Jan Hojer beim Boulderweltcup in Haiyang (c) IFSC/Eddie Fowke/thecircuitclimbing.com
Jan Hojer beim Boulderweltcup in Haiyang (c) IFSC/Eddie Fowke/thecircuitclimbing.com

Leider konnte der Wettkampf aus technischen Gründen nicht live übertragen werden, so dass die Interessierten aus aller Welt eines der spannendsten Finale dieser Weltcup-Saison nur über die Ergebnis-Listen verfolgen konnten.

Die Kandidaten geben nochmal Gas für die Gesamtwertung

Das Starterfeld war wieder geprägt von großen Namen wie Adam Ondra (CZE), Rustam Gelmanov (RUS), Alban Levier (FRA) und natürlich Jan Hojer. Schon in der Qualifikation zeigte sich, dass die Athleten und Athletinnen im letzten Wettkampf vor dem Weltcup Finale noch Punkte für die Gesamtwertung sammeln wollten. An der Spitze zogen Alban Levier und Jongwon Chon (KOR) ins Halbfinale ein, beide kletterten vier der fünf Qualifikationsboulder im ersten Versuch. Jan Hojer gelangen drei Boulder, er kam damit auf Rang sieben in seiner Gruppe eine Runde weiter.

Jongwon Chon dominiert in Haiyang

Auch im Halbfinale verteidigte der Koreaner Jongwon Chon seine Spitzenposition und kletterte drei der vier Boulder auf Anhieb. Adam Ondra folgte ihm dicht auf den Fersen, Jan Hojer reihte sich auf Rang fünf als Kandidat für das Finale ein. Dort hatten die sechs Finalisten dann ordentlich an den Finalbouldern zu kämpfen. Jongwon Chon dominierte weiter und kletterte den ersten Finalboulder im zweiten Versuch, den zweiten sogar im ersten.

Der dritte Boulder erwies sich als besonders schwer. Der Russe Rustam Gelmanov war der einzige, der ihn nach fünf Versuchen klettern konnte, alle anderen scheiterten daran. Der letzte Finalboulder blieb dann sogar völlig ungeklettert, nicht einmal der Bonusgriff wurde berührt.

Der Tagessieg ging am Ende verdient an den Koreaner Jongwon Chon, knapp vor Rustam Gelmanov und Alban Levier. Jan Hojer rutschte haarscharf am Treppchen vorbei, nur ein Versuch trennte ihn am Ende von der Bronzemedaille.

Endergebnis bei den Herren weiter spannend

Wie auch die bisherigen Stationen in dieser Weltcup-Serie bewies der Wettkampf in Haiyang, dass der Titel des Boulderweltcup-Gesamtsiegers unvorhersehbar und denkbar knapp entschieden werden wird. Besonders bei den Herren gibt es mehrere Kandidaten für die Goldmedaille. Mit seinem Sieg in Haiyang hat Jongwon Chon gut Punkte gesammelt und liegt mit 227 Punkten jetzt nur sechs Punkte vor Adam Ondra. Jan Hojer ist mit 213 Punkten ebenfalls noch ein heißer Kandidat für den Gesamtsieg.

Noguchi führt die Gesamtwertung an

Ganz anders sieht es bei den Damen aus. Nachdem einige der größten Gesamtsieg-Kandidatinnen (Anna Stöhr (AUT), Alex Puccio (USA)) durch Verletzungen ausfallen und die amtierende Welt- und Europameisterin Juliane Wurm (DAV Wuppertal) zugunsten ihres Studiums die Weltcups in China ausgesetzt hatte, ist der Weg frei für Akiyo Noguchi.

Die Japanerin holte sich bereits 2014 den Titel der Boulderweltcup-Gesamtsiegerin und schreitet mit großen Schritten der Titelverteidigung entgegen. Obwohl sie in Haiyang „nur“ zweite wurde – mit einer Gold- und drei Silbermedaillen liegt sie nun mit über 100 Punkten Vorsprung zu Landsmännin Miho Nonaka uneinholbar vorn.

Gold holte sich in Haiyang mit nur einem Versuch Vorsprung vor Noguchi die Schweizerin Petra Klingler, die damit ihren allerersten Weltcup-Sieg einfuhr. Als dritte reihte sich die Engländerin Shauna Coxsey ein.

Für Mathias Conrad (DAV Zweibrücken) und Monika Retschy (DAV München-Oberland) reichte es in Haiyang leider nicht fürs Halbfinale. Für sie endete der Wettkampf mit Rang 25 und 23.

Ergebnisse 4. BWC 2015 Haiyang

Herren
1. Jongwon Chon (KOR)
2. Rustam Gelmanov (RUS)
3. Alban Levier (FRA)
4. Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main)

25. Mathias Conrad (DAV Zweibrücken)

Damen
1. Petra Klingler (SUI)
2. Akiyo Noguchi (JPN)
3. Shauna Coxsey (GBR)

23. Monika Retschy (DAV München-Oberland)

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QuelleDeutscher Alpenverein, Foto: IFSC/Eddie Fowke/thecircuitclimbing.com