Markus Bendler begeht »Mongo« (9a) am Schleierwasserfall

1989: Die Berliner Mauer fällt.
1989: Eine andere Mauer weiter südlich wird mit Bohrhaken versehen.

Es ist Gerhard Hörhager, der am Schleierwasserfall, dem bekanntesten und härtesten Klettergebiet Österreichs die zentralste und strukturloseste Linie des Hauptsektors einbohrt.

Doch diese Mauer soll erst 15 Jahre und etliche vergebliche Durchstiegsbemühungen namhafter Kletterer später, im Oktober 2004 fallen.

Dem jungen Tiroler Eiskletterer Markus Bendler gelingt es die Crux, bestehend aus fünf Brachialus-Zügen, die folgende 8b+ Passage, gipfelnd in einem Dynamo ins Rettungsboot, welches großgriffig im Bereich 7c zum Umlenker schippert, einzusacken.

Ein halbes Jahr ca. schlug er sich bis dorthin mit den steilen 25 Metern Kalkgestein herum. Sein Bewertungsvorschlag für “Mongo” lautet 9a.

Bei der anschließenden Kneippentour mit den geduldigen Sicherern wurde ein ganzer Monatslohn “flüssig” gemacht! Nur weiter so!

Wer sich mal die österreichische Kletterszene etwas ganauer betrachten möchte, der hat sicherlich bei dem anstehenden Klettererfest Gelegenheit dazu.

Siehe auch:
Kletterfest im Tiroler Unterland

QuelleText: Gebhard Bendler, Fotos: Bernhard Kogler