Die Preisträger des OutDoor INDUSTRY AWARD 2011

"Innovationen durch den Einsatz neuer Materialien, durch gezielte Reduktionen oder durch gelungene Detailverbesserungen – die Branche findet immer neue Wege", so das Fazit der Juroren. Im Wettbewerb um den OutDoor INDUSTRY AWARD 2011 gingen 301 Einreichungen aus 23 Ländern weltweit ein (Vorjahr: 328 Beiträge aus 28 Ländern).

Fotostrecke: OutDoor Industry Award 2011

Insgesamt 46 Gewinner konnten sich über eine Auszeichnung freuen, die elf besten Beiträge wurden mit einem GOLD award geehrt. Alle prämierten Produkte werden während der OutDoor in einer Sonderschau einem internationalen Fachpublikum präsentiert – vom 14. bis 17. Juli 2011 im Foyer Ost.

Erstmals traf sich die Expertenjury für zwei Tage in Hannover, um die 301 Produkteinreichungen auf gute Gestaltungsqualität hin zu prüfen. "Der Trend zu ultraleichten Produkten geht weiter. Der Materialeinsatz wird optimiert, das Design ist reduzierter und auf entbehrliche Teile wird mehr und mehr verzichtet. Dies führt auch zu ultrafunktionellem Design. Es gab spannende neue Produkte in allen Kategorien", freute sich der Juror Mark Held, Geschäftsführer der European Outdoor Group.

Stefan Reisinger, Projektleiter der OutDoor und Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Friedrichshafen: "Die Outdoor-Branche steht für ein besonderes Lebensgefühl, für einen gesellschaftlichen Gegenpol – und vor allem für Innovationsgeist. Genau das wurde auch beim diesjährigen OutDoor INDUSTRY AWARD wieder deutlich – viele Marktführer haben ihre Neuheiten ins Rennen geschickt, um sich gegen den Wettbewerb abgrenzen zu können. Denn eine Auszeichnung ist ein Siegel für Kreativität, Innovation und Qualität."

Die Kategorien

Zum sechsten Mal wurde der OutDoor INDUSTRY AWARD von der Messe Friedrichshafen ausgelobt und von iF International Forum Design GmbH in Hannover organisiert. Einreichungen waren in den folgenden Kategorien möglich:

  • Bekleidung/Helme/Schuhe
  • Rucksäcke/Reisegepäck
  • Bergsportausrüstung
  • Campingausrüstung
  • Schlafsäcke
  • Zubehör
  • Produkte mit hoher ökologischer und wiederverwertbarer Wertigkeit
  • Material Innovationen.

Neben dem Bewertungskriterium Gestaltungsqualität überprüfte die Jury u. a. Aspekte wie Innovationsgrad, Verarbeitung, Materialwahl, Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit, Funktionalität, Gebrauchswert, Sicherheit, Trendsetter sowie Markenwert/Branding.

Die Jury

Die Fachjury setzte sich in diesem Jahr wie folgt zusammen: Dr. Bene Benedikt (ALPIN – Das BergMagazin, Gauting/Deutschland), Mark Held (European Outdoor Group, Zug/Schweiz), Eva Paster (Neuland (Paster& Geldmacher), München/Deutschland), Giovanni Quirici (Bergsteiger und Biologe, Carouge/Genf, Schweiz), Tjeerd Visser (Op Pad Magazine, Den Haag/Niederlande), Frank Wacker (Redaktion outdoor, Stuttgart/ Deutschland) und Bernd Woick (Bernd Woick GmbH, Filderstadt/Bernhausen, Deutschland).

Juroren-Statements

"Erwartungsgemäß gibt es viele kleine Verbesserungen, die zum Teil von erstaunlicher Qualität sind, weil sie eine hohe Innovationsleistung bieten. Es ist toll, etwas neu zu erfinden – genauso innovativ ist es aber auch, wenn man durch gezieltes Weglassen ein Produkt so verbessert, dass es perfekt auf die Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe zugeschnitten ist. Ein anderes gutes Beispiel ist der HANWAG Trekking-Maßschuh. Dieser wird in Kooperation mit speziell ausgestatteten Fachhändlern angeboten. Dafür wird die individuelle Fußform des Käufers mit einem 3D-Scanner vermessen – ein System, das nur mit einer guten Händlerleistung funktioniert. Das ist eine interessante Idee. Innovationen durch neue Materialien ist ein anderes spannendes Thema: Es gibt Hersteller, die verarbeiten diese Materialien auf traditionelle Weise, andere beschreiten andere Wege und denken die Gestaltung, Optik und Funktion neu. Da haben wir pfiffige, funktionierende Lösungen gesehen, die wir natürlich ausgezeichnet haben."
Dr. Bene Benedikt (ALPIN – Das BergMagazin, Gauting/Deutschland)

"Solide Produktpflege scheint mir das Motto der heuer eingereichten Produkte des OutDoor INDUSTRY AWARD zu sein: Gelungene Detailverbesserungen wie ergonomischere Passform, bessere Handling-Eigenschaften, mehr Stabilität oder nette Funktionsergänzungen zeichnen viele der vorgelegten Produkte aus; und natürlich wird der bekannte Kampf um Gewichtsersparnis immer weiter auf die Spitze getrieben. Mehr Stabilität und Funktion bei immer geringerem Gewicht und Packmaß wird hier vor allem durch Materialinnovation erreicht. Auch die Weiterverarbeitung, Oberflächenbeschichtung, chemische Veränderung und Kombination bekannter Materialien hat zu erstaunlichen Ergebnissen geführt.

Was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, punkten einige Produkte über ökologisch zertifizierte Produktionsketten, den Ersatz schädlicher Bestandteile durch weniger schädliche oder das Thema Tierschutz. Wirkliche konzeptionelle Innovation beispielsweise im Sinne einer radikal neuen Herangehensweise an Abläufe gab es leider so gut wie nicht oder wenn, dann zumindest in gestalterisch noch unausgereiftem Zustand oder mit diskussionswürdiger Sinnhaftigkeit. Gestalterisch entsprachen die meisten Produkte einem guten Standard. Ich begrüße dabei sehr die Entwicklung zu mehr Schlichtheit und sensiblerem Umgang mit Farbe."
Eva Paster (Neuland (Paster& Geldmacher), München/Deutschland)

"Es ist spannend zu sehen, wie die Hersteller versuchen, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern. Es gab viele interessante, kleine Innovationen an bestehenden Produkten – allerdings nichts völlig revolutionär Neues. Man kann gut sehen, wie schwer es ist, etwas wirklich Neues zu machen. Es gibt so viele zu berücksichtigende Parameter. Das bedeutet auch, dass viele Beiträge sich meiner Meinung nach noch im Prozess befinden. Ich freue mich schon auf Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit. Es ist wichtig, dass die Outdoor-Industrie versteht, dass alles ein Kreislauf ist und nur wenn die Produkte die Umwelt schützen, die Umwelt auch weiter bestehen bleibt."
Giovanni Quirici (Bergsteiger und Biologe, Carouge/Genf, Schweiz)

"Das Niveau der eingereichten Beiträge ist sehr hoch, was es schwierig macht, neue herausragende Produkte zu finden. Durch den Einsatz gleicher Materialien bei unterschiedlichen Herstellern, ähneln sich die Produkte in ihrer Funktionalität. Sehr wichtig sind Projekte, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen, wie z. B. beim Daunen-Schlafsack "Titan 450" der Firma Mountain Equipment: In Verbindung mit dem IDFL wird die Lieferkette der Daunen vollständig geprüft – von den Bauernhöfen bis zum Endprodukt. Dazu gehören hohe Tierschutzstandards und lösemittelfreie Verarbeitung. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."
Tjeerd Visser (Op Pad Magazine, Den Haag/Niederlande)

"Schön zu sehen, dass die Entwicklungen in der Outdoor-Branche immer weiter gehen. Es ist ein deutlicher Trend zu immer leichteren Produkten zu erkennen. Und die Erhöhung des Komforts. Das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit kann noch weiter voran getrieben werden. Hier müssen in der Outdoor-Branche weitere Standards gesetzt werden, wie sich die Ökologie eines Produktes richtig bewerten lässt. Das einzige bekannte Siegel ist bislang "Der blaue Engel".
Frank Wacker (Redaktion outdoor, Stuttgart/Deutschland)

"Die Qualität der eingereichten Produkte ist sehr gut. Es sind drei deutliche Trends zu erkennen: 1. Die Produkte werden immer leichter. Dieser Trend geht leider zu Lasten der Langlebigkeit. 2. Der Einsatz von besonderen Materialien erhält Einzug, bzw. Materialien werden innovativ und intelligent kombiniert. Zum Beispiel wurde Kevlar zum ersten Mal in einer Softshell-Jacke verarbeitet: Die hält ein Leben lang. Ein klasse Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. 3. Modische Trends erhalten Einzug in die Outdoor-Branche. Hier spaltet sich der Markt in zwei Segmente: Einmal in den professionellen Outdoor-Bereich und dann in den Markt der “Freizeitsportler'. Unternehmen wie adidas, die aus einem anderen Marktsegment kommen, entdecken das Thema Outdoor als neuen Absatzmarkt. Outdoor-Aktivisten vertrauen jedoch mehr auf kleinere spezialisierte Outdoor-Hersteller als auf Mainstream-Firmen."
Bernd Woick (Bernd Woick GmbH, Filderstadt/Deutschland)

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QuelleFrank Gauß (Messe Friedrichshafen)