Erster Tag im neuen Jahr. Ich kenne nur einen guten Vorsatz: Mein Auto und mich nach der Sylvesternacht lebendig in die Schweiz zu bringen, um von dort am nächsten Tag in die Gorge de la Dourbie und weiter nach Siurana durchzustarten.Die vorausgegangene Regenzeit und die weihnachtliche Essensschlacht haben der Maximalkraft gut getan, die Spannung ist da, noch ein paar Mal streichle ich den Untergriff, dann halte ich ihn plötzlich in der Hand  – ganz fest – ich falle nicht irgendwie nach hinten und auch der Fuß geht nicht ab – nein, ich stehe einfach da, obendrauf auf diesem seichten Tritt, den Griff in der Hand.Ein bisschen provisorischer Jubel, dann noch der bereits beschriebene Ausstieg. Freude und Erleichterung sind unerschöpflich, nur meine Stimmbänder machen mir die folgenden Tage etwas Mühe, das auch zu artikulieren…

Nachdem ich nicht weiß, wie sich (andere) 9a's anfühlen, kann ich zur Bewertungsdiskussion nur soviel sagen: “A muerte” ist sicherlich ein gutes Stück schwerer als alle 8c+ – Routen, die ich geklettert (z.B. “Bah Bah Black Sheep” auf der Direktvariante) oder versucht habe.Obwohl sie mir zudem vom Anforderungsprofil mehr als Letztere entgegenkommt, kann ich mich nicht auf 9a festlegen und mir unter besagtem Grad durchaus auch noch eine Stufe mehr an Schwierigkeit vorstellen.”

Außerdem konnte Pirmin in den zwei Wochen Siurana noch “Cop de cigala” (8a+),  “Bou I prou” (8b), “Zona 0” (8b), “Anabolica” (8a) im Flash und “La botte en glaise” (8a+/8b) in der Gorge du Tarn rotpunkt klettern.

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QuelleScarpa / Pirmin Bertle, Fotos: Adrian Stämpfli (Siurana), Roger Jungo (Tarn)