Ines Papert klettert Schattenkönig (8b) Rotpunkt


Schwerste
Eiswasserfälle und Mixedrouten, alpine Nordwand-Klettereien, wo
der Wind nur so pfeift, und jetzt kurz vor Wintereinbruch eine
Sportkletterroute mit Namen “Schattenkönig” und Schwierigkeit 8b:
Man könnte den Eindruck bekommen, dass es Ines Papert kalt und
ungemütlich mag.

Die von Arc Teryx und Black Diamond gesponserte Athletin läuft
immer dann zu Höchstform auf, wenn Anderen schon beinahe die
Finger abfallen. Auch der 25 Meter lange, kleinleistige und
-löchrige “Schattenkönig” am Hohen Göll hält, was
der Name verspricht: Er wartet mit Schwierigkeiten im glatten zehnten
Grad auf und ist bei herbstlichen Bedingungen bestimmt kein allzu
spaßiges Ausflugsziel.

Die nordseitig exponierte Route liegt auf 1200 Metern Höhe im
­ wie Ines selbst meint ­ schönsten Klettergebiet ihrer
Wahlheimat, dem Berchtesgadener Land. Sie hatte sich diese Route als
Projekt für ihren ersten Zehner (oder franko-bavarisch: “Ocht-Be”)
ausgeguckt.

Von ihrem Erfolg an der schweizerische Route “Letzten Ausfahrt Titlis”
extrem motiviert, wollte Ines vor dem Winter ihre gute Form nutzen und
schwierigkeitsmäßig noch einen drauflegen. Aber die Zeit
wurde knapp. Neben den kleinen Griffen bereiteten ihr dafür die
umso größeren Griffabstände das größte
Problem: “Die Schwierigkeiten konzentrieren sich auf zirka sieben Meter
mit weiten Zügen, die nicht gerade maßgeschneidert sind
für meine Körpergröße von 1,68!”

Nach zehn Tagen, an denen sie die Route gemeinsam mit ihrem
Sicherungspartner Gerd Dönhuber ausboulderte, konnte sie dem
Schattenkönig dann punkten. Gerd durchstieg die Tour ebenfalls
rotpunkt.

Gerade noch rechtzeitig vor einem Wintereinbruch:
Um noch einige Fotos in der Route zu machen, musste der Zustieg wenige Tage darauf mit Ski zurück gelegt werden.

Ines erscheint demnächst einige Male im TV:
05. Januar   2005 – 20.15 Uhr – MDR Sachsen – Biwak
20. Januar   2005 – 21.20 Uhr – Bayrisches Fernsehen – La Vita
14. Februar 2005 – 21.45 Uhr – SWR – Sag die Wahrheit


QuelleText: KGK, Fotos: Andi Hechenberger