Bericht und Ergebnisse vom Deutschen Sportklettercup in Frankenthal

Am
Samstag, den 13. Mai, begannen die Schwierigkeitskletterer mit dem
Deutschen Sportklettercup (DSC) im DAV Kletterzentrum Frankenthal
(Pfalz Rock).

Zunächst mussten die Damen- und Herrenstarter
im Viertelfinale antreten, welches von den beiden Routenbauern Ole
Herrenkind und Maxi Klaus “straight forward” geschraubt wurde. Nur an
die 30 Züge lang waren die Touren und führten beide über
eine überhängende Kante. Anzumerken ist, dass bei den Herren
drei Kletterer auf einen Haken stiegen und somit eine niedrigere
Wertung bekamen. Bedauerlich ist das vor allem für Johannes Lau
gewesen, der als Lokalfavorit hochmotiviert war, die Tour toppte und
gut in Form war. Die sicher gewähnte Halbfinalqualifikation
erreichte er wegen des minimalen Fehlers gemäß Regelwerk
leider nicht.
 
Das Halbfinale wurde anschließend im
selben Wandteil ausgetragen, also überhängende Kanten mit
eingebauten kleinen Dächern. Bei den Herren geriet der Sloper am
Ausstieg zur Schlüsselstelle. Christian Bindhammer kletterte
sicher über die Stelle, am souveränsten erschien jedoch
Markus Hoppe, der noch Zeit zum Flirten mit dem Publikum hatte.
Lokalfavoritin Kathrin Lau konnte sich in ihrer Tour für das
Finale qualifizieren, wenngleich man ihr den hohen Erwartungsdruck vor
heimischer Kulisse etwas anmerkte.
 
Finale Damen
Durch
den großen überhängenden Bereich der Wand führte
eine sehr schöne athletische Finaltour, die links ansteigend vier
Dachkanten innehatte. Die Schlüsselstelle an der dritten Dachkante
war für die meisten Damen Endstation. Die Jugend A- Kletterin
Juliane Wurm präsentierte sich hier sehr gut, knackte die Stelle
und ging in Führung. Auch Lisa Knoche kam über die Stelle
hinweg, fiel aber dann noch etwas früher als Juliane im
horizontalen Dach ab. Schließlich kam Juia Winter, kletterte
ihren typischen Stil und konnte als einzigste zur Begeisterung aller
toppen. Als letzte ging die starke Sonja Schade ins Rennen. Sie
hätte das Ergebnis noch kippen können. Sie flog aber in der
Schlüsslstelle und veränderte das Podest nicht mehr.
 
Finale Herren
Mit
Spannung wurde erwartet, wie sich die Herren im ersten Cup der Saison
präsentieren. Zur Überraschung aller war die Finaltour etwas
zu leicht geschraubt, so dass alle Starter sehr schnell den Weg nach
oben fanden. Über den stark überhängenden Ausstieg
fanden schließlich Christian Bindhammer, Markus Hoppe und der
amtierende Deutsche Meister Timo Preußler den Weg zum Top. Das
bedeutete Superfinale!

Das Schiedsgericht diskutierte die
bestehenden Möglihkeiten der Durchführung: Umschrauben und
Erwschweren der bestehenden Finaltour oder Nochmal Klettern derselben
Tour mit Zeitwertung (was soviel bedeuetet wie: der weiteste gewinnt
und bei Gleichplatzierung entscheidet die Zeit). Im Hinblick auf das
noch anstehende Speedklettern und eine nicht gewünschte
Zeitverlängerung um 30 Minuten (durch Umschrauben) entschloss man
sich für die zweite Variante.

Als erster ging Timo
Preußler an den Start und toppte die Finaltour nochmals und in 3
Minuten 09 Sekunden! Eine tolle Leistung, die Zuschauer waren
begeistert. Markus Hoppe setzte eins drauf, toppte und brauchte 3
Minuten und 03 Sekunden! Frenetischer Beifall! Was machte “Chri”
Bindhammer. In  für ihn ungewohnt schnellem Kletterstil zog
er solide nach oben, toppte in 2 Minuten und 46 Sekunden und gewann!
Seine Taktik ging am besten auf: mit hohem Durchschnittstempo die ganze
Route klettern und nirgends “überpacen”. Dies wurde wahrscheinlich
Markus und Timo zum Verhängnis.
 
Speedcup
Der
im Anschluss ausgetragene Speedcup ging absolut reibungslos über
die Bühne und fand bei den Zuschauern großen Anklang. Vor
allem Johannes und Kathrin Lau aus Frankenthal wurden von den Fans
stark gepusht. In spannenden Ausscheeidungswettkämpfen im Duo
wurde einem nie langweilig. Das lag auch daran, dass
regelmäßig die Bestzeit geknackt wurde. Die hatte bei den
Herren Johannes Lau mit 8,61 Sekunden für 14 Meter im siebten Grad
aufgestellt. Bei den Damen gelang dies Lisa Knoche auf identischer
Route in 15,25 Sekunden.

Johannes Lau rutschte im Halbfinale weg
und verpasste so den Einzug ins Finale. Er wurde schließlich
Dritter hinter Timo Preußler(2.) und Jonas Baumann.

Bei
den Speedladies gewann Lisa Knoche überzegend. Frankenthals
Liebling Kathrin Lau wurde Zweite, gefolgt von Hannah Ulmen.

Alles
in allem überzeugte der Speedcup sehr, wenngleich die
Austragungsplatzierung samstags im Anschluss an das
Schwierigkeitsklettern noch zu diskutieren ist.
 
Erst um
22.00 konnte die Siegerehrung mit Teo Wieder, dem
Oberbürgermeister von Frankenthal, Hellmuth Keruth, dem 1.
Vorsitzenden der Sektion Frankenthal, Norbert Lau, dem
Leistungssportreferenten des Landesverbandes Rheinland-Pfalz und mit
Stefan Winter vom DAV beginnen. Alle zogen ein sehr positives
Resümee, was großteils an den vielen ehrenamtlichen Helfern
der Sektion lag. Sie hatten in der Vorbereitung toll gearbeitet und
boten zum Beispiel Kletterern und Zuschauern hervorragende
Verpflegungsmöglichkeiten.
 
Als Sponsoren engagierten sich pantarei, entreprises, Engelhorn Sports, CB und Mammut.
 
Die Berichterstattung für den DAV Jugend- und Juniorencup am Sonntag folgt.

Download:
Ergebnis Damen – Vorstieg (PDF)
Ergebnis Damen – Speed (PDF)
Ergebnis Herren (PDF)
Ergebnis Herren – Speed (PDF)

Siehe auch:

www.alpenverein.de
www.digitalrock.de

QuelleText & Fotos: Stefan Winter (DAV)