Jessica Pilz (c) Leo Zhukov/IFSC
Jessica Pilz (c) Leo Zhukov/IFSC

Speed

In den Speed-Bewerb startete die 24-Jährige stark: Mit einer persönlichen Bestzeit von 8,51 Sekunden holte sie Rang 11, eine gute Ausgangsposition.

„Damit war ich sehr zufrieden. Eigentlich dachte ich, dass mich Finger nach der Verletzung im Speed etwas behindern wird, aber es ist echt gut gegangen. Das hat es dann etwas leichter gemacht.“

Boulder

Auch in den Boulder-Teil startete Pilz perfekt, auf dem ersten Problem erreichte sie das Top. Es folgten zwei Zonen, am letzten Boulder fand sie dann jedoch nicht die Lösung.

„Da habe ich dann gemerkt, dass mir das Wettkampf-Training fehlt. Außerdem hat man am letzten Boulder die Hitze gespürt, das war schon extrem.“ Mit Platz neun im Bouldern gelang Pilz zwar nicht der absolute Spitzenplatz, sie wahrte aber die Chance auf den Finaleinzug und lag vor dem abschließenden Vorstieg auf Gesamtrang 14.

Janja Garnbret (c) Leo Zhukov/IFSC
Janja Garnbret (c) Leo Zhukov/IFSC

Lead

„Ich wollte einfach noch einmal Gas geben und locker klettern. An das Ergebnis habe ich in diesem Moment weniger gedacht“, so Pilz. Gesagt, getan. Die Vorstiegs-Weltmeisterin von 2018 zeigte in der schwierigen Route, warum sie zu den Besten ihres Fachs zählt. Mit 33+ landete sie im Vorstieg auf Platz zwei, nur die Südkoreanerin Chaehyun Seo (40+) schaffte es weiter nach oben. „Lead ist super gelaufen, obwohl ich in diesem Jahr noch keinen Weltcup bestreiten konnte. Ich bin richtig gut ins Fighten gekommen, eine super Route.“

Das große Zittern

Nach Pilz waren im Vorstieg noch einige Athletinnen an der Reihe, das große Zittern ging los. Athletin um Athletin fiel hinter das KVÖ-Ass zurück, schließlich stand es fest: Pilz steht im Finale! Am Ende kam sie in der Multiplikation der drei Ergebnisse 11, 9 und 2 auf 198 Gesamtpunkte, was zu Platz sechs reichte.

„Es ist echt unglaublich. Ich bin mega-zufrieden mit meiner heutigen Leistung. Wenn ich denke, wo ich vor zwei Monaten noch mit meinem verletzten Finger herumgeklettert bin, ist das jetzt einfach gewaltig und ziemlich cool“, strahlt Pilz, die zuletzt sechs Wochen mit einem Ringbandriss außer Gefecht gewesen war und erst kurz vor den Spielen fit geworden ist.

Miho Nonaka (c) Daniel Gajda/IFSC
Miho Nonaka (c) Daniel Gajda/IFSC

„Jessy ist eine Große“

Der Quali-Sieg ging an die große Gold-Favoritin Janja Garnbret aus Slowenien, die mit den Plätzen 14 (Speed), 1 (Bouldern) und 4 (Vorstieg) insgesamt 56 und damit die wenigsten Zähler aller Athletinnen auf dem Konto hatte. Die Koreanerin Seo, die beiden Japanerinnen Miho Nonaka und Akiyo Noguchi sowie Brooke Raboutou (USA) landeten noch vor Pilz, Aleksandra Miroslawa (POL) und Anouck Jaubert (FRA) holten hinter ihr die letzten beiden Final-Plätze.

„Jessy hat wieder einmal bewiesen, dass sie eine ganz Große ist. Sie bringt es bei großen Bewerben auf den Punkt. Sie ist ein Profi und immer fokussiert“, streut KVÖ-Nationalcoach Kilian Fischhuber seiner Athletin Rosen. „Im Finale beginnt alles bei null, Jessy wird sicher noch einmal voll angreifen. Mit den Finaleinzügen von Jakob und Jessy können wir schon jetzt sehr zufrieden sein – die Pflicht ist erfüllt, jetzt geht es um die Draufgabe.“

Das Damen-Finale steigt am Freitag (6. August) ab 17:30 Uhr Ortszeit (10:30 Uhr MESZ). Bereits am Donnerstag kämpft Jakob Schubert ab 17:30 Uhr Ortszeit (10:30 Uhr MESZ) im Finale der Herren um die Medaillen.

QuelleKVÖ, Foto: KVÖ, IFSC/Leo Zhukov, Daniel Gajda