OutDoor 2011: Outdoor-Bekleidung ist Trend und Trendsetter

Die stärkste Outdoor-Kategorie für den europaweiten Handel ist Funktionsbekleidung. An ihr erkennt man die gesellschaftliche Reichweite. Aus der Alpin- und Trekkingbekleidung hat sie den Weg in die Stadt und den Alltag gefunden.

Outdoor-Bekleidung Doch auch bei Alltags- und Reisebekleidung ist neben modischen Aspekten weiterhin Funktion das zentrale Element. Zur Fachmesse OutDoor (14. bis 17. Juli 2011 in Friedrichhafen) präsentieren die internationalen Branchengrößen erstmals ihre Textilneuheiten für die kommende Saison.

Outdoor ist chic, Outdoor ist Trend – aber vor allem genießen die Menschen die Funktionalität der Textilien auch im Alltag. "Die Funktionsjacke ist mittlerweile auch in jeder Fußgängerzone der großen deutschen Metropolen zu Hause", schildert Laura Hoppe, PR und Kommunikation bei Patagonia. "Der Trend wächst weiter, dass unsere Produkte neben dem Wochenendeinsatz am Berg auch im Alltag getragen werden."

Funktion ja, aber nicht ausschließlich bestätigt auch Marc Fischer, Head of Adidas Outdoor (D, A, CH): "Der Markt wird jünger, das heißt Outdoor wird auch für den jüngeren Konsumenten immer attraktiver." Seine Schlussfolgerung: "Funktion ist hierbei wichtig, aber nicht das einzige Kriterium. Farbe und lässige Passformen würde ich als genauso wichtig einstufen."

Zustimmung erntet Fischer bei Kathrin Pelzner, Produktmanagerin bei MaierSports. Sie ist überzeugt, dass "die wenigsten Outdoorfreunde aussehen wollen, als hätten sie einen 8000er vor sich." Auch Wild Roses, die italienische Frauenmarke traut sich zu mehr Farbe. Mit Batik-Look und auffallenden Pflanzen, Tier- und Comic-Designs liegt hier der ehemals verstaubte Unicolour-Look weit zurück.

Trotz gesteigertem Mut zu Farbe und Style entwickelt sich auch die Funktionalität der Outdoor-Textilien weiter. Feuchtigkeitsmanagement und Wasserdichte sind hier bereits unentbehrlich, Geruchs- und UV-Schutz gehören in vielen Linien zu den Grundvoraussetzungen und auch Moskitoschutz ist am Kommen. Innovativ zeigt sich Hersteller Columbia für 2012. Mit "Omni-Freeze Ice" kommen die Amerikaner mit einer echten Weltneuheit zur OutDoor nach Friedrichshafen. Durch das neue Material soll die Hautoberflächentemperatur um bis zu 5 Grad Celsius sinken und somit für mehr Komfort an heißen Tagen sorgen.

"Eiskristalle im Polymer der Faser reagieren mit dem Schweiß bei Hitze und kühlen die Haut sofort ab", erklärt Marketing Managerin Monika Schneider. Die neuen Anforderungen beim größten deutschen Anbieter Jack Wolfskin nennt Thomas Zimmerling, Senior Manager Communication: "Immer besserer Tragekomfort wird wichtiger und zwar in allen Richtungen: Von Atmungsaktivität bis hin zu echter Luftdurchlässigkeit, weichem Griff, Leichtigkeit und Stretch."

Funktion hin, Style her – zwei Bereiche sind den Outdoor Bekleidungsherstellern auch jenseits allen Innovationsdenkens wichtig. Jahr für Jahr finden immer mehr Firmen Antworten auf die Fragen nach Sozialstandards und Nachhaltigkeit in der Produktion. Wie, wo und zu welchen Bedingungen weltweit produziert wird, bleibt in der Branche nicht außen vor. Indem man sich den gesellschaftlichen Fragen stellt und Lösungen findet ist Outdoor nicht nur Trend, sondern auch Trendsetter.

QuelleWolfgang Köhle (Messe Friedrichshafen)