Jugend EM Imst 2013: Deutsches Team diesmal leider ohne Edelmetall

Bei tropischen Temperaturen fand am letzten Wochenende im Juli die zweite Jugend Europameisterschaft für das Jahr 2013 statt. In Imst standen diesmal die Disziplinen Speed und Lead auf dem Programm.

Jugend EM Imst 2013: Deutsches Team diesmal leider ohne Edelmetall (c) Christoph Gabrysch Das deutsche Team rückte mit einem sehr großen Starterfeld von insgesamt 21 Athleten an, im Lead war so lediglich die Wertungsklasse der Juniorinnen nicht mit deutschen Startern besetzt. Leider gehörte diese Jugend Europameisterschaft aus deutscher Sicht nicht zu den erfolgreichsten Wettkämpfen – erstmals seit dem Jahr 2004 Jahren ging das deutsche Team bei der EM-Vergabe leer aus und brachte keinen Edelmetallträger aus seinen Reihen mit nach Hause. Ob dieses Abschneiden an der mörderischen Hitze lag, die während des Wettkampfwochenendes herrschte, oder ob die Starter generell einen schlechten Tag erwischt hatten, kann man nur mutmaßen.

Den Anfang dieser Europameisterschaft machten die Jugend Speedler, hier waren drei DAV-Athleten vertreten: Florence Grünewald (Bergfreunde Saar), Anselm Oberdorfer (Neu-Ulm) und Joshua Bosler (Schwaben) – alle drei Sieger des letzten deutschen Jugendcups Speed auf dem Münchner Königsplatz. Gegen die starke Konkurrenz, die vornehmlich aus Osteuropa stammte, konnten aber unsere schnellen Jugendlichen nichts ausrichten.Obwohl Grünewald und Bosler in ihren Altersklassen neue deutsche Rekorde kletterten (Bosler 7,70 sec, Grünewald 13,48 sec), reichte es nicht für den Einzug ins Finale. Nur Anselm Oberdorfer konnte in das Finale einziehen, schied dort aber sehr knapp aus und belegte mit einer Zeit von 10,12sec Platz 6.

Im Lead hatten fast alle im deutschen Team mit dem gleichen Problem zu kämpfen: Eine Qualifikationsroute wurde sehr gut geklettert, die andere wurde unglücklich verschenkt. Am härtesten traf es den jungen Rosenheimer Maximilian Karrer: Hatte er noch in der ersten Route auf Platz 42 gelegen, konnte er in der zweiten Route sein volles Potential zeigen und kletterte hier bis auf Platz 6. Insgesamt sprang dann am Ende für ihn ein sehr guter 14. Platz heraus.

Nach dem Qualifikationstag standen schließlich vier deutsche Finalisten fest: Sophie Rauberger (Schwäbisch Gmünd), Ruben Firnenburg, David Firnenburg (beide AlpinClub Hannover) und Christoph Hanke (Ringsee) gelang der Sprung in die letzte Runde.Extrem knapp war es bei Emilie Gerhardt (Karlsruhe), Ana Tiripa (Rheinland-Köln) und Florian Wientjes (München-Oberland), Mit den Plätzen 11 , 12 und 12 verpassten sie jeweils nur um wenige Züge das Finale.

Im Finale zeigte sich wieder, wie dünn die Luft bereits bei der Jugend ist: nur wenige Züge trennen hier die Podestplätze von den letzten im Finale – wer hier nicht top fokussiert anrückt, hat fast keine Chance auf das Podium.

Das Routenbauerteam um Paul Dewilde (FRA) kreierte für alle männlichen und weiblichen Finalisten jeweils eine Finalroute. So war auch ein sehr interessanter Vergleich über die Klassen hinweg möglich. Sophie Rauberger musste sich als erste Starterin der weiblichen Jugend B dem Ausdauerbrett an der Außenwand Imsts stellen.Mehr als 55 Züge warteten hier auf die Begehungsversuche der weiblichen Athleten. Kurz vor dem Dachknick ging ihr leider die Puste aus und so musste sie sich der Schwerkraft geschlagen geben. Diese Höhe reichte aus, um zwei Plätze gegenüber ihrem Qualifikationsergebnis gut zu machen und am Ende den 8. Platz zu belegen.

Der gleiche Platz stand am Ende des Tages auch für Ruben Firnenburg auf der Anzeigetafel. Der Hannoveraner musste sich einem schweren Überkreuzzug geschlagen geben. Nicht viel besser erging es leider seinem großen Bruder David: in einer sehr kraftraubenden Passage überkletterte er einen Clip und konnte diesen nicht mehr einhängen – am Ende Platz 9 für ihn. Das beste Ergebnis für das deutsche Team gelang Christoph Hanke (Ringsee): Mit seinem schnellen und kräftigen Stil erkämpfte er sich Platz 5 bei den Junioren.

Insgesamt also eine sehr durchwachsene Europameisterschaft für den Jugendkader des DAV. Dass die Jugendathleten noch viel Luft nach oben haben, konnten sie leider nur vereinzelt zeigen. Man kann also hoffen, dass es auf Jugendweltmeisterschaft in Kanada, welche vom 15.-19. August ausgetragen wird, wieder besser laufen wird.

Die deutschen Ergebnisse im Überblick:

Speed:

Weibliche Jugend B:
11. Florence Grünewald (Bergfreunde Saar)

Männliche Jugend B:
06. Anselm Oberdorfer (Deutscher Alpenverein SG Ulm, Neu-Ulm, SSV Ulm)

Männliche Jugend A:
10. Joshua Bosler (Schwaben)

Lead:

Weibliche Jugend B:
08. Sophie Rauberger (Schwäbisch Gmünd)
11. Emilie Gerhardt (Karlsruhe)
15. Solveig Korherr (TUS Steisslingen)
25. Florence Grünewald (Bergfreunde Saar)

Männliche Jugend B:
15. Kim Marschner (Schwäbisch Gmünd)
18. Anselm Oberdorfer (Deutscher Alpenverein SG Ulm, Neu-Ulm, SSV Ulm)
22. Mats Habermann (Frankenthal)
34. Tilmann Rothe (Sächsischer Bergsteigerbund)

Weibliche Jugend A:
12. Ana Tiripa (Rheinland-Köln)
17. Hannah Baehr (Schwäbisch Gmünd)
25. Mona Kellner (Freising)
29. Lilli Kiesgen (Darmstad-Starkenburg)

Männliche Jugend A:

08. Ruben Firnenburg (AlpinClub Hannover)
14. Maximilian Karrer (Rosenheim)
15. Lars Hoffmann (AlpinClub Hannover)
21. Moritz Hans (Schwaben)

Junioren:
05. Christoph Hanke (Ringsee)
09. David Firnenburg (AlpinClub Hannover)
12. Florian Wientjes (München-Oberland)
18. Moritz Winkler (Stuttgart)

Komplette Ergebnisse unter www.ifsc-climbing.org

Die Jugendnationalmannschaft wird unterstützt von Vaude und Edelrid.

überwww.wettklettern.at
QuelleChristoph Gabrysch (DAV)