OutDoor 2016: Outdoor-Schuhe laufen sich immer leichter (c) Messe Friedrichshafen
Outdoor-Schuhe laufen sich immer leichter (c) Messe Friedrichshafen

Sie sind nicht nur ansprechend, funktional, technisch, sondern auch bequem – viele Gründe für ein gutes Schuhgewissen. Auf der OutDoor 2016 (13. bis 16. Juli) zeigen die weltweit führenden Hersteller, was im kommenden Jahr geht.

Nicht Bergstiefel oder Wanderschuhe, sondern Outdoor-Schuhe heißt die zweitwichtigste Produktkategorie der Branche mittlerweile. Auch optisch rücken Wachs und Leder in den Hintergrund. Diese Materialien gibt es weiterhin, dominant sind aber flachere, buntere, mitunter verrücktere Schuhe, die man in der Natur, aber auch im Alltag tragen kann.

“Der Urban Outdoor Trend ist definitiv ein Bereich mit viel Wachstumspotenzial”, findet Selim Say, Product Manager beim Hersteller Keen. Merrells Country Manager Thomas Kamm stimmt zu: “Der Trend geht weiterhin klar zu multifunktionalen Schuhen und urbanem Outdoor. Das Modell “Moab FST” ist beispielsweise extrem vielseitig und bietet für den Alltag hohe Lauffreude, angenehmen Tragekomfort und junges Design. Gleichzeitig ist der Multifunktionsschuh stabil genug für unwegsames Gelände.”

Das wollen die Kunden, denn ihre Spielarten von Outdoor sind vielseitig: Wandern, Biken, Bouldern und durch eine Stadt ziehen, alles an einem Wochenende. Dachstein präsentiert auf der OutDoor 2016 einen weiteren Renner – den “Skylite Thermocolor‘. “Eingearbeitete Farbpigmente ändern die Farbe abhängig von der Temperatur und machen den Schuh zum modischen Highlight”, kündigt Dachstein CEO Oliver Wieser an.

Neben “Urban Outdoor” sind sportliche Multifunktionsschuhe voll im Trend. “Die Konsumenten wollen leichte und sportive Produkte, die man bei mehreren Aktivitäten tragen kann”, erklärt Marc Fischer, Senior Director von Adidas Outdoor Europe. Das sieht auch der amerikanische Wettbewerber Columbia so. “Multisport bleibt weiterhin der große Trend und wird auch zukünftig einen wichtigen Fokus einnehmen”, kündigt Dana Eichinger, Marketing Deutschland an.

Jack Wolfskin, Deutschlands größte Outdoor-Marke, spricht weniger von Trend, sondern von einer Institution. “Trail Running und Outdoor Training sind eigentlich keine Trends mehr, sondern haben sich zu “Muss Kategorien‘ für jeden kompetenten Anbieter von Outdoor Schuhen entwickelt”, findet Footwear Director Markus Baum.

Immer leichter, immer schneller und gleichzeitig immer sicherer? Das gehe nicht ohne einen guten Fachhandel, meint Jürgen Siegwarth, Prokurist bei Hanwag. “Gerade bei der Kaufentscheidung spielt das geringe Gewicht eine entscheidende Rolle. Der Konsument nimmt den Schuh in die Hand und spürt sofort den Unterschied.” Durch gute Beratungsleistung müsse aber auch aufgeklärt werden, dass ein gewisses Grundgewicht bei Wanderschuhen notwendig sei, um Stabilität zu gewährleisten. Beim Thema Standfestigkeit sind klassische Schuster gefragt. Diese sind in Europa stark vertreten, von Lundhags in Schweden, über Hanwag, Lowa, Meindl in Deutschland bis zu AKU, Scarpa und Zamberlan in Italien oder Bestard in Spanien.

Neben den Trends “Urban Outdoor”, “Multifunktion” und “Trailrunning” wird ein anderes Thema immer wichtiger: “Nachhaltigkeit steht schon seit einiger Zeit im Fokus und wird in der Zukunft noch mehr in den Vordergrund rücken”, prognostiziert Alex Nicolai, Head of Design & Development bei Lowa. Da Recycling bei Schuhen, die aus über 200 Teilen bestehen können und genäht sowie geklebt werden, ein schwieriges Thema ist, steht hier die Langlebigkeit im Vordergrund.

Diese wird vom Konsumenten auch in Zeiten, in denen viel auf den Preis geschaut wird, nachgefragt: “Für uns gibt es eine entscheidende Entwicklung auf dem Markt: Konsumenten fragen aktiv nach langlebigen Produkten”, bestätigt auch Jürgen Siegwarth. Da kann sich die Outdoor-Schuhindustrie von dem Modeschuhmarkt deutlich absetzen, freut sich Johanna Rastner, Verkaufsleiterin Scarpa: “Ein weiteres wichtiges Kaufargument ist, dass sämtliche Schuhmodelle von Scarpa neu besohlt werden können”. Und das geht nur über eine hochwertige Schustermachart. Nur so kann der Kunde langfristig eine Beziehung zu seinem Schuh aufbauen und die Outdoor-Schuhe sorgen weiter für schwarze Zahlen.

Die OutDoor ist vom 13. bis 16. Juli nur für den Fachhandel geöffnet.

Weitere Informationen unter www.outdoor-show.de und www.facebook.com/OutDoor.Show

QuelleFrank Gauß, Foto: Messe Friedrichshafen