Faszination Bouldern: Allez, allez!

Egal ob Fels oder Halle, ob als Vorbereitung auf große Projekte oder als Ausgleich zum Beruf – der Klettersport und vor allem das Bouldern begeistern immer mehr Menschen. Mammut ist seit jeher in allen Höhenlagen des Bergsports zu Hause und entwickelt seine Produkte ständig weiter.

Mammut Bouldern (c) Mammut/Rainer Eder
Mammut Bouldern (c) Mammut/Rainer Eder

Auch im Sommer 2017 kombinieren die Schweizer ihr technisches Knowhow mit frischer Optik – die neue Rock Climbing Apparel Kollektion sorgt mit boulderspezifischer Bekleidung nicht nur an der Wand, sondern auch im Alltag für Aufsehen.

Für kreative Erholungspausen und individuellen Stil sorgen selbstgestaltbare Accessoires. Mammuts Engagement für den Bouldersport geht weit über eigene Produkte hinaus: Als Sponsor nationaler Boulderevents, mit der Reihe “The Classics” oder durch die hauseigene Bergschule geben die Schweizer die Faszination des Kletterns und Boulderns weiter.

Bouldern fasziniert einerseits durch einfachen Einstieg und schnelle Fortschritte, andererseits durch physische und kognitive Herausforderungen. Auch die Verbindung von Technik, Kreativität und Körperbeherrschung in einer gemeinhin ungezwungenen Atmosphäre begeistert immer mehr Menschen. Nicht zu vergessen ist der gesundheitliche Aspekt des Kletterns in Absprunghöhe, welches den gesamten Körper fordert.

“Beim Bouldern kommen viele Komponenten zusammen wie Kraft, Koordination, Technik und Taktik. Keine Bewegung ist gleich und es macht Spaß, verschiedene Lösungsansätze zu probieren. Ob am Ende Athletik oder Technik bei einer schwierigen Route den Ausschlag geben, kommt ganz auf den Boulder an – und das ist auch das Spannende an dieser Sportart”, fasst die mehrfache Boulder-Weltmeisterin und Mammut Athletin Anna Stöhr den Reiz des Boulderns zusammen.

Beim Bouldern treffen sich Fels- und Hallenkletterer genau wie Alpinisten und Freizeitsportler, die ihre ersten Erfahrungen sammeln. “Es wundert mich nicht, dass immer mehr Menschen Freude am Bouldern finden. Es ist einfach eine sehr soziale Sportart, die man gemeinsam mit vielen Freunden zusammen ausüben kann und die auch eine tolle Alternative zum Fitnessstudio bietet”, ergänzt Jakob Schubert aus dem Mammut Pro-Team. “Mich fasziniert vor allem die große Vielfältigkeit. Bei jedem Boulder habe ich das Gefühl, etwas dazuzulernen. Jeden Boulder zeichnet eine neue Bewegung, ein spezieller Griff oder sonst etwas Besonderes aus.”

Der Siegeszug des Boulderns

Anna Stöhr und Jakob Schubert (c) Mammut/Rainer Eder
Anna Stöhr und Jakob Schubert (c) Mammut/Rainer Eder

Bei einer stetig wachsenden Zahl spezieller Boulderhallen mit Besuchen aller Alters- und Könnensstufen tritt die lange Geschichte des Sports schon fast in den Hintergrund. Als in den 1880ern einige Franzosen erstmals das Gebiet um Fontainebleau zur Vorbereitung für ihre alpinen Unternehmungen nutzen, waren sie sich der Tragweite ihres Tuns sicher nicht bewusst. Die Sandsteinblöcke des Gebiets südöstlich von Paris waren im wahrsten Sinne des Wortes die Grundsteine für eine Sportart, die heute weit mehr als nur Trend ist.

Waren diese Felsen für die 1910 gegründete Groupe Rochassier bzw. der nach dem ersten Weltkrieg daraus entstandenen Groupe de Haute Montagne reine Trainingsmittel, so widmete sich bereits damals die parallel entstandene Groupe de Bleau ausschließlich dem Bouldern. Über die folgenden Jahrzehnte prägten Fontainebleau und seine Protagonisten den Sport mit dem Vorstoß in immer neue Schwierigkeitsgrade und einer weltweit gültigen Bewertungsskala.

Als Vater des modernen Boulderns wird heute meist John Gill bezeichnet. Der US-Amerikaner begann ursprünglich Mitte der 1950er als Training für das Ringturnen mit dem Klettern an kleineren Felsblöcken. Im Lauf der Zeit entwickelte er durch das Turnen beeinflusste Klettertechniken und einen dynamischen Stil, der bis heute prägend für das Bouldern ist. Während seiner Verbreitung durch den Yosemite Nationalpark und andere berühmte Klettergebiete in den USA gelangte der neue Sport in den 70er und 80er Jahren schließlich auch nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.

1998 wurde Bouldern offiziell als neue Kletterdisziplin im Rahmen des damaligen International Council for Competition Climbing (ICC) eingeführt, 2001 fand die erste Weltmeisterschaft statt. Seit 2007 unter dem Dach der International Federation of Sport Climbing (IFSC) organisiert, ziehen die Wettbewerbe mittlerweile jedes Jahr Zehntausende Zuschauer an. 2016 kam das Bouldern vollständig im Breitensport an, als es im Verbund mit den beiden anderen bestehenden Disziplinen Lead und Speed als Sportklettern in das Programm der Olympischen Spiele 2020 in Tokyo aufgenommen wurde.

Jakob Schubert und Anna Stöhr (c) Mammut/Rainer Eder
Jakob Schubert und Anna Stöhr (c) Mammut/Rainer Eder

Schutz der Natur

Bei allen künstlichen Anlagen und urbanen Möglichkeiten bleibt das Bouldern in der Natur das Ziel vieler Sportler. Umfassende Literatur und weltweit immer neue Gebiete stellen Interessierte vor die Qual der Wahl. Wie bei jedem Sport in der Natur gilt es dabei jedoch, sich entsprechend zu verhalten. “Es ist wichtig, dass die Kletterer, die den Schritt von der Halle an den Felsen finden, sich draußen in der Natur anständig verhalten”, mahnt Anna Stöhr. “Da gehören so banale Dinge dazu wie den eigenen Müll mitzunehmen, nicht zu laut zu sein oder eigene Markierungen wieder wegzuputzen. Das sollte den Kletterern bewusstgemacht werden – denn die Hallen kann man nachbauen, unsere Felsen nicht.”