KLEVER e.V. zur Aufhebung des Baustopps des DAV-Kletterzentrums Berlin

Der KLEVER e.V. hat die Entscheidung des OVG Berlin-Brandenburg zur Aufhebung der einstweiligen Verfügung bzgl. des Baustopps in Berlin zur Kenntnis genommen.

KLEVER e.V.Wir begrüßen die dem Urteil zu Grunde liegende Aussage der DAV-Sektion Berlin, die Kletterhalle nur Vereinsmitgliedern zugänglich zu machen. Dies ist wohl europaweit ein einzigartiger Vorstoß bei Anlagen in dieser Größenordnung und wir werden sowohl die Umsetzung, als auch die wirtschaftlichen Folgen mit Interesse beobachten.

Anders als die Bewertung durch den DAV Hauptverband sehen wir die Entscheidung des OVG nicht als richtungsweisend, da es sich lediglich um eine Entscheidung in einem Nebenverfahren handelt und eine glaubhafte Wirtschaftlichkeitsberechnung fur die geplante Halle unter Berücksichtigung der neuen Ausrichtung der Zutrittspraxis nicht vorliegt.

Wir werden weiterhin gegen die Einstufung von vereinseigenen Kletterzentren als Zweckbetriebe, die alle Merkmale eines Wirtschaftsbetriebes aufweisen, angehen.

Eine Subvention von DAV-Kletterzentren durch öffentliche Gelder ist nicht akzeptabel, da heute eine Vielzahl von privaten Wirtschaftsbetrieben zeigen, dass der Betrieb einer Kletteranlage auch ohne staatliche Hilfe funktioniert.

Wir sprechen hier nicht von kleinen Sektionsanlagen auf dem Land, die unbestritten Zweckbetriebe sind, sondern von vielen bestehenden und geplanten Kletterzentren in Ballungsräumen wie bspw. Darmstadt, Gilching, Thalkirchen, Neu-Ulm, Würzburg, Hamburg, Berlin, Stuttgart usw.

Diese Anlagen werden zudem auch nicht ehrenamtlich betrieben, wie man es in der Pressemitteilung des DAVs missverständlich verstehen könnte. Ebenfalls dienen auch diese Anlagen ganz klar nicht der Erschließung von bzgl. Kletteranlangen strukturell unterversorgten Gebieten, sondern befinden sich aus wirtschaftlicher Sicht an erstklassigen Standorten. Im Rahmen einer sachlichen Diskussion hoffen wir, dass dies in der DAV-Pressemitteilung vom 10.07.2012 nur unklar ausgedrückt wurde.

Wir möchten nochmals deutlich klarstellen, dass es dem KLEVER nicht um eine Aberkennung der Gemeinnützigkeit des DAV geht, wie dies des Öfteren behauptet wird. Vielmehr geht es dem Kletterhallenverband um eine Gleichbehandlung von gleichartigen Betrieben, egal ob privat- oder vereinsbetriebenen.

Eine zusätzliche staatliche Förderung des DAV wäre beispielsweise auch in der vereinsinternen Jugend-, Wettkampf- und Familienförderung denkbar und dies ohne sich dem wirtschaftlichen Wettbewerb mit den daraus folgenden Konsequenzen auszusetzen.

QuelleAchim Wiesinger