Neben der heimischen Elite, angeführt vom amtierenden Weltmeister und Gesamtweltcupsieger, dem Tiroler Markus Bendler, war ein international starkes Teilnehmerfeld in Innsbruck am Start: neben Kletterern aus den angrenzenden Alpenländern, wie der Schweiz oder Deutschland reisten Kletterer u.a. aus der Slowakei, Kroatien und aus Holland an.
Fotostrecke: Pray For Ice 2010
Sogar aus der fürs Eisklettern eigentlich untypischen Gegend, der italienischen Hauptstadt Rom, waren Teilnehmer zu "Pray for Ice" presented by Pieps nach Innsbruck gekommen.
Gespannt waren Publikum und Kletterer gleichermaßen, in welcher Form sich Markus Bendler, der die Eiskletter-Wettkampfsaison die letzten zwei Jahre dominiert hat, befindet und ob es der Konkurrenz gelingt ihm Paroli zu bieten.
Nach der Qualifikation, war klar, dass der Sieg auch heuer nur über Markus Bendler führen kann, der bei allen drei Touren der Schnellste war. Jedoch war ihm die Konkurrenz dicht auf den Fersen – acht weitere Teilnehmer konnten ebenfalls alle drei Touren durchsteigen und zogen ins Finale ein. Somit war für Hochspannung gesorgt!
Pech hatte dabei der Wahltiroler Albert Leichtfried, der als zweiter der Qualifikation, bereits zu Beginn der selektiven Finalroute unglücklich herausrutschte und sich mit Platz sechs zufrieden geben musste. Etwas besser erging es seinem Seilpartner Benni Purner, der nur einen Griff weniger weit kam als der Mauro Dorigatti und sich hinter dem Italiener auf Platz fünf einreihte.
Damir Behlic aus Kroatien flog einen Griff weiter aus der Wand und sicherte sich damit einen Platz am Siegertreppchen. Für Hochspannung sorgte der Südtiroler Hebert Klammer: mehrere Topplatzierungen im Weltcup vergangenes Jahr zeigen, dass er zu den Besten gehört und mit dem Durchklettern der Finalroute bis zum Top, legte er dem Favouriten einiges vor und das begeisterte Publikum stellte sich die Frage, ob Bendler diesem Druck standhalten konnte.
Doch der vielfache Weltcupsieger ließ auch beim Saison Auftakt nichts anbrennen: in beeindruckender Manier und mit einer Leichtigkeit, die sowohl Publikum als auch Konkurrenz in Staunen versetzte, kletterte auch er die Finalroute bis zum Ausstieg und war dabei fast eine Minute schneller als Herbert Klammer. Damit zeigte Markus, dass er bereits in Topform ist und auch in dieser Saison zum engsten Favoritenkreis gehört.
Bei den Damen siegte die Tschechin Lucie Hroziva, welche zwar auf Krücken bis zum Einstieg humpelte, aber sobald es ins Vertikale ging, wie Phönix aus der Asche stieg bzw. kletterte. Zweite wurde Marianne van der Stehen aus Holland vor Marika Favé aus dem Fassatal.
Das Pray for Ice war der Auftaktbewerb zum ersten Eiskletter-Europacup – die weiteren Stationen sind das "Cold Finger" am 12. Februar in Fieberbrunn und das Finale beim "Glace Glisse" am 19. Februar in Unken im Heutal (Salzburg).