Grönland-Trip 2011 mit Toni Lamprecht

Dabei besuchte die Gruppe bereits das zweite Mal nach einer äußerst erfolgreichen Reise im Jahr 2004 (mit insgesamt 9 Neutouren bis zum 9. Schwierigkeitsgrad) die Inselgruppe am Kap Farvel.

Fotostrecke: Groenland-Trip 2011 mit Toni Lamprecht

no images were found

Und wie 7 Jahre zuvor boten die, bis zu 1200m hohen Granit-Formationen, welche teilweise sogar bis in das Eismeer reichen, erneut einen optimalen “Spielplatz" für die Unternehmung: Caroline Morel, Michi Wyser, Andres Lietha, Tom Holzhauser, Michi Tresch und Toni Lamprecht gelangen insgesamt 10 neue Routen bis zum 9. Schwierigkeitsgrad verteilt auf über 5000 Klettermeter.

Die Routen “Via Corradojillo", 7+ (6c) (Morel/Lietha/Wyser) und “Private Universe", 8+ (7a+) (Holzhauser/Tresch) bildeten den Auftakt der Erschließungswelle an der Ostküste der Insel in wahrem Traumwetter. Eine Woche später folgten “El Martillo", 7-( 6a+) (Morel/Lietha/Wyser), “Rascana", 7+ (6c) (Holzhauser/Lamprecht/Tresch) und “Bondola", 7- (6a+) (Morel/Lietha/Wyser) – alle im landschaftlich traumhaften Itivdliap-Pularia-Fjord.

In den weiteren 2 Wochen folgten, begünstigt durch die sehr stabile Wetterlage noch einige, fast schon “klassische" Erstbegehungen durch perfekten Fels, welche vom Team Morel/Lietha/Wyser alle im Alpin-Stil geklettert wurden. “Lucky Mushrooms", 7+ (6b+), “Northern Comfort", 7- (6a+) und “Waslala ", 7- (6a+) können sich durchaus mit den schönsten Granit-Routen in den Alpen messen. Die längste Route, “Another Wallhalla", 7- (6a+) gelang dem Team Holzhauser/Lamprecht/Tresch an der Nordküste der Insel entlang einem 800m hohen, mit perfekten Rissen zerfurchtem Pfeiler.

Videoimpressionen des Grönland-Trips

Ein der weiteres Highlight dürfte die 600m-Route “Serratit", 9- (7b), oberhalb eines nordseitig ausgerichteten Gletscherbeckens im Zentrum der Insel gewesen sein. Bei der vom Team Holzhauser/Lamprecht/Tresch erstbegangenen, und ebenfalls absolut “clean" gekletterten Freikletterroute auf den Gipfel des Asiaq mit 12 konstant steilen Seillängen zwischen dem oberen 7. und unterem 9. Grad kam die ganze Palette der Klettertechnik zum Einsatz. Die durchgehend senkrechte Route bot nämlich alles von Wand- über Finger-, Hand-, Faust- und Off-Width-Riss-Kletterei bis hin zu harten Boulderstellen und einer 120m-langen Traum-Verschneidung.

Der Zugang zu den Wänden war teilweise nur mit einem mitgebrachten Schlauchboot möglich. Bei allen Routen wurde auf die Verwendung von Bohrhaken verzichtet.

Sämtliche Routen wurden im “On-Sight Stil" in “One-Day-Push's" oder mit Biwak geklettert. Begünstigt wurde die erfolgreiche Bilanz durch das gute Wetter: in 5 Wochen auf der Insel “Quvnerit" hatte das Team gerade nur 3 1/2 “richtige" Regentage und 2 Stürme in der letzten Woche.

Als netter Abschluss des Insel-Aufenthaltes wurde sogar noch ein kleiner Boulderparcours mit 30 wunderschönen Problemen in der Nähe des Base-Camps erschlossen.

QuelleToni Lamprecht