Mit einer starken Final-Vorstellung bedankten sich gestern Österreichs Wettkletterer bei einem unermüdlichen Publikum und für die gewohnt beste Organisation beim Heim-Weltcup in Imst.
Nach einer gelungen Qualifikation trennte sich im Halbfinale die Spreu vom Weizen. Unter den neun besten Herren fanden sich auch die beiden Österreicher David Lama und Jakob Schubert wieder. In der Entscheidungs-Route kämpfte sich Lama Griff für Griff weiter nach oben. Trotz gepumpter Unterarme überflügelte der 18-Jährige unter dem Jubel der Zuschauer die Höhe des Spaniers Ramón Julian Puigblanque um haaresbreite und kletterte somit zu seinem heuer ersten Sieg im Vorstiegs-Weltcup.
“Ich kann es selbst nicht glauben. Ich habe für den Vorstieg nur dreimal in der Halle trainiert!” gesteht Lama, der sich heuer voll auf den Boulder-Weltcup konzentriert.
“Aber die Stunden langen Alpin-Touren, und die Maximalkraft vom Bouldern haben sich heute optimal ergänzt. Und natürlich haben Stimmung und Publikum das ihrige dazu beigetragen” lobt das Allround-Talent seine Fans. Nachwuchskletterer Schubert belegte nach einer gelungen Vorstellung den siebenten Endrang.
Bei den Damen mussten sich nach einigen Fehlgriffen fünf der sechs rot-weiß-roten Klettererinnen nach dem Halbfinale verabschieden. Einzig dem Jung-Talent Johanna Ernst gelang der Sprung ins Finale, allerdings nicht ohne Schmerzen,…
Schon beim Aufwärmen hatte sich die Athletin eine Muskelzerrung im linken Oberarm zugezogen. “Es hat schon wehgetan, aber ich hab einfach die Zähne zusammengebissen, denn bei einem Heim-Weltcup zu starten ist schon etwas ganz Besonderes. Bei der letzten Route habe ich zum Schluss nicht mehr weiter gewusst, und bin dann am entscheidenden Griff gescheitert”, berichtete Ernst, die sich in einer ebenso knappen Entscheidung der Slovenin Mina Markovic geschlagen geben musste. Im Gesamt-Weltcup baute das Nachwuchstalent mit diesem zweiten Platz ihre Führung weiter aus.
Während sich die Halle mit den altbekannten Stars der Szene und begeisterten Zuschauern füllte, ließ sich auch Angela Eiter das Getümmel bei ihrem Heim-Weltcup nicht entgehen. Die 22-Jährige hatte sich am vergangenen Weltcup-Wochenende in Bern eine schwere Schulterverletzung zu gezogen und konnte deshalb das Vertikal-Spektakel nur vom Boden aus betrachten. “Natürlich würde ich heute viel lieber mitstreiten, aber ich muss mich jetzt eben auf meine Verletzung konzentrieren und schauen wie es weiter geht!”, so die zweifache Weltmeisterin.
Den Vorstiegs-Athleten wird keine Pause gegönnt. Schon in den nächsten Tagen geht es weiter nach Puurs in Belgien. Wo am kommenden Wochenende der nächste Vorstiegs-Weltcup stattfindet.
Ergebnisse zum VORSTIEGS-WELTCUP Imst (19./20.September):
Herren:
1. Lama David (AUT/ OeAV Innsbruck)
2. Julian Puigblanque Ramon (ESP)
3. Sean Mc Coll (CAN)
Damen:
1. Mina Markovic (SLO)
2. Johanna Ernst (AUT/ OeAV Innsbruck)
3. Maja Vidmar (SLO)