Kahlschlag in Schriesheim

Ich bin Kletterer und als solcher auch in der AGKNO (Arbeitsgemeinschaft Klettern und Naturschutz im Odenwald) aktiv tätig. Am letzten Sonntag im Schriesheimer Steinbruch wollte ich meinen Augen nicht trauen. Totaler Kahlschlag auf der 3. und 4. Etage. Wo sind all die Bäume hin? Es bietet sich ein erschütterndes Bild. Ich denke die Fotos sprechen für sich. Und dies in einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet mit Ausstiegsverbot in vielen Sektoren und einem strikten Begehungsverbot des Steinbruchs von den Seitenzugängen. Laut Behörden handelt es sich um eine durch die Landesbehörde offiziell veranlasste Pflegemaßnahme im Naturschutzgebiet. Nun habe ich als aktives Mitglied der AGKNO (Arbeitsgemeinschaft Klettern und Naturschutz im Odenwald) ja durchaus Verständnis für Pflegemaßnahmen im Rahmen des Naturschutzes, zumal ich im Rahmen der AGKNO an einigen Arbeitseinsätzen mitgearbeitet habe. So haben wir Birken auf den als Biotop besonders zu schützenden Blockhalden entfernt. Aber eben nur die schnellwachsenden Birken. Da waren doch zum Beispiel dieser prächtige Kirschbaum am Einstieg vom Alpenjodler (Sektor Clou) und die Kiefer an der Abseilstelle im Sektor Mannheimer, beide weit außerhalb der Blockhalden. Jetzt ?behördlich? abgeholzt als ?Pflegemaßnahme?. Für diesen radikalen Kahlschlag habe ich kein Verständnis. Zusätzlich wurden die seitlichen Zugangswege von schmalen Pfaden in breite Trassen umgewandelt um mit schwerem Gerät agieren zu können. Geschützte Abbruchkanten, die kein Kletterschuh je betreten darf, wurden mit diesem Gerät befahren, zum Abholzen begangen und schwere Baumstämme über diese gewälzt. Angelegte Wege um die Geröllhalden herum wurden teilweise zerstört. Das Motto des Ganzen: ?Pflegemaßnahme?. Die gesamte Aktion fand ohne die in früheren Gesprächen zwischen Behörden und AGKNO vereinbarte gegenseitige Information statt. Dies ist um so unverständlicher, als doch in der Vergangenheit nur durch die aktive Mitarbeit der in der AGKNO organisierten Kletterer viel erreicht wurde. So wurden von Kletterern in zahlreichen, durch die AGKNO koordinierten, Arbeitseinsätzen Wege um die besonders zu schützenden Geröllhalden herum angelegt. Zahlreiche Umlenker zum Schutz der Abbruchkanten angebracht und der Falkenhorst, der schon zu zwei erfolgreichen Bruten geführt hat, installiert.Warum jetzt dieser behördliche Alleingang? Ist hier der mündige Bürger überhaupt erwünscht? Mit welchen Argumenten kann man jetzt, in Anbetracht des vollständigen Kahlschlags und der breiten seitlichen Zugangstrassen, Spaziergänger, Mountainbiker und Kletterer überzeugen, das seitliche Zugangsverbot einzuhalten? Zudem sind von der AGKNO angebracht Markierungen und Stahlseile bei der ?Pflegemaßnahme? vernichtet worden. Dadurch fühle ich mich auch persönlich geneppt, da ich dabei gleich zweimal bezahle. Denn über meine Mitgliedsbeiträge bei AGKNO wurde u.a. dieses Material (Markierungen, Stahlseile etc.) finanziert, das jetzt mit meinen Steuergeldern vernichtet wurde. Doch Aufgeben zählt nicht. Getreu dem Motto ?Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt? werde ich mich auch weiterhin für das Klettern in Verbindung mit Naturschutz in unseren Klettergebieten einsetzen. Und ich bitte alle Kletterer dies ebenfalls zu tun. Krille Karalus, Mannheim FÜR DEN WEBMASTER!!! HALLO MARTIN, MÖCHTE 3 Bilder zu dem Artikel hochladen. Sende dir also den artikel 3 mal mit verschiedenen Bildern. Kannst du die dann zusammen mit dem Artikel bringen? Wäre nett. Noch eine Bitte: Datenbank Odenwald, Route Clou Kommentar vom 18.05.2001 Kannst du da meine E Mail Adresse rauslöschen?? Gruß Krille

QuelleKrille Karalus