Andre Borowka mit dem entscheidenden Punch bei den Herren
Zum Finale wurde dann noch einmal kräftig an der Schwierigkeitsschraube gedreht: Die 4 Boulder für die die Starter jeweils 4 Minuten Zeit hatten, verlangten schon ein Maximum an Körperspannung, Athletik und Koordination. Ein Ispo-Besucher meinte beim Anblick eines scheinbar grifflosen Sloper-Volumens ungläubig: “Wie, da klettern die?? Da ist doch gar kein Griff!?”  Das sahen die beteiligten Finalisten allerdings anders: Bei den Herren zeichnete sich schon recht früh ab, dass die Herren Borowka und Hoppe (beide SBB) sehr stark in Form sind – vor allem Andre Borowka zeigte einen unbändigen Willen und ungewohnte Gefühlsausbrüche.

Beide konnten als einzige 2 Finalboulder top klettern – Andre Borowka hatte aber schließlich mit einem Bonusgriff mehr die Nase vorn und sicherte sich damit den Sieg. Auf Rang drei folgte der dritte Boulder-Nationalkader-Kollege im Bunde, Peter Würth (Ludwigshafen), der sich mit seinen gut zwei Metern in Boulder Nummer 2 schon ordentlich einfalten musste, um in einer Verschneidung noch stehen zu können.

Stark auch der Viertplatzierte Sercan Ercan, der für die Sektion Aachen startet: Der stärkste türkische Wettkampfkletterer lag nach dem Halbfinale noch auf dem zweiten Rang, brauchte aber zwei Versuche mehr für einen Finalboulder als Würth, so dass ihm “nur” der vierte Platz blieb. Die Ränge komplettierten die Jung-Brüder Daniel (5.) und Markus (6.) aus Siegen.

Damenfinale: Eine Schwedin holt den Sieg
Bei den Mädels konnte niemand Angelica Lind (Immenstadt) das Wasser reichen: Die zierliche Kletterin, die im letzten Jahr den Gesamt-Weltcup bei den Damen als 9. beendete, spielte ihre ganze Klasse aus: Als Einzige konnte sie im Finale drei Boulder flashen und kletterte so ungefährdet zum Sieg. Hoffentlich darf sie bald auch international für Deutschland starten – derzeit tritt sie noch für Schweden an.

Ebenfalls drei Boulder konnte die Zweitplatzierte Ines Bischoff (Reutlingen) toppen – allerdings brauchte sie dafür zwei Versuche mehr als Lind. Nach dem Halbfinale hatte sie sogar noch ganz vorne gelegen – sie hatte locker alle 4 Halbfinalboulder geflasht! Sie ist damit eine der konstantesten deutschen Wettkampfkletterinnen – mittlerweile ist sie schon seit mehr als 10 Jahren ganz vorne mit dabei und zeigt den jungen Mädels, dass man auch im “reiferen” Alter noch ordentlich mitmischen kann.

Julia Winter (SBB) sicherte sich mit einem Bonus mehr den dritten Platz vor der jungen Milena Krämer aus Erlangen, gefolgt von Luisa Neumärker (SBB) und Natalie Sailer (Augsburg).  
 

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QuelleDeutscher Alpenverein, Fotos: Andi Dick (DAV)