Ergebnis des 2. Deutschen Sportklettercups 2006 in Ingolstadt

DSCTrotz der heißen Temperaturen von über 30 Grad, Bilderbuchwetter und WM Achtelfinale fanden 60 Kletterer den Weg zum 2. Deutschen Sportklettercup des Jahres ins DAV Kletterzentrum Ingolstadt. Beim DAV Jugend- und Juniorencup tags darauf waren sogar 94 Jugendliche am Start.

Positiv zum sehr guten Gelingen beigetragen haben die zahlreichen Helfer der Sektion Ringsee, das große angenehme Platzangebot in der Kletterhalle und natürlich die starken Leistungen der Kletterer.

Damen
HerrenDas Viertelfinale der Damen verlief über einen von Beginn an überhängenden Pfeiler und war durch athletische und kräftige Kletterei gekennzeichnet. Ganz im Gegenteil kam dann das Halbfinale daher: eine steile Platte mit Kante, die einige “offene Türen” provozierte und zu einigen wackeligen Auftritten führte.

Im Finale war schließlich von den Routenbauern Ole Herrenkind und Uli Theinert ein Torbogen genutzt worden, in dessen Abschlussdach eine verwickelte vor-ab-zurück-vor Kombination für Abwechslung sorgte. Am besten gelang an diesem Lisa Knoche diese Troika, sie gewann wie beim ersten Cup die Konkurrenz und verwies Julia Winter auf Rang zwei und Juliane Wurm auf Drei.

Manch einer entdeckte eine kleine Leistungssteigerung von Lisa im Verhältnis zu Frankenthal. Die beiden Jules überzeugten in gewohnter Manier ohne Auffälligkeiten. Irina Mittelmann wurde Vierte-sie hatte sich mehr erwartet. Sehr stark erschien Saskia Schuster (5.), deren Entwicklung steil nach oben führt. Luisa Neumärker (6.)fiel im Finale früh ab – ihrem Können nach zu früh. Erwähnenswert ist die starke Beteiligung im Damenfeld (22), der Wechsel nach Marietta Uhden und Damaris Knorr scheint vollzogen zu sein.

Herren
HerrenDas Herrenprogramm war Anlass zu Gesprächen über den Routenbau. Im Viertelfinale gabs eine Art Riß, der im Piaz und teils direkt zu klettern war. Die Seitenwechsel und der Übergang in die folgende Platte verlangte eine ausgefeilte Klettertechnik, weniger an Kraft. Dies bereitete einigen augenscheinlich Probleme, manch anderen gar nicht. Mit am besten kletterte diese Passage Gunter Gäbel dank guter Technik, die Bindhammer-Brüder hatten beispielsweise wegen ihrer Kraftvorteile keine Probleme.

Im Halbfinale bestand das Einstiegsdrittel aus einer steilen Platte mit Kantenkletterei. Abermals schauten einige Kletterer wenig souverän aus, die “offenen Türen”, das kleingriffige Gelände und die nicht vorhandenen Ruhepunkte kosteten zuviel Energie. Mit am besten bewältigte wieder Gunter Gäbel die Sektion und qualifizierte sich seit längerem mal wieder für das Finale der besten Acht. Natürlich kletterten die Favoriten alle darüber hinweg, aber es sei erlaubt zu sagen, dass manch einem die Route alles abverlangte – ähnlich einem Finale. Dem Zuschauer gefiels jedenfalls recht gut, denn er bekam viel Abwechslung geboten. Selbst Christian Bindhammer attestierte “Schwerer kanns wohl nicht mehr werden!”. Das Finale bot eher klassische Wettkampfkletterei in einem Torbogen mit einem Ausstieg in steiler Platte.

Christian Bindhammer kam am weitesten, ohne jedoch zu toppen. Markus Hoppe verpasste den Sieg um zwei Züge, irgendwann wird dies ihm sicher noch gelingen. Die Überraschung war Stefan Danker, der sich auf Rang Drei schob und sogar Andreas Bindhammer auf Vier verdrängte. Benjamin Sillmann belegte Platz Fünf vor Tobias Gartmann und Gunter Gäbel. Auch schon mit mehr Abstand zur Spitze dann Daniel Jung auf Rang Acht. Etwas überraschend war auch das frühe Ausscheiden von Felix Neumärker, der allerdings tags darauf beim Jugendcup zurückkam und gewann. Johannes Lau muss man eine sehr gute Technik in der Halbfinaltour bescheinigen, leider kam er mit Platz 9 knapp nicht ins Finale. Alle anderen 26 Starter im Halbfinale landeten tatsächlich deutlich weiter hinten, was die erreichte Zugzahl betrifft.

DAV Jugend- und Juniorencup
HerrenEinen Tag später startete die Jugend zum zweiten Mal in diesem Jahr in die Flash-Qualifikation. Trotz der hohen Teilnehmerzahl gelang es den Zeitplan einzuhalten, lediglich das Superfinale bei den Junioren ergab eine Verspätung, die nicht zu vermeiden war. Wirklich positiv ist, dass die jungen Kletterer mindestens in zwei Touren antreten können. Durch das große Platzangebot konnten sich die Kidz auch gut verteilen, so dass es niemandem zu eng wurde.

In der weiblichen Jugend A sind Juliane Wurm und Luisa Neumärker nach wie vor eine Klasse für sich und belegten erwarteter Weise den 1. und 2. Platz. Dritte wurde Lara Hoyer. Ebenso dominiert die amtierende Deutsche Meisterin Lisa Knoche die Juniorinnenklasse. Immerhin waren noch sechs weitere Mädchen hier am Start. Teresa Hirche und Natalie Sailer folgten Lisa auf das Podium. Bei den B-Jugendlichen gewann Ines Dull verdient und wurde für ihre Platzierung in Frankenthal versöhnt, wenngleich ein fehlerhafter Clip ihr fast zum Verhängnis wurde. Zwei Frankfurterinnen wurden Zweite und Dritte: Lara Scharf und Luise Raab.

Thomas Tauporn toppte absolut souverän alle drei Touren und gewann mit breitem Grinsen vor Jan Hoyer und Robin Gray. Nichts zu Lachen gabs bei den A-Startern Maxi Wörner (1.), Alexander Hille (2.) und Jan Ruh (2.), die sich einen extrem engen Fight lieferten. Das hätte gut und gerne auch andersherum ausgehen können. Bei den Junioren zogen Markus Jung und Felix Neumärker ins Superfinale. Stefan Danker (3.) litt noch etwas unter Kraftmangel vom Vortag. Felix gab alles, wirkte sehr stark und gewann.

Der DAV dankt dem Ausrichter Sektion Ringsee, die ein erfolgreiches Debüt im Cup hinlegten. Als lokalen Sponsoren sei Vaude und Sport In gedankt. Die Cup Sponsoren sind pantarei, Edelrid und Entreprises.

Download:
Ergebnis Damen (PDF)
Ergebnis Herren (PDF)
Ergebnis Jugend (PDF)

Siehe auch:

www.alpenverein.de
www.digitalrock.de





QuelleText & Fotos: DAV