IFSC Austria Climbing Open 2021: Jakob Schubert (c) Andreas Aufschnaiter
IFSC Austria Climbing Open 2021: Jakob Schubert (c) Andreas Aufschnaiter

Bei einsetzendem Regen, der die Athleten aufgrund des Überhangs des Kletterturms nicht beeinflusste, feierte Jakob Schubert seinen 22. Weltcupsieg. Und einen ganz besonderen in seiner Heimatstadt: „Heimsieg! Das taugt mir natürlich mega, auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Ich habe im Vorfeld immer wieder betont, dass es mir darum geht, Selbstvertrauen zu tanken und zu sehen, dass die Form stimmt. Das habe ich voll und ganz bestätigt, dann auch noch den Einser dazu zu haben, ist natürlich perfekt. In Innsbruck scheint es immer zu laufen.“

Auch über das „kleine bisschen Glück“, das es auf der großen Bühne auch manchmal braucht. „Heute hat wirklich alles gepasst, aber ich hätte schon auch gerne gesehen, wie Adam oben drübergestanden wäre und ob er es gelöst hätte. Aber man hat auch gesehen, dass man sich keine Fehler leisten darf und die anderen sofort da sind.“

Erster Vorstieg-Sieg seit der Heim-WM

Der dreifache Weltmeister aus Tirol kämpfte sich auf der schwierigen Route weit nach oben, erst bei 47+ und damit kurz vor dem Top war Endstation. Der zweitplatzierte Italiener Ghisolfi landete mit 47 Griffen nur haarscharf hinter Schubert, für den es der 19. Weltcupsieg im Lead (3 Boulder-Siege) war.

Schubert jubelte erstmals seit ungewohnt langer Zeit, auch durch die Coronavirus-Pause bedingt, vom obersten Weltcup-Podest: Es ist sein erster Weltcupsieg seit jenem im Boulder-Bewerb im Mai 2019 in München, in seiner Paradedisziplin Vorstieg war Schubert zuletzt im September 2018 ganz oben auf dem Podest gestanden – bei der Heim-WM in Innsbruck. Der letzte Weltcupsieg im Vorstieg liegt bereits fast drei Jahre zurück: In Arco (ITA) gewann Schubert am 28. Juli 2018.

Der zweite Top-Favorit Adam Ondra (CZE), als Halbfinal-Sieger im Finale als letzter Athlet an der Wand, hat von Beginn an Probleme und scheitert bereits nach 17 Griffen. „Ich habe mich sehr gut gefühlt und in der Qualifikation und im Semifinale richtig starke Leistungen gezeigt. Im Finale ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen, der wird auf dem Niveau sofort bestraft. Es ist bitter, aber so ist es. Ich bin mit der Lead-Premiere insgesamt sehr zufrieden“, so der vierfache Weltmeister nach Rang acht.

IFSC Austria Climbing Open 2021: Janja Garnbret (c) Moritz Liebhaber
IFSC Austria Climbing Open 2021: Janja Garnbret (c) Moritz Liebhaber

Garnbret mit Machtdemonstration

Bei den Damen stellte Janja Garnbret einmal mehr ihre Vormachtstellung unter Beweis. Als einzige Athletin erreichte sie auf der Finalroute das Top und feierte einen überlegenen Sieg: „Ich bin heute richtig happy! Es war im Finale eine tolle Show und eine unglaubliche Stimmung. Die letzten Züge habe ich voll genießen können, das harte Training der letzten Monate hat sich ausgezahlt. Im Bouldern war ich schon voll im Flow, jetzt hab auch die Bestätigung nach der Lead-Premiere. Nichtsdestotrotz muss ich noch ein paar Details verbessern, es ist noch Luft nach oben. Es war hier bislang eine perfekte Generalprobe für die Olympischen Spiele. Aber nun heißt es schnell erholen. Ich habe morgen noch etwas vor und will auch im Bouldern um Platz eins mitmischen.“

Brooke Raboutou (USA) und Akiyo Noguchi (JPN) komplettierten das Podest bei den Damen.

QuelleKVÖ, Fotos: Moritz Liebhaber, Andreas Aufschnaiter