Erstbegehungen von Markus Pucher und Gerhard Schaar im Maltatal

2009 hatte Markus die Projekte "Mia Mia" im Sektor "Fitness Center" und "Himavat" am "Hochsteg" eingerichtet. Nun konnte Gerhard beide Routen klettern. "Mia, Mia" wurde mit 8a / 8a+, "Himavat" mit 7c+ bewertet. Bereits im Mai gelang ihm "Sei wo du bist" (8a) im neuen Sektor "Sonnendeck".

Fotostrecke: Markus Pucher und Gerhard Schaar im Maltatal

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Fotos: © Sebastian Klampferer

Bereits seit Beginn der 90er Jahre klettern Markus und Gerhard im Maltatal, wo sie aufgewachsen sind. Seit mehr als einem Jahrzent sind sie nun gemeinsam für einen großen Teil der Neutouren im "Tal der stürzenden Wasser" – wie das Tal auch genannt wird – verantwortlich. Immer wieder kreuzen sich auch heute ihre Wege, obwohl Markus nun in Baldramsdorf bei Spittal lebt und Gerhard seine Zelte in Innsbruck aufgeschlagen hat.

Unabhängig voneinander richten sie bis heute Routen in den selben Massiven wie dem "Sonnendeck" ein und versuchen sich in diversen Projekten. Mal hat dabei der eine, dann wieder der andere in einem freundschaftlich und sportlich motivierten Wettstreit "die Nase vorne".

2009 erschloß Markus einige neue Routen, welche Gerhard dazu inspirerten, ebenfalls seine Marker zu hinterlassen. So entstand z.B. im Frühjahr mit entsprechender Materialunterstützung von Austrialpin der Sektor "Sonnendeck" beim Fallbach mit 15 neuen Routen.Mit der Linie "Sei wo du bist" richtete Markus ein wunderschönes Projekt ein, welches schließlich Gerhard im Mai knacken konnte und mit 8a bewertete.

Der Juli brachte sehr warme Temperaturen ins Maltatal und ans schwer Klettern war eigentlich gar nicht zu denken. Doch durch Ihre Erschließertätigkeit sorgten die beiden für einen neuen Sektor, welcher auch im Sommer ideale Kletterbedingungen bietet.Der "Hochsteg" befindet sich am Ausgang einer Schlucht, wobei der teilweise extrem überhängende Fels sowohl Schatten, wie -dank der Nähe zum Malta Fluss – auch kühle Temperaturen bietet.

Nachdem Markus mit dem Projekt "Himavat" die erste Route eingerichtet hatte, fügte Gerhard in den letzten Wochen weitere vier neue Linien hinzu. Vor kurzen gelang ihm nun das Projekt von Markus, welches eine extrem harte Boulderstelle aufweist, und bewertete sie mit 7c+. Nun warten die beiden auf kühlere Temperaturen im Herbst, um sich auch an den verbleibenden Linien die Finger lang zu ziehen.
 
Apropos "Finger lang ziehen": Ein weiteres Projekt von Markus konnte nun ebenfalls geklettert werden. Im Sektor "Fitness Center" hielt die markanteste Linie, ein fast horizontales, sechs Meter langes Dach, mit anschließendem "Bauch" und Überstieg in leicht überhangendes Gelände, lange den Anstürmen von Gerhard stand.

In über zwei Monaten und mehr als über einem Dutzend Versuchen gelang es ihm zunächst nicht, die Crux nach dem zweiten Drittel der Tour zu überwinden. An einem ungewöhnlich kalten und windigen Tag Anfang Juli stimmten aber sowohl die äußeren Bedingungen wie das Klettermojo von Gerhard, und "Mia, Mia" hatte ihre erste Begehung."Eine sehr schwere 8a oder 8a+", meint Gerhard, "und ich dachte schon, daß ich da nie hinauf komme. Denn nach den vielen Versuchen ist man richtig betriebsblind. Aber egal, eine superschöne Route!"

Laut Auskunft der beiden werden natürlich laufend weitere Klebehaken und -Laschen im Maltatal Granitgneis versenkt, und so wird es wohl auch nicht lange dauern, bis man von den beiden wieder etwas Neues zu hören bekommen wird.

QuelleAustriAlpin, Fotos: Sebastian Klampferer