche Herbstwetter. Zu Hause angekommen erwartete mich dann noch eine Überraschung: mein Freund Florian hatte mir eine Schleife mit der Aufschrift “Miss Italia 61” gebastelt.