Everest-Besteigung wird billiger

Nepal senkt die Gebühren für die Besteigung des Mount Everest. Damit will die Regierung vordergründig der Umweltverschmutzung entgegen wirken; der ökologische Sinn der Preissenkungen ist jedoch umstritten. Gegen die Umweltverschmutzung am Everest plant die Regierung weitere Maßnahmen, will den Berg jedoch nicht ruhen lassen.

Die Nordseite des Mount Everest vom Weg zum Basislager aus gesehen. (c) Luca Galuzzi - www.galuzzi.it Madhusudan Burlakoti, Abgesandter der nepalesischen Regierung für Berge und Bergbesteigungen, verkündete, dass die Preise für die Besteigung des Mount Everest sich verändern werden. Die Gruppenrabatte sollen abgeschafft und der Preis für die Einzelbesteigungen um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Damit möchte die Regierung der Umweltproblematik entgegen wirken, reagiert aber auch auf die billigeren Bergbesteigungsmöglichkeiten der angrenzenden Länder.

11.000 US-Dollar soll die individuelle Bergbesteigung künftig für jeden kosten, egal ob in einer Gruppe oder alleine. Damit erneuert Nepal sein Preissystem. Bis jetzt kostete die individuelle Bergbesteigung 25.000 Dollar, die Besteigung in einer Gruppe etwa 10.000 Dollar pro Kopf. Dieser Gruppenrabatt soll nun abgeschafft werden, jeder Bergsteiger muss unabhängig von seiner Gruppengröße nun 11.000 US-Dollar für die Besteigung des Achttausenders zahlen.

Die nepalesische Regierung senkte die Kosten laut einem Bericht des Guardians, um die Gruppengrößen bei Bergbesteigungen zu reduzieren. So soll das Müll- und Überlastungsproblem des Berges entzerrt werden. Immer wieder machen Bergsteiger und Umweltschützer momentan auf die Umweltproblematik des Mount Everest aufmerksam und fordern die nepalesische Regierung zu Handlungen auf.

Ob die Maßnahmen der Preissenkungen jedoch hilfreich sein werden, ist fraglich. So ist nicht unbedingt die Gruppengröße für die Müllproblematik verantwortlich zu machen. Experten sehen in dem reduzierten Preis für Einzelbesteigungen vielmehr ein Sicherheitsrisiko, weil es Laienbergsteigern den Zugang zum Mount Everest vereinfacht. So könnten Sportler mit falscher Selbsteinschätzung nun leichtfertiger eine Bergbesteigung alleine wagen; in großen Gruppen wären diese besser aufgehoben, weil sie versierte potenzielle Helfer an ihrer Seite hätten.

Wahrscheinlicher ist, dass Nepal die Gebühren aufgrund der niedrigeren Preise für Bergsteigungen in den angrenzenden Ländern senkt. Das Land ist wirtschaftlich von der Besteigung der Berge im Himalaya abhängig und setzt durch die Preissenkungen wohl auf einen höheren Tourismus. Damit ignoriert das Land die Apelle, dem Mount Everest eine Auszeit zu gönnen, damit er sich erholen könne, wie es zuletzt Reinhold Messner gefordert hatte.

Immer wieder haben Messner und ausländische Bergsteiger sowie nepalesische Sherpa auf die Müllproblematik hingewiesen. Viele Bergsteiger lassen auf ihrem Weg Sauerstoffflaschen, Müllbeutel und kaputtes Equipment zurück und belasten damit den Berg erheblich.Die Regierung plant nun strengere Kontrollen für Bergsteiger, damit diese ihren Müll gesammelt wieder bis zum Fuße des Berges zurück bringen. Ob diese Kontrollen ausreichend sind, um den Berg ökologisch zu entlasten, wird sich zeigen.

Nicht nur mit der direkten Umweltbelastung, sondern auch der indirekten hat der Berg zu kämpfen: So berichten erfahrene Sherpas immer wieder, dass sie eine immense Gletscherschmelze am Berg erkennen können. Bergsteiger, die dem Mount Everest etwas Gutes tun und einen nachhaltigen Aufstieg planen möchten, sollten dementsprechend schon vor der Besteigung nachhaltig denken.Mit der Wahl einer guten, langlebigen Ausrüstung von nachhaltigen Qualitätsmarken wie VAUDE können Bergsteiger bereits bei der Planung ökologische Konsequenzen individuell eindämmen. Solches Outdoor-Equipment gibt es in ausgewählten Läden oder im Internet bei mysportworld zu kaufen.

QuelleN.N., Foto: Luca Galuzzi - www.galuzzi.it