Boulderweltcup 2011: Kilian Fischhuber und Anna Stöhr siegen in Vail

Kilian Fischhuber und Anna Stöhr klettern im Finale des Boulderweltcups im US-amerikanischen Nobelskiort nahezu im Gleichschritt zu ihren Weltcupsiegen Nummer 2 (Fischhuber) bzw. 3 (Stöhr) in der laufenden Weltcupsaison.

Fotostrecke: Boulderweltcup 2011 in Vail

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Fotos: © OeWK

Während Stöhr mit ihrem Sieg die Weltcupführung festigt, meldet sich Fischhuber nach zuletzt durchwachsenen Leistungen wieder zurück im Kampf um den Gesamtweltcup.

Vail war dieses Wochenende die zweite Station auf der Überseetour des Boulder-Weltcupzirkus. Dort, in den Wintermonaten die Gehsteige beheizt werden und normalerweise die internationale High Society in den zahlreichen Luxusquartieren, exquisiten Restaurants oder Designer Boutiquen gerne zeigt was man hat, haben Samstagabend Österreichs Kletter-Asse für Aufsehen gesorgt.

Herrenbewerb

Während sich die internationale Konkurrenz nach den beiden durchwachsenen Ergebnissen von Kilian Fischhuber in Wien und Canmore (23. Platz in Wien, 9. Platz in Canmore) bereits Hoffnungen machte, dass der Österreichische Altmeister den Kampf um den Gesamtweltcup vorzeitig aufgeben könnte um sich ausschließlich auf die Weltmeisterschaft in Arco (15.-24.07.2011) zu konzentrieren, hat die Rechnung im wahrsten Sinne des Wortes ohne den Wirt gemacht. Schon in der Qualifikation und im Halbfinale gab Fischhuber den Takt für seine Mitstreiter vor und den Ton an.

Mit einer beeindruckenden Performance (1. Platz in der Qualifikation, 2. Platz im Halbfinale) schaffte Fischhuber souverän den Finaleinzug. Im abschließenden Finale, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 01 Uhr mitteleuropäischer Zeit über die Bühne ging, ließ Fischhuber seinen Konkurrenten nicht den Funken einer Chance.

Mit dem finalen Kunststück von vier Flashs in vier Bouldern (Top-Begehung des Boulders jeweils im ersten Versuch) sicherte sich der 27-jährige Österreicher in eindrucksvoller Manier seinen zweiten Saisonsieg vor dem Weltcupführenden Russen Dmitry Sharafutdinov und dem Deutschen Jonas Baumann. Mit dem Sieg in Vail konnte Fischhuber wichtige Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup gut machen und liegt nach fünf von neun Bewerben nur mehr 2 Punkte hinter Sharafutdinov.

Damenbewerb

Für Erfolgsmeldungen am laufenden Band sorgt Österreichs amtierende Boulder-Europameisterin Anna Stöhr. Die 23-jährige Tirolerin bouldert von Erfolg zu Erfolg und sicherte sich in Vail ihren bereits dritten Saisonsieg und enteilt der derzeit ein wenig ratlos wirkenden Konkurrenz im Kampf um den Boulder-Gesamtweltcup.

Stöhr konnte weder die dünne Luft des auf über 2.400m hoch gelegenen amerikanischen Nobelortes noch die internationale Konkurrenz etwas anhaben. Als einzige Athleten gelang es Stöhr im Damenfinale alle vier Boulder zu toppen. Mit dem Sieg in Vail baut Stöhr ihren Vorsprung im Gesamtweltcup auf 131 Punkte aus. Platz zwei sicherte sich die US-Amerikanerin Alex Puccio vor der Französin Melissa Le Neve.

Für eine weitere Österreichische Spitzenplatzierung sorgte Katharina Saurwein. Mit Platz 11 in Vail gelang der 23-jährigen Innsbruckerin im Gesamtweltcup erstmals in der laufenden Saison der Sprung unter die Top-10.

Stimmen zum Bewerb:

Anna Stöhr:
"Zur Zeit passt einfach alles. Mit drei Siegen und zwei zweiten Plätzen in die Saison zu starten hätte ich vor Saisonbeginn nicht für möglich gehalten. Jetzt gilt`s dran zu  bleiben und die Form bis zur WM in Arco zu halten !"

Kilian Fischhuber:
"Der Sieg tut gut und kommt zum richtigen Zeitpunkt!"

Teamcoach Heiko Wilhelm:
"Ein perfektes Wochenende! Mit zwei Siegen in Vail und der Führung in der Nationenwertung aus Amerika zurückzukehren ist mehr als erfreulich. Es kann so weitergehen!"

Ergebnis Damen
Stöhr, Anna, AUT
Puccio, Alex, USA
Le Neve, Melissa, FRA
Kim, Jain, KOR
Noguchi, Akiyo, JPN
Payne, Angela, USA

Ergebnis Herren
Fischhuber, Kilian, AUT
Sharafutdinov, Dmitry, RUS
Baumann, Jonas, GER
SUGIMOTO, Rei, JPN
Glairon Mondet, Guillaume, FRA
Webb-Parsons, Christopher, AUS

[Anmerkung vom Webmaster]
Aus deutscher Sicht ist natürlich der dritte Platz von Jonas Baumann Grund zur Freude! Zum Abschneiden der deutschen Mannschaft – allen voran Jonas Baumann – kommen sicherlich auch noch Details vom Deutschen Alpenverein. Stay tuned!

überwww.alpenverein.de
QuelleMichael Schöpf (ÖWK)