David Lama gelingt erste freie Begehung der Cerro Torre Südostflanke

Am 21. Januar 2012 war es soweit: David Lama gelang die erste freie Begehung entlang der legendären Kompressor Route am Cerro Torre.

David Lama in Patagonien Nach drei Jahren schaffte David das, was lange für unmöglich gehalten wurde: Er kletterte als erster Alpinist ohne technische Hilfsmittel über die Südostflanke auf den 3.128 Meter hohen, markanten Granitzahn in Patagonien.

Der Tiroler Profialpinist profitierte von einigermassen stabilen Wetterverhältnissen sowie dem nötigen Bergsteiger-Glück und sicherte sich die erste freie Begehung vom Cerro Torre über die Südostflanke. David erfüllte sich mit dieser aussergewöhnlichen Leistung einen lang gehegten Traum:

"Für mich ist diese erste freie Begehung der Südostflanke am Cerro Torre das Ende des wahrscheinlich grössten Abenteuers meines Lebens. Ich bin wirklich sehr stolz, den Gipfel ohne einen zusätzlichen Bohrhaken zu setzen, erreicht zu haben. Während den letzten drei Jahren habe ich sehr viel gelernt. Das Klettern in dieser grandiosen Bergwelt ist einfach grossartig. Ich konnte Träume verwirklichen – es gibt nichts Besseres!"

Die Alpinszene ist sich einig: Mit diesem Erfolg ist David Lama eine Meisterleistung gelungen. Der Eigernordwand Speedrekord-Halter Dani Arnold beurteilt Davids Leistung als "Meilenstein im Alpinismus". Auch Patagonien-Kenner Stephan Siegrist würdigt seine Begehung: "Davids Erfolg wird in die Geschichtsbücher eingehen!"

Cerro Torre – Einer der schwierigsten Berge auf Erden

Der ästhetisch in den Himmel ragende Granitberg an der argentinisch-chilenischen Grenze gilt durch die steil aufragenden, glatten Wände und die oft widrigen Wetterverhältnisse als einer der schwierigsten Gipfel der Welt. Bis ins Jahr 1970 galt er in Bergsteigerkreisen sogar als der "unmögliche Berg".

Als Erster bezwang damals Cesare Maestri den Berg mit Hilfe eines Kompressors und ungefähr 300 Bohrhaken – eine Vorgehensweise, die noch heute unter Alpinisten umstritten ist. Der Kompressor hängt heute noch als Mahnmal eine Seillänge unterhalb des Gipfeleispilzes in der sogenannten "Kompressor Route".

QuelleMammut Sports Group (Text + Foto)