20 Jahre OutDoor Messe: Sinnbild für die Erfolgsgeschichte einer ganzen Branche

Vom 11. bis 14. Juli 2013 findet in Friedrichshafen die Messe OutDoor statt - zum 20. Mal. Anfänglich war die Bedeutung von "Outdoor(s)" in Kontinentaleuropa auf eine kleine Community begrenzt - heute steht der Begriff in weiten Teilen Europas für eine Sportbewegung, die Erfolgsgeschichte einer ganzen Branche und einen eigenen Lifestyle.

20 Jahre OutDoor Messe: Sinnbild für die Erfolgsgeschichte einer ganzen Branche Die OutDoor hat sich in diesen zwanzig Jahren von einer kleinen Spezialmesse mit überschaubaren 231 Ausstellern im Jahr 1994 zu einer weltweiten Leitmesse und dem zentralen Treffpunkt für die internationale Outdoor-Branche mit mehr als 900 Ausstellern entwickelt. Auch die Besucherzahlen und vor allem die internationale Bedeutung entwickelten sich rasant."Am Bodensee haben Branche und Messe gemeinsam einen Begriff und eine Bewegung entscheidend geprägt, die heute weltumspannend ist. Hier ist Outdoor in den Mittelpunkt gerückt und hat sich als eigenständige Branche vom allgemeinen Sportsegment gelöst", erklärt Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen.

Der englische Ausdruck "Outdoor(s)" ist mittlerweile auch in Frankreich, Deutschland und Italien weit verbreitet. Als führende deutsche Marken wie Deuter, Big Pack, Jack Wolfskin, Lowa, Meindl, Salewa, Tatonka oder Vaude die erste OutDoor initiierten, bewegte man sich noch irgendwo zwischen Camping, Wandern und Bergsport.

In einer Zeit, in der breite Sportmessen dominierten, fehlte der Outdoor-Community die passende Bühne, um den Eigenarten und dem Pioniergeist der Branche gerecht zu werden – und so begab sich die "Fachgruppe Outdoor" auf die Suche nach einem zu Hause für die erste OutDoor. Ludwig Meier, schon damals Marketing-Leiter in Friedrichshafen, erinnert sich: "Zu dieser Zeit waren wir noch auf dem vorherigen und zugegebenermaßen auch ziemlich veralteten Messegelände. Wir konnten also nicht mit moderner Infrastruktur protzen.Stattdessen nahmen wir die Rolle des “flexiblen, hilfsbereiten Kümmerers' ein. Wir orientierten uns strikt – und das gilt heute umso mehr – an den Bedürfnissen einer langsam aufblühenden Branche und stellten gleich ein Konzept vor: Vom Logo – das modifiziert auch aktuell noch benutzt wird – über die Vermarktungsstrategie bis hin zum Rahmenprogramm war alles dabei." In einer Branche, in der tatkräftiges Anpacken und auch eine gewisse Hemdsärmeligkeit weit verbreitet ist, kam das gut an. Friedrichshafen erhielt den Zuschlag.

Als 1994 die erste OutDoor stattfand, empfingen 231 Direktaussteller 5 490 Fachbesucher. Alle zeigten sich danach mit der Messe sehr zufrieden. Kein Wunder, dass sich in den ersten drei Jahren ein rasantes Wachstum vollzog. Bereits 1997 waren die Hallen auf dem alten Messegelände in Friedrichshafen erstmals komplett ausgebucht (453 Aussteller), und wäre nicht 2002 das neue Messegelände eingeweiht worden, hätte sich die OutDoor nach einem alternativen Messestandort umsehen müssen.

Parallel zum "kometenhaften Aufstieg" der Messe OutDoor entwickelte sich die Outdoor-Bewegung und damit die ganze Branche. Das Wandern verlor sein altväterliches Kniebundhosen-Flair, die Reiseintensität nahm zu, man wollte raus in die Natur, egal ob Harz oder Himalaya, Pyrenäen oder Peru. Mit dem Wachstum einzelner Marken vollzog sich auch die Internationalisierung der gesamten Branche.

Politische Veränderungen in Europa, eine vermehrt globale Lieferkette, sowie starke internationale Konkurrenz auf Marken- und Messeebene brachten neue Herausforderungen für die aufstrebende Branche. So entstand vor zehn Jahren die European Outdoor Group (EOG) – das erste physisiche Meeting fand dabei auf der OutDoor statt. Getrieben von dem Gedanken, sich auf eine starke europäische Messe zu fokussieren, beschloss man gemeinsam die Markenrechte der "OutDoor" auf die EOG übergehen zu lassen. Die Fokussierung der wichtigsten Hersteller auf eine Leitmesse in Europa, Englisch als Messesprache, sowie das neue Messegelände bildeten die Basis dafür, dass die OutDoor von einer eher deutschsprachigen Messe zu einer Branchenleitmesse von weltweiter Bedeutung wachsen konnte.

Die Entwicklung der Aussteller- und Besucherzahlen der Messe – das Durchschnittswachstum zwischen 2003 und 2013 liegt jeweils bei rund 8 Prozent – und der gesamten Branche verliefen weiter parallel. Das Thema Outdoor wuchs aus der Nische heraus. Der Wunsch nach Ruhe, echten (Natur-)Erlebnissen sowie dem Ausgleich zum hektischen Berufsalltag gepaart mit einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein begünstigen bis heute die Entwicklung.Die gesellschaftliche Entwicklung führte auch dazu, dass Outdoor quasi als Gegenentwurf zu "Fast Fashion" salonfähig wurde. Geprägt von Performance, Langlebigkeit und Komfort wurde vor allem die Bekleidung city- und alltagstauglich und Sinnbild eines neuen Lifestyles. Während der Wirtschaftskrise zeigte die Branche ihre Stärke und konnte immer noch zulegen, wenn auch nicht mehr in den gleichen Dimensionen wie zuvor. "Haupteinflussfakor ist und bleibt das Wetter", erklärt EOG-Generalsekretär Mark Held.

Messe und Branche sind heute erwachsen und überaus professionell geworden. Das wird sie auch brauchen, um aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden: Viele europäische Märkte sind mit langlebigen Produkten gesättigt, Finanzinvestoren wollen von der Erfolgsgeschichte der Outdoor-Industrie profitieren, auf Industrie und Handelsseite findet ein Konzentrationsprozess statt, Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility stellen neue Herausforderungen dar.Es schweben wichtige Fragen im Raum: Wie weit kann man überhaupt noch wachsen? Wie wird man Veränderungen im Rohstoff und Arbeitsmarkt gerecht? Wie lässt sich Performance und Nachhaltigkeit verbinden? Und wird sich die Branche treu bleiben und ihre Einzigartigkeit bewahren können?

"Obwohl wir in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten alle auf die Zukunft schauen, sollten wir es uns auch erlauben, den OutDoor-Erfolg der letzten 20 Jahre zu feiern. Dieser 20. Geburtstag ist ein bedeutender Moment für beide – die OutDoor-Messe und den Outdoor-Sektor als Ganzes. Wir haben in der Geschichte der OutDoor viele Veränderungen gesehen und unsere Branche hat sich in dieser Zeit sehr gut entwickelt", resümiert EOG-Präsident David Udberg. Als Europäer können wir alle stolz sein auf diese vier Tage im Juli, an denen die Bodensee-Region zur globalen Outdoor-Hauptstadt wird und Marken, Händler, Hersteller und Journalisten aus aller Welt willkommen heißt." Messechef Klaus Wellmann sieht das ähnlich und setzt auf Kontinuität: "Wir werden uns weiterhin bedingungslos an den Bedürfnissen der Branche orientieren."

Wenn am 11. Juli 2013 die 20. OutDoor ihre Tore öffnet, werden voraussichtlich mehr als 20 000 Fachbesucher nicht nur mehr als 900 Aussteller auf einer Gesamtfläche von 85 000 Quadratmetern vorfinden, sie werden auch auf eine Branche voller Vitalität, Dynamik und Innovationskraft treffen. Die OutDoor und auch die Outdoor-Branche blicken, allen Herausforderungen zum Trotz, durchaus optimistisch in die Zukunft.

Die 20. OutDoor ist von Donnerstag, 11. bis Sonntag, 14. Juli 2013 nur für den Fachhandel geöffnet (Donnerstag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 17 Uhr). Weitere Informationen unter: www.outdoor-show.com.

QuelleFrank Gauß (Messe Friedrichshafen)