IMS 2011: Bergschicksale – die Schattenseite der Gipfelerfolge

"Familienvater beim Bergsteigen in den Tod gestürzt", "Bergsteigerin verunglückt beim Klettern", "Absturz am Nordgrat". Meldungen wie diese sind in den Chronikseiten der Tageszeitungen und in den Nachrichten immer wieder zu lesen und zu hören.

IMS 2011: Bergschicksale - die Schattenseite der Gipfelerfolge Vermisste oder verunglückte Bergsteiger und die Expeditionen zu ihrer Rettung werden von den Medien ebenso wie von der Öffentlichkeit wochenlang gespannt verfolgt und kommentiert. Das Interesse der Öffentlichkeit ist jedoch meist von kurzer Dauer. Nach kurzer Zeit ist der Fall vergessen. Nicht so für die Betroffenen.

Die Diskussionsrunde "Bergschicksale" soll die Hintergründe dieser Meldungen beleuchten, und ausloten, was genau hinter solchen Bergschicksalen steckt. Bergunfälle gehören zum Alpinismus wie Gipfelerfolge und machen diese überhaupt erst so wertvoll, da sie als Gegengewicht zum Erfolg mindestens so viel Aufsehen erregen und Diskussionen entfachen. Sie definieren das Risiko, von dem Bewegung in den Bergen immer begleitet wird und sind die Kehrseite der Medaille.

Bergunfälle verändern den Alpinismus, führen zu einem neuen Sicherheitsdenken und zu neuen Sicherungstechniken. Unsere Hochsicherheitsgesellschaft mit minimaler Risikobereitschaft wird durch solche Schicksalsschläge vorgeführt. Warum gehen Menschen solche Risiken ein? Und wie leben Angehörige, Bergretter, Notfallpsychologen und Materialentwickler mit den Folgen? Wie haben Bergunfälle den Alpinismus verändert?

Diese Schicksale zu entmythologisieren, sie zu beschreiben und Hintergründe aufzuzeigen ist das Ziel der IMS Diskussion "Bergschicksale – die Schattenseite der Gipfelerfolge" zur Eröffnung des International Mountain Summit 2011 am Freitag 21. Oktober im Forum Brixen ab 20 Uhr.

Unter der Leitung das Chefredakteurs des National Geographic Deutschland, dem gebürtigen Südtiroler Erwin Brunner, diskutiert eine hochkarätig besetzte Runde. Zu dieser gehören Silke Unterkircher, Mutter von zwei Kindern und Witwe des tödlich abgestürzten Karl Unterkircher, Sergio Valentini, Alpinist und Bergretter, der bei einem Lawinenabgang verschüttet wurde, bei dem 6 Menschen starben.

Mit dabei der Notfallpsychologe Johann Kirschner aus Salzburg, der Höhenmediziner und Bergsteiger Professor Dr. Oswald Oelz, der Filmemacher, Bergretter und Pfarrer Josef Hurton und der Autor des Buches "Bergtragödien" Horst Höfler aus Bayern.

Im Anschluss an die IMS Diskussion sind die Besucher zum "Abklettern" und gemütlichen Beisammensein im Forum eingeladen. Bewirtet werden die Gäste dabei vom HGV Brixen.

QuelleChiara Agreiter, Foto: Antonia Zennaro