Erster Saisonsieg für das Rot-Weiß-Rote Boulderteam in Aserbaidschan

Anna Stöhr ist zurück auf dem obersten Treppchen! In einem heiß umkämpften Finale (jeweils vier Tops für die vier erstplatzierten Damen) sichert sich die amtierende Europameisterin ihren ersten Sieg im zweiten Boulderweltcup der Saison während Kilian Fischhuber nach einer starken Performance mit Rang vier knapp am Podium in Baku vorbeiklettert.

Anna Stöhr in Baku (c) Heiko WilhelmKraftvoll, nervenstark und fokussiert bis zum letzten Zug – diese Stärken von Boulder-Queen Anna Stöhr (OeAV Innsbruck) waren am heutigen Sonntag (04.05.2014) einmal mehr Gold wert. Nach Rang drei in der Qualifikation und einem durchwachsenen Semifinal-durchgang startete die vierfache Gesamtweltcupsiegerin als Fünftplatzierte ins Finale am Open-Air-Gelände in Baku, Aserbaidschans "windy city" am Kaspischen Meer.

Der Zeitpunkt, an dem der Stöhr-Turbo zündet: Vier Flahs der Österreicherin an allen vier Final-Bouldern liefern eine starke Vorlage für das leistungsdichte Damenfeld.Shauna Coxsey (GBR) kann bis zu Problem Nummer drei mit Anna Stöhr mithalten, ein Startfehler der Britin entscheidet schließlich das Kopf-an-Kopf-Rennen.Zwei benötigte Versuche am letzten Boulder werfen Shauna Coxsey auf Rang drei, noch hinter Japans Akiyo Noguchi zurück und sichern Anna Stöhrs ersten Saisonerfolg im zweiten Weltcupbewerb. Drei Versuche zu viel: Platz vier für Kilian Fischhuber

Wesentlich selektiver als jene der Damen gestalteten sich die Boulderprobleme der Herren in Aserbaidschan. Nach einem souveränen zweiten Rang im Semifinale hinter Russlands Rustam Gelmanov eröffnete Routinier Kilian Fischhuber (OeAV Waidhofen/Ybbs) auch den Finaldurchgang stark: Zwei Tops an den ersten zwei Bouldern stellten die Weichen auf ein Podest für den fünffachen Boulder-Gesamtweltcupsieger.

Doch die selektive zweite Hälfte der Finalprobleme mischte die Karten noch einmal neu. Insgesamt nur zwei Tops durch Rustam Gelmanov und Dmitrii Sharafutdinov an Boulder Nummer drei und eine Nullrunde an Boulder Nummer vier (keiner der sechs Athleten am Top) bedeuten schlussendlich den vierten Gesamtrang für Kilian Fischhuber. Kilian Fischhuber in Baku (c) Heiko Wilhelm Gold in Baku geht an den regierenden Weltmeister Dmitrii Sharafutdinov, gefolgt von Deutschlands Senkrechtstarter Jan Hojer und Sharafutdinovs Landsmann Rustam Gelmanov auf den Rängen zwei und drei.

Neben dem ersten Saisonsieg gibt es eine weitere erfreuliche Nachricht im OEWK-Damenkader zu vermelden: Die Ötztalerin Sabine Bacher (OeAV Innerötztal) feiert knapp ein Jahr nach ihrem Wadenbeinbruch, zugezogen beim Heimweltcup in Innsbruck, ihr erfolgreiches Weltcup-Comeback mit Rang 16 in Aserbaidschan. Stark verbessert gegenüber dem Weltcupauftakt in Chongqing (CHN) präsentierte sich auch Katharina Saurwein (OeAV Innsbruck), die in Baku Platz 12 belegt.

Achtungserfolg für Alexandra Elmer im Speedbewerb

Beim zweiten Speed-Weltcup der Saison, der ebenfalls in Baku über die Bühne ging, gelang der 17-jährigen Salzburgerin Alexandra Elmer ein Achtungserfolg.Elmer qualifizierte sich für das Achtelfinale der schnellsten 16 Damen und belegte schlussendlich den guten 14. Platz. Die 18-jährige Steirerin Nina Lach schied auf Platz 17 in der Qualifikation bereits aus.

Stimmen zum Bewerb:

Anna Stöhr
"Wahnsinn! Ich freu mich riesig über den ersten Saisonsieg. Heute war aber auch Glück dabei, weil die Boulder im Finale zu leicht waren und der kleinste Fehler sofort bestraft wurde."

Kilian Fischhuber
"Platz 2 wäre heute sicher drin gewesen, aber das Podest habe ich beim letzten Boulder verspielt. Schön langsam kommt nun auch im Wettkampf die Form zurück. Das stimmt mich sehr positiv vor allem im Hinblick auf das erste Saisonhighlight, den Heimweltcup in Innsbruck."

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QuelleMichael Schöpf (OeWK), Fotos: Heiko Wilhelm