Jugendmeisterschaft: keine großen Überraschungen
Am folgenden Sonntag waren dann traditionell die Jugendlichen an der Reihe und hier gab es eigentlich in allen Klassen die erwarteten Favoritensiege. Allen voran holte sich Doppel-Welt- und Europameister Sebastian Halenke (Schwäbisch-Gmünd) nicht nur die einzige Begehung der Halbfinalroute in seiner Altersklasse, sondern anschließend auch die größte Höhe im Finale und damit den Meistertitel. Knapp dahinter landete David Firnenburg (Alpinclub Hannover) auf Rang zwei vor Moritz Hans (Schwaben).
Fotostrecke: DM 2010 Leipzig
Bei den B-Mädels konnten im Halbfinale nur zwei der Starterinnen die athletische Boulderstelle in Wandmitte knacken: Lina Himpel (Frankfurt) und Lilli Färber (Erlangen). Alle anderen Starterinnen scheiterten an der besagten Stelle, so dass sich zumindest wieder alle 8 Mädels im Finale wieder sahen.Hier glänzte dann jedoch die Favoritin: Hannah Baehr (Schwäbisch Gmünd) schaffte es bis auf wenige Züge unter die Umlenkung und holte sich damit den Meistertitel. Lina Himpel bestätigte nicht nur ihre Leistung aus dem Halbfinale, sondern auch ihre generell steil ansteigende Formkurve mit dem Vizemeistertitel. Lilli Färber, die nach dem Halbfinale noch geführt hatte, blieb im Finale leider nur Platz drei.
Die A-Jungs hatten im Halbfinale mit einer ähnlich bissigen Stelle wie die Mädels zu kämpfen – nur schaffte es hier keiner der Starter über das gelbe Volumen. So trafen sich auch hier wieder sieben Kandidaten im Finale. Dort gab es dann kein Halten mehr für Sammy Adolph (München-Oberland):Obwohl der starke Münchner in diesem Herbst seinen Rücktritt vom internationalen Wettkampfgeschehen bekannt gegeben hatte, trumpfte er mit einer starken Vorstellung noch einmal auf und sicherte sich vor seinem Sektionskollegen Christoph Hanke den Meistertitel. Mit deutlichem Abstand folgten die weiteren Platzierten – Jan Nauber (Beckum) holte sich den dritten Platz.
Bei der weiblichen Jugend A gab es die einzige wirkliche Überraschung des Tages: Die nach dem Halbfinale souverän in Führung liegende Luisa Deubzer (München Oberland) sah sich im Finale unerwartet früh im Seil hängen und wurde am Ende undankbare Vierte. Den Sieg holte sich mit einer ebenfalls starken Vorstellung in der schweren Finalroute ihre Hauptkonkurrentin Isabell Leiner (Zweibrücken) vor Chiara Maria Clostermann (Ringsee) und Lena Herrmann (Alpinclub Hannover).
Bei den Junioren überzeugte vor allem einer der Finalisten: Vize-Europameister Jan Hojer konnte die harte Finalroute zwar auch nicht durchsteigen, sicherte sich aber mit deutlichem Abstand vor Martin Tekles (Berchtesgaden) und Simon Bosler (Schwaben) den Sieg.
Ähnlich stark auch die Leistung von Ines Dull bei den Juniorinnen: Sie kam mit Abstand am weitesten in der Finalroute der weiblichen Jugend und konnte sich zumindest mit ihrem letzten Juniorenmeistertitel ein wenig über den verpassten Sieg vom Vortag hinwegtrösten. Mit deutlichen 12 Zügen Abstand folgte Lara Scharf (Frankfurt) auf dem zweiten Platz vor ihrer Sektionskollegin Luise Raab.
Die Bundesjugendtrainer Farid Touchi und Gunter Gäbel nutzen die DM wieder einmal, um noch die allerletzten Entscheidungen in Sachen Kadernominierungen für 2012 zu treffen. Das DAV-Jugendteam wird für das kommende Jahr vor allem in der Jugend B personellen Zuwachs bekommen. Einige der Neueinsteiger hatten bereits in dieser Saison Gelegenheit, bei Gaststarts auf internationalen Wettkämpfen ihr Können unter Beweis zu stellen. Dies soll auch in der kommenden Saison so beibehalten werden. Ideales Testfeld im internationalen Rahmen wird der erste europäische Jugendbouldercup in München sein – hier werden auch wieder zusätzliche Starter aus den Landesverbänden antreten können.
Ein großes Dankeschön geht an das perfekt organisierte Helferteam vom No Limit um Rene Grabis und Steffen Heimann, die den DM-Startern wieder einmal einen herzlichen Empfang bereiteten – für die bittere Kälte vor den Hallentoren konnten sie schließlich auch nichts.
Mit der DM geht eine lange Wettkampfsaison zu Ende – nun können die Wettkampfkletterer bis zum ISPO-Bouldercup Anfang Februar die Füße hochlegen und sich endlich einmal mit anderen Dingen wie Skifahren oder Plätzchenbacken beschäftigen…
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