Guter Saisonstart für die DAV-Boulderer in China

Der DAV hatte dafür seine stärksten Boulderer entsendet: Juliane Wurm (Wuppertal), Monika Retschy (München-Oberland), Jan Hojer (Frankfurt) und Jonas Baumann (Wuppertal) sollten in China möglichst weit nach vorne klettern. Die Chancen dafür standen nicht schlecht, denn zum einen hatten die deutschen Boulderer den Winter über gut trainiert und zum anderen war das Starterfeld ob der exotischen Destination nicht ganz so stark besetzt wie üblich.

Fotostrecke: Das deutsche Team beim BWC 2013 in Chongqing

no images were found

Fotos: © Udo Neumann (DAV), Heiko Wilhelm (OeWK)

So gelang auch allen Deutschen relativ deutlich der Einzug ins Halbfinale der besten Zwanzig; lediglich für Jonas Baumann war die Entscheidung knapp: Er hatte bereits nach erfolgeich begangenem Quali-Boulder eins mit unerklärlichem Pump in den Armen zu kämpfen – ihm gelang danach kein weiterer Boulder mehr. Trotzdem erreichte der Wuppertaler noch als 18. das Halbfinale. Hier lief es dann wieder deutlich besser für Baumann, am Ende fehlte ihm als 8. nur ein weiterer Boulder für das Finale.

Auch Jan Hojer verpasste leider die Finalrunde: Nachdem er die Quali noch als viertbester Kletterer beenden konnte, hatte er im Halbfinale nicht seinen besten Lauf – Platz 13 am Ende für ihn. Den Sieg holte sich in Abwesenheit von Kilian Fischhuber (AUT) einmal mehr Dmtryi Sharafutdinov (RUS) – er konnte als einziger alle vier Finalboulder klettern. Die Ehre der Österreicher hielt zumindest Jakob Schubert auf Platz zwei hoch – vor dem Japaner Tsukuru Hori.

Noch etwas besser als bei den DAV-Herren lief es bei den Frauen: Nachdem die Qualifikationsboulder deutlich zu leicht gewesen waren, zogen die Routenbauer natürlich im Halbfinale erwartungsgemäß die Schwierigkeitsschraube an – davon profitierten auch die starken deutschen Damen: Monika Retschy konnte erstmals in ihrer Boulderkarriere als Sechste in ein Weltcupfinale einziehen, Juliane Wurm verpasste hauchdünn als Siebte das Finale. Nur ein Versuch weniger an einem Boulder hätte auch für sie das Finale bedeutet.

Im Finale war dann für Retschy leider nichts mehr zu holen – sie musste alle vier Boulder ohne Top wieder verlassen. Trotzdem zeigt ihre Platzierung, dass auch mit ihr für die Finals zu rechnen ist – ihre Formkurve war im Training zuletzt steil nach oben gegangen. Bei den Damen konnte ebenfalls nur eine alle vier Finalboulder klettern: Anna Stöhr (AUT) zeigte erneut keine Schwäche und holte sich souverän den Sieg. Stark auf Platz zwei die kleine Japanerin Momoka Oda, die bisher eigentlich eher als Lead-Spezialistin bekannt war und mit dem zweiten Platz ihr bislang bestes Boulder-Resultat einfahren konnte. Rang drei ging an die Amerikanerin Alex Puccio.

Nach der ersten Standortbestimmung wissen die DAV-Boulderer also, dass das Wintertraining nicht ganz so schlecht gewesen sein kann – die nächste Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen und vielleicht noch ein paar weitere Kletterer in die Finals zu bekommen, bietet sich bereits in zwei Wochen: am 5./6. April macht der Boulderweltcup Station im französischen Millau.

Komplette Ergebnisse unter www.ifsc-climbing.org
Die DAV Nationalmannschaft wird unterstützt von Vaude/ edelrid

überwww.wettklettern.at
QuelleChristoph Gabrysch, Fotos: Udo Neumann, Heiko Wilhelm